Aufforstung als Chance für klimagerechteren Campus

21.02.2021
Campus-News
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Der Landesbetrieb Liegenschafts- und Baubetreuung (LBB) will bis 2023 den Baumbestand auf dem Universitätscampus um rund 1.000 Bäume erweitern. Nicht allen geht dies allerdings weit genug.

Die JGU Mainz wird durch Baumpflanzungen von rund 1.000 Bäumen grüner gestaltet. Die Bäume sollen der JGU zufolge bis Ende 2023 in Etappen gepflanzt werden, angepasst an die jeweiligen Anforderungen der Baumarten. Es werden sowohl einheimische Baumarten wie etwa Berg- oder Spitzahorn als auch nicht einheimische Baumarten gepflanzt. Das Projekt koordiniert und leitet die Mainzer Niederlassung des Landesbetriebs Liegenschafts- und Baubetreuung (LBB).

Ablauf des Projektes

Die Aktion geht auf die Aufnahme des aktuellen Baumbestandes auf dem Campus der JGU zurück. Bei dieser Bestandsaufnahme wurden insgesamt 4.640 Bäume auf dem Campus verzeichnet. Dem Gutachten zufolge könnte der Baumbestand auf dem Universitätscampus jedoch noch um 20 Prozent erhöht werden, ohne dabei künftig bebaubare Fläche nutzen zu müssen.

Nach der ersten Baumpflanzaktion Ende 2020 am Wäldchen der JGU, das sich auf der Höhe der Zentralbibliothek befindet, startete die zweite Aktion Anfang Februar diesen Jahres. Hierbei werden rund 155 Bäume im westlichen Bereich des Campus gepflanzt. Insgesamt sollen pro Jahr rund 200 bis 300 Jungbäume gepflanzt werden. Die Verteilung der Bäume soll über den kompletten Campus verlaufen, sowohl entlang von Straßen als auch auf Freiflächen zwischen den Gebäuden.

LBB-Geschäftsführer Holger Basten sieht in den Baumpflanzungen "Investitionen für die kommenden Jahrzehnte“. Die weiteren Pflanzungen sollen der JGU zufolge nicht nur die Artenvielfalt auf dem Campus erhöhen, sondern auch den Baumbestand widerstandsfähiger gegenüber Umweltfaktoren wie etwa Trockenstress oder auch Pilzbefalls machen.

Entspannungs- und Begegnungsorte für Studierende

Außerdem soll durch die Erhöhung des Baumbestandes die allgemeine Aufenthaltsqualität am Campus langfristig erhöht werden. Hierbei wurde auch das Projekt Freiraum Campus des Geographischen Instituts der JGU und der Hochschule Geisenheim miteinbezogen. Innerhalb des Projektes wurde 2019 das Stimmungsbild der Studierenden zu Grünflächen auf dem Campus eingefangen.

Dabei zeigte sich, dass die Studierenden die Grünflächen als Erholungs- und Rückzugsort schätzen würden. Doch die Teilnehmenden wünschen sich eine Erhöhung der Grünflächen, mehr Vielfalt, sowie die Ausweitung des Mobiliars innerhalb der Grünflächen.

Students for Future begrüßen Fortschritt unter Vorbehalt

Für die Students for Future sind die Baumpflanzungen ein erster Schritt hin zu einem klimagerechteren Campus. Besonders positiv sehen sie hierbei die gesteigerte Aufenthaltsqualität sowie die Verbesserung des Mikroklimas auf dem Campus an. Denn die nun geplanten Baumbestände sollen zusätzlichen Schatten spenden und mehr Frischluft liefern, wie auch die JGU hofft.

Die Students for Future sehen die Baumpflanzaktion jedoch nur als einen ersten Schritt für einen klimagerechten Campus. Darüber hinaus bedarf es ihnen zufolge weiterer Veränderungen: Nicht nur die Freiflächen, sondern auch die Gebäude auf dem Campus sollten vertikal und horizontal mehr begrünt werden. Zudem setzt sich die Gruppe für den Ausbau von Photovoltaikanlagen auf dem Campus ein. Ein besonders wichtiger Punkt für einen klimagerechteren Campus stellt für die Students for Future sowohl die deutliche Reduktion von Autos auf dem Campus als auch die Umwandlung von Parkplätzen in menschen- und tierfreundlichen Grünflächen dar.

AStA wünscht sich mehr Mitspracherecht

Auch der Arbeitsbereich für Ökologie des AStA steht dem Baumpflanzprojekt der JGU grundsätzlich positiv gegenüber. Besonders die angestrebte Verbesserung des Klimas infolge des Projekts sieht er als positiv an. Bei den bisherigen Planungsschritten der JGU sei er nicht einbezogen worden und wünscht sich daher für die derzeitige Umsetzung mehr Mitspracherecht. Der Arbeitsbereich empfiehlt u. a., neben den bereits ausgewählten Baumarten auch Obstbäume zu pflanzen.

Außerdem setzt sich die Arbeitsgruppe Grüner Campus des AStA dafür ein, dass das Universitätsgelände für alle Studierenden und Bewohner:innen der Wohnheime auf dem Campus an Aufenthaltsqualität gewinnt. Für den Arbeitsbereich für Ökologie des AStA spielt darüber hinaus ein Green Office eine zentrale Rolle für einen klimafreundlicheren Campus (campus-mainz.net berichtete). An der JGU wurde es bisher allerdings noch nicht etabliert.

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