Me@JGU – Das neue Portal "für mehr Gelassenheit im Studium"

03.12.2019
Studium
chh

Zur Prävention psychischer Belastung im Studium präsentiert die Psychotherapeutische Beratungsstelle zusammen mit der JGU Mainz innerhalb des universitären Projekts LOB das neue Portal "Me@JGU".

 

Stress und Belastung bis hin zu Burnout oder sogar Depression: Das Studium stellt viele Studierende vor große Herausforderungen. Laut einer Studie vom AOK-Bundesverband aus dem Jahr 2016 fühlen sich die Studierenden überdurchschnittlich gestresst. Auslöser dafür seien unter anderem Prüfungen, Abschlussarbeiten oder die eigenen hohen Erwartungen. Die Ursachen im Allgemeinen können sehr vielfältig sein. Jedoch beeinträchtigen psychische Probleme und Belastungen Studierende stark und können bis hin zum Studienabbruch führen.

Auch die Umfrage zur Erfassung der psychischen Gesundheit Studierender der JGU von Caroline Lutz-Kopp, Bozana Meinhardt-Injac und Ursula Luka-Krausgrill, die Anfang 2017 durchgeführt wurde, unterstreicht die Relevanz von psychischen Belastungen im Studium: Von den 2436 Befragten gaben 24 Prozent an, stark erschöpft zu sein. Über die Hälfte der befragten JGU-Studierenden bekundeten ein niedriges Wohlbefinden und fast 60 Prozent gaben nach Selbsteinschätzung zudem eine niedrige Resilienz, also eine niedrige psychische Widerstandsfähigkeit gegenüber Stress, an.

"Die Ergebnisse deuten auf einen Handlungsbedarf hin", heißt es in der Studie, die als Bedarfsanalyse für die neue Plattform "me@JGU" diente. Diese neue Plattform soll den Studierenden durch Informationen, Tipps und Übungen zu verschiedenen Themen wie Zeitmanagement, Selbstwert oder Organisation helfen, das eigene Wohlbefinden zu verbessern und so Schwierigkeiten im Studium erfolgreich zu überwinden.

"LOB – Lehren, Organisieren, Beraten" für bessere Studienbedingungen

Das Portal wurde im Rahmen des gesamtuniversitären Projekts "LOB – Lehren, Organisieren, Beraten", das durch Mittel des Bundesministeriums für Bildung und Forschung finanziert wird, von der JGU und der Psychotherapeutischen Beratungsstelle (PBS) entwickelt und ist seit dem 24. Oktober 2019 online.

Im Zuge des Bologna-Prozesses wurde LOB entwickelt, um auf die neuen Herausforderungen durch die hohe Studiennachfrage einzugehen. Eine stärkere Kompetenzorientierung durch Lehr- und Prüfungsformate, eine flexible Studienorganisation und der Bedarf an Orientierung und Beratung für die Studierenden soll durch das Programm aufgegriffen werden.

Als Bestandteil des übergeordneten Projektes LOB ist die PBS mit ihren Kurs-, Beratungs- und Therapieangeboten also eine wichtige Anlaufstelle für die Studierenden. Neben dieser wurden bisher mehr als 230 fachbezogene und fächerübergreifende Angebote ausgebaut oder etabliert, so zum Beispiel auch das zur Online-Beratung zählende Portal "me@JGU".

Ziel von LOB ist es, innerhalb der drei Bereiche Lehren, Organisieren und Beraten Maßnahmen zu entwickeln und zu ergreifen, die zur Sicherung der Qualität von Studium und Lehre beitragen und die Studienbedingungen nachhaltig verbessern. Finanziert wird das Programm durch Bundesmittel des "Qualitätspakt Lehre", der zusammen mit dem Hochschulpakt am 31. Dezember 2020 ausläuft. Im Juni diesen Jahres wurden deshalb der "Zukunftsvertrag Studium und Lehre stärken" und die Bund-Länder-Vereinbarung "Innovation in der Hochschullehre" als Nachfolgeabkommen beschlossen. Kritisiert wurde hier vor allem die ungewisse Zukunft der innerhalb der Projekte von LOB befristet angestellten Mitarbeiter:innen (campus-mainz.net berichtete).

Informationen, Tipps und Übungen zur Prävention psychischer Erkrankungen

Die Studienbedingungen verbessern möchte man auch mithilfe des neuen Portals. "Mental fit fürs Studium" ist das Motto von "me@JGU", welches für die Studierenden der JGU kostenlos ist. Durch sechs Themen, zu denen man Informationen einholen, Podcasts hören und Übungen ausprobieren kann, sollen Denkanstöße vermittelt werden, die die Studierenden nutzen können. Sowohl Organisation, Prüfungsstress und Prokrastination als auch Entspannung, Zielfindung oder der Selbstwert sind bisherige Kategorien.

Die Webseite ist insgesamt sehr übersichtlich und bunt gestaltet, die Themen stehen hier im Fokus und können durch einen Klick schnell aufgerufen werden. Zu jedem Thema gibt es zunächst eine kurze Übersicht mit den wichtigsten Punkten und Hinweisen. Eingeteilt wird jede der Kategorien in mehrere kurze Kapitel, die über ein Dropdown-Menü verlinkt sind. Am Ende stehen zudem weitere Literaturempfehlungen, um den Studierenden noch mehr Informationsmöglichkeiten zu bieten.

Die Studierenden zum Austausch animieren

Begleitend zu den Themen gibt es ebenfalls das Feature der "JGU Stories". Hier können Studierende sowohl unter ihrem Namen als auch anonym eigene Erfahrungen, Tipps und Informationen teilen, die sie und andere Nutzer in den Produktionsprozess einbinden und zum Austausch anregen sollen.

Momentan befindet sich das Projekt in der Pilotphase. In der Bedarfsanalyse, die 2017 durchgeführt wurde, konnten die Studierenden bereits Wünsche und Themenvorschläge äußern, die bei der Erstellung des Portals berücksichtigt werden sollten. Neben den sechs bestehenden Themen sollen im kommenden Jahr noch zwei weitere Schwerpunkte zum sozialen Netzwerk und zu Gedanken und Gefühlen folgen. Über eine Feedback-Funktion, die zu einer kurzen Umfrage führt, können Nutzer auf der Webseite nicht zuletzt weitere Anregungen und Wünsche äußern.

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