Kritik | The Prom

11.07.2023
Campus-News, Freizeit
bp

Unter der Regie von Vidhya Pfeifer und Maximilian Teschner präsentierte Musical Inc. dieses Jahr The Prom. Die Hochschulgruppe zeigt, wie Liebe und Musik jegliche Barrieren überwinden können.

Die Hochschulgruppe Musical Inc. hat im Juni 14 ausverkaufte Shows des Musicals The Prom aufgeführt.

Die musikalische Tragikomödie handelt von der 17-Jährigen Emma (Svenja Drewitz), die ihre Freundin im konservativen Indiana zum Abschlussball mitnehmen möchte. Als die Bewohner:innen ihrer Kleinstadt sich dagegenstellen, entscheiden sich die Broadway Stars Dee Dee Allen (Leonie Creuzberger), Barry Glickman (Benedict Lind), Angie Dickinsion (Clara Eckert) und Trent Oliver (Julius Himmel) kurzerhand nach Indiana zu reisen, um Emma zu unterstützen. Doch ihr eigentliches Ziel ist es mit dieser Aktion gute Publicity zu erwerben, nachdem ihr neustes Musical mit negativer Kritik empfangen wurde.  

Ein Regenbogen Traum

Das Musical der Hochschulgruppe wurde von zwei verschiedenen Besetzungen dargestellt. Die Regenbogenbesetzung und die Traumbesetzung spielten abwechselnd die Hauptrollen und das Ensemble. In der Regenbogenbesetzung spielt Svenja Drewitz die Rolle von Emma Nolan, die in mehreren Solo-Liedern ihre turbulenten Emotionen verarbeitet. Die Schauspielerin hat nicht nur die Liedtexte für sich sprechen lassen, sondern auch ihr Gesang sorgte für Gänsehaut im Publikum.

In der Rolle des etwas albernen Trent Oliver hat der Darsteller Julius Himmel ein besonderes Talent dafür den Charakter nicht nur von seiner lachhaften, sondern auch seiner liebwürdigen Seite zu präsentieren.

Leonie Creuzberger in der Rolle von Dee Dee Allen ist ein erstaunlich überzeugendes Casting. Ab ihrer ersten gesungenen Note ist es schwer zu glauben, dass die Figur der berühmten Broadway-Diva von einer Studentin dargestellt wird und nicht von einem echten Star.

Auch Benedict Lind in der Rolle von Barry Glickman beweist wahre Star-Qualität. Während sein komödiantisches Timing das Publikum gefesselt hat, überzeugte sein Talent in dramatischen Szenen im Kontrast umso mehr.

Take the Stage

Unter der choreographischen Leitung von Clara Eckert und Helena King haben die Tänzer:innen sich sehr synchron bewegt und es gleichzeitig geschafft die Individualität der einzelnen Charaktere zur Schau zu stellen. Der Impakt jeglicher Bewegungen wurde hierbei effektiv vom Orchester, unter der musikalischen Leitung von Laurin Hess, verstärkt.

Als die Broadway Stars sich zum ersten Mal an Emmas Schule präsentieren, werden sie umtanzt mit Schildern, die clever berühmte Broadway Poster und LGBTQIA Wortwitze kombinieren. Mit den Worten „Mamma Mia – Here we gay again!“ diente die Bühnenaustattung nicht nur als ein Hintergrund für die Handlung, sondern unterstrich die Geschichte mit einer humorvollen Note. Es steckte viel Liebe in den kleinsten Details, vom Eingangsbereich voller Promdekorationen bis hin zum Regenbogengitarrengurt. Es wird deutlich, dass die Beteiligten Spaß an der gesamten Produktion hatten und ihren eigenen Sinn für Humor in das Werk eingebracht haben. Viele dieser Meta-Witze, die insbesondere Musicalfans im Publikum ansprechen, fallen jedoch für Zuschauer:innen, die sich nicht regelmäßig mit Musicals auseinander setzen, potentiell flach.

Zwischen zwei Generationen

Zwar besteht die Musical Inc. nicht nur aus Studierenden, jedoch schaffen sie es mit The Prom zu demonstrieren, was eine Hochschulgruppe erreichen kann, wenn sie durch das Engagement von Alumni mehr Ressourcen hat. Im Kontext von diesem Stück funktioniert dieses System zu ihren Gunsten, da ein großer Fokus auf den Mix zwischen Jugendlichen und Erwachsenen gelegt wird.

Unter der Regie von Vidhya Pfeifer und Maximilian Teschner waren die verschiedenen Komponenten, seien es die Lichter einer Monstertruck-Show, die Glitzer-Pailletten der Charaktere, oder auch die kreativen Requisiten, konstant in Bewegung. Es entstand eine wahrlich lebhafte Show auf der Bühne, bei der man unabhängig vom Alter keine andere Wahl hat, als gespannt zuzusehen.

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