Nach rund drei Jahren unermüdlichen Engagements und Geduld ist das Ziel erreicht: Campusradio Mainz hat sein eigenes Studio auf dem Campus offiziell eröffnet. Bei der kleinen Feierstunde am vergangenen Dienstag, versammelten sich Unterstützer:innen, Redaktionsmitglieder und der Vorstand des Vereins. In den alten Redaktionsräumen über dem Baron, wo sich jetzt auch das neue Studio befindet, ließ man die Entwicklung des Projekts Revue passieren.
Bisher sendete Campusradio ein Mal pro Woche aus Wiesbaden über Radio Rheinwelle. Schon im Jahr 2016 wurde der gemeinnützige Verein Campusradio Mainz e.V. mit der Zielsetzung gegründet, bald aus dem eigenen Studio auf dem Campus senden zu können. So erhoffte man sich mehr Freiheit in der Gestaltung des Programms und flexiblere Arbeitszeiten.
Das Institut für Publizistik (IfP) unterstützte das Team bei der Raumsuche und wurde nicht viel später im SB II fündig. Dank den Freunden der Universität Mainz e.V. war außerdem die Finanzierung der Studiotechnik gesichert. So stand der Einrichtung des Studios eigentlich nichts mehr im Wege. Doch als man mit den ersten Paketen im SB II einziehen wollte, saß bereits ein Sportwissenschaftler in dem Raum und hatte sein Büro eingerichtet – aufgrund eines Fehlers der Raumverwaltung war der Raum doppelt vergeben worden.
Das IfP entschuldigte sich umgehend für den Fauxpas und bot Campusradio bald eine Ersatzlösung an: Da sich das Journalistische Seminar vergrößern wolle, könne man im Zuge dessen auch Campusradio einen Raum zur Verfügung stellen. Doch auch daraus wurde nichts. "Platzmangel ist einfach ein Problem, das den gesamten Campus betrifft", erklärt Julia Hercka, 1. Vorstandsvorsitzende des Campusradio Mainz e. V.. "Hier in den Redaktionsräumen stand monatelang alles voller Kartons, deswegen haben wir uns schließlich entschieden alles auszupacken und das Studio hier aufzubauen."
Nachdem das Team das gesamte Wintersemester das neue Sendekonzept erarbeitet hat, steht nun das Programm – und das stellt eine enorme Steigerung in Sachen Sendezeit und Formatvielfalt dar. Statt einer gibt es künftig acht moderierte Stunden, über 30 Stunden werden mit Musik gefüllt. Statt wie bisher über UKW-Welle sendet das Campusradio ab 15. April nur noch online über einen Stream auf der überarbeiteten Homepage.
Montags und mittwochs erwartet die Zuhörer:innen beispielsweise ab 9 Uhr eine Stunde "Campusradio zu früh – Die Morningshow", jeden Donnerstag geht es ab 17 Uhr eine Stunde um Film, Sport oder es wird mit einem Prof geplauscht und freitags wird zur gleichen Zeit das Album der Woche vorgestellt. Zu den musikalischen Sonderformaten zählt unter anderem der "Mittrock", jeden Mittwoch von 17 bis 20 Uhr, und jeden zweiten und vierten Freitag im Monat legt zwischen 20 und 23 Uhr live ein DJ auf, um die Zuhörer:innen aufs Wochenende einzustimmen.
Im Zuge der Studioeröffnung wurde auch die neue Chefredaktion vorgestellt. Debora Oeming und Jonas Dokarzek geben das Zepter weiter an Steffi Vékony und Paul Jonas Grunze. Die neue Campusradio-Spitze ist sich in ihrer Zielsetzung einig. "Wir wollen möglichst viele Leute für das Medium Radio begeistern. Gerade wenn man eine journalistische Karriere anstrebt, ist das Campusradio ein guter Anfang", meint die neue Chefredakteurin. Und ihr Stellvertreter ergänzt: "Wir wollen natürlich auch gutes Radio machen, mit frischen Ideen und abwechslungsreicher Musik."
Nach einer unerwartet langen Reise ist Campusradio Mainz nun also am Ziel angelangt. "Ich bin wahnsinnig glücklich im neuen Studio zu stehen, weil in das Projekt enorm viel Zeit und Energie gesteckt wurde. Es ist einfach schön zu sehen, dass jetzt doch alles geklappt hat", freut sich Julia Hercka. "Hier ist wirklich ein Traum in Erfüllung gegangen."
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