Die feministische Bibliothek: Warum sich ein Besuch lohnt

06.10.2024
Campus-News, Studium...
Harry Canatti

Die JGU hat verschiedene Bereichsbibliotheken, wie das GFG oder die ReWi-Bibliothek. Wusstet ihr, dass die JGU eine eigene feministische Bibliothek hat? Sie dient als Safespace und dazu, sich zu Themen wie Feminismus und Queerness zu informieren.

Die feministische Bibliothek der JGU wurde vor über 30 Jahren als ein Projekt des autonomen AlleFrauen*Referats des AStA gegründet. Bis 2020 hieß diese auch noch “Frauenbibliothek“, bevor sie umbenannt wurde um alle Menschen, die aufgrund ihrer Geschlechtsidentität diskriminiert werden, zu inkludieren (Campus Mainz berichtete).

Seitdem hat die Bibliothek einen Bestand aus ca. 14.000 Medien angeschafft. Die Bibliothek wird seit der Gründung in allen Bereichen studentisch verwaltet. So werden Öffnungszeiten, Ausleihe und Beratung alles von Student:innen gehandhabt. Das AlleFlinta*Referat trägt heute die Bibliothek finanziell und auch ideell.

Was ist die feministische Bibliothek?

Die feministische Bibliothek wurde ursprünglich gegründet, um cis Frauen einen Schutzraum zu bieten. Cis ist das Gegenstück zu trans und bedeutet, dass eine Person sich mit dem Geschlecht identifiziert, mit welchem sie geboren wurde. Da dies aber viele Nuancen und andere diskriminierte Gruppen ausschloss, wurde dieser Schutzraum erweitert für trans, inter und nicht-binäre Personen. Auch dürfen seit 2023 cis Männer die Bibliothek nutzen, um sich weiterzubilden.

Der Schutzraum der Bibliothek ist dafür gedacht, sich von diskriminierenden Machtstrukturen freizumachen. Hier kann man sich mit seinen eigenen Vorurteilen und Privilegien auseinandersetzen.

Das Ziel der feministischen Bibliothek

Die Bibliothek dient auch als ein Wissensarchiv mit einem Fokus auf Feminismus, Queerness, Geschlechterverhältnisse und -identitäten. Die verschiedenen Medien haben verschiedene Themengebiete und Genres. Sie wurden von Frauen, trans, inter, nicht binären und queeren Personen geschrieben oder stellen deren Geschichte und Lebensumstände dar.

Im großen Ganzen möchte die feministische Bibliothek einen Raum für Menschen schaffen, die diskriminiert werden und sich dort untereinander austauschen können sowie auch für andere, die nicht betroffen sind, aber sich weiterbilden möchten. Durch die Bibliothek wird der Zugriff auf weiterbildendes Material vereinfacht.

Was macht diese Bibliothek so besonders?

Die feministische Bibliothek legt großen Wert darauf, einen Raum zu schaffen, der möglichst frei von Rassismus, Klassismus, Antisemitismus oder Ableismus ist. In diesem “safer space“ soll jeder dieselben Rechte und Freiheiten besitzen. Für die Bibliothek bedeutet ein feministischer Freiraum ein Raum, in dem Widerstand gegen Sexismus, Heteronormativität, binäre Geschlechtervorstellungen und Homo- und Transfeindlichkeit ausgeübt wird. Die Intersektionalität der verschieden Diskriminierungssysteme der Gesellschaft werden auch betrachtet und diskutiert.

Wo findet man die feministische Bibliothek?

Die Bibliothek befindet sich im Untergeschoss des Philosophicums und ist dadurch auch nur beschränkt barrierefrei. Geöffnet ist die Bibliothek montags von 11 bis 16 Uhr und dienstags von 13 bis 18 Uhr.

Für die Ausleihe braucht man einen eigenen Ausweis, unabhängig vom Universitätsbibliotheksausweis, den man kostenlos bei der Bibliothek abholen oder per E-Mail anfragen kann. Auch Externe können etwas in der feministischen Bibliothek ausleihen.

Den Bestand der Bibliothek kann man auf deren Webseite nachschauen, da der Katalog der feministischen Bibliothek nicht Teil der allgemeinen Universitätsbibliothek ist.

Die Bibliothek hat eine Vielzahl an Büchern, DVDs, Magazinen. Ein Besuch lohnt sich.

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