Zuständig für die ordnungsgemäße Ziehung der Lottozahlen

08.01.2014
Campus-News
db/ml

Für über 400 Millionen Haushaltsgelder im Jahr zeichnet die neue Chefin der zentralen Verwaltung der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Dr. Waltraud Kreutz-Gers, verantwortlich. Im Interview mit Campus Mainz und Campusradio berichtet sie von den Herausforderungen in den ersten 100 Tagen im Amt, den Besonderheiten in Rheinland-Pfalz und ihren Plänen für die JGU.

Frau Kreutz-Gers, wie kamen Sie darauf, sich auf das Amt als Unikanzlerin hier an der Uni Mainz zu bewerben?

Mir war die Universität Mainz insbesondere bekannt durch ihr gutes Abschneiden in der Exzellenzinitiative. Da hat man  gesehen, welche hervorragende Entwicklung diese Universität genommen hat. Auch wenn sie es am Ende nicht ganz in die dritte Förderlinie geschafft hat, war die Universität Mainz immer so ein bisschen die „Hidden Beauty“ im deutschen Hochschulsystem. Da schaut man nicht sofort drauf, aber wenn man dann mal genau hinguckt, dann findet man die JGU  interessant. Mir ist es jedenfalls so gegangen. 

Wie läuft denn das Bewerbungsverfahren auf dieses Amt?

Das läuft eigentlich ganz normal. Die Stelle wird ausgeschrieben, und ich habe mich dann ganz normal, schriftlich mit Passbild, beworben. Der Präsident hatte eine kleine Personalfindungskommission einberufen, was er zwar nicht muss, aber aus gutem Grund getan hat. Dann haben wir ein etwas längeres Gespräch geführt und danach war die Uni offensichtlich der Meinung, dass ich es machen könnte – und ich war es nach dem Gespräch auch. So ist es dann gekommen, und seit dem 1. September bin ich hier.

Was sind Ihre Aufgaben als Unikanzlerin?

Die Kanzlerin hat die Aufgabe, die zentrale Verwaltung zu leiten. Das sind Abteilungen, die reichen von Studium & Lehre über die Personalverwaltung und Finanzen als die Kerngeschäfte bis hin zum Bereich Immobilien, der an dieser Hochschule immer wichtiger wird und einen Großteil meiner ersten Zeit konsumiert hat. Zur Verwaltung gehören zudem die Abteilungen Internationales, Technik und die Zentralen Dienste sowie besondere Bereiche, die es an anderen Universitäten so nicht gibt wie z.B. die Förderabteilung. 

„Im Hochschulbereich in der Bundesrepublik ist alles sehr verrechtlicht.“

Es ist ein Solitär (Alleinstellungsmerkmal, Red.) in Rheinland-Pfalz, dass das BAföG von den Universitäten verwaltet wird. Das machen in anderen Bundesländern die Studierendenwerke. Ein weiterer Solitär ist die Landeshochschulkasse, die ebenfalls zur Verwaltung gehört. Abgerundet wird das Spektrum von verschiedenen Stabsstellen. Beispielsweise Recht - das ist eine ganz wichtige Stabsstelle, weil im Hochschulbereich in der Bundesrepublik alles sehr verrechtlicht ist - vom Zulassungswesen über die Personalwirtschaft bis hin zu Planung und Controlling.

Mit welcher Erwartungshaltung sind Sie an dieses Amt herangegangen? 

Meine Erwartungshaltung war, die Problembereiche, mit denen man sich auf der Ministeriumsseite auseinandersetzt, nehmen wir mal die Finanzierung oder auch Unterfinanzierung der Hochschulen, aus der anderen Perspektive kennenzulernen und dann als Akteur zu handeln. Im Ministerium kann man noch so weit kommen – letztlich ist man doch immer nur jemand, der im Wesentlichen Rahmenbedingungen setzt, der aber nie konkrete Entscheidungen trifft. Das ist aber eine Sache, die mir durchaus Freude macht. Meine Erwartung war, dass sich mein persönlicher Gestaltungsspielraum erhöht, und das erfüllt sich auch.  

Sie sind ja jetzt seit 100 Tagen im Amt. Was haben Sie in den ersten 100 Tagen schon in Angriff genommen?

Wenn Sie neu in eine solche Position kommen, haben Sie keine ToDo-Liste, die man dann abhakt. Was ich zunächst getan habe, ist mir einen detaillierten Überblick zu verschaffen über die Aufgaben der Verwaltung und über die  Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Ich bin durch alle Abteilungen gegangen und habe mich vorgestellt, um den Mitarbeitern zu zeigen, wer ich bin. Und um ihnen auch zu zeigen, dass ich eine sehr offene Kommunikation wünsche - ich glaube, das ist auch gut verstanden worden.

„Es ist nicht so, dass man eine ToDo-Liste hat, die man abhakt.“

Das war für mich in den ersten Wochen die wichtigste Aufgabe. Ich war natürlich im Senat und habe mich dort vorgestellt und auch den Fachbereichen gesagt, dass ich gerne zu ihnen komme. Das hilft mir, die Menschen kennenzulernen und damit gleichzeitig auch die Stärken wie die Probleme, die es überall gibt.

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