Zuschüsse für "Erasmus+" an Hochschulen werden erhöht

29.08.2020
Campus-News, Studium...
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Im Wintersemester 2020/21 erreicht der Förderbetrag des Projekts "Erasmus+" eine Rekordhöhe von mehr als 150 Millionen Euro. Wegen der Corona-Pandemie wird erstmals eine "Blended Mobility" gefördert.

Für das Förderprogramm zum internationalen Austausch an Hochschulen wurde das Budget dieses Jahr um 6,3 Millionen Euro erhöht. Mit dieser Summe unterstreiche die Europäische Kommission die Bedeutung des Programms Erasmus+, sagt der Präsident des Deutschen Akademischen Austauschdiensts (DAAD), Prof. Dr. Joybrato Mukherjee, am 3. Juli 2020: "Es ist und bleibt ein Vorzeigeprojekt der EU und leistet einen wesentlichen Beitrag zu einem vereinten Europa."

Das Projekt Erasmus+ ermöglicht Studierenden, Praktikant:innen und dem Hochschulpersonal sowohl in inner- als auch in außereuropäische Ländern zu gehen. Das innereuropäische Programm wird nun mit rund 125 Millionen Euro, das außereuropäische mit rund 27 Millionen Euro bezuschusst. Damit ist das Budget im Vergleich zum Vorjahr um vier und sechs Prozent gestiegen. Außerdem wird der Förderungszeitraum der innereuropäischen Mobilität auf 34 Monate verlängert, während es vorher nur zehn Monate waren.

Austausch trotz Corona-Pandemie mit "Blended Mobility"

Einreisebeschränkungen, Quarantäne und der Ausfall der Präsenzlehre an vielen Hochschulen aufgrund der Corona-Pandemie stellten für Organisierende und Teilnehmende von Erasmus+ Hindernisse da. Laut dem DAAD wurden diese aber erfolgreich bewältigt und die Teilnehmenden haben ihren Auslandsaufenthalt positiv empfunden: "Im Vordergrund stehen dabei die Eindrücke von gesellschaftlichem Zusammenhalt und finanzieller Absicherung sowie der zügigen Umstellung der Hochschulen von Präsenzlehre auf digitale Angebote."

Nach Angaben des DAAD waren in Europa dieses Jahr etwa 110.000 Teilnehmende des Projekts Erasmus+ von den Auswirkungen der Corona-Pandemie betroffen. Über die Hälfte der Teilnehmenden des Hochschulbereichs konnten das Programm dennoch mithilfe unterschiedlicher digitaler Formate erfolgreich zu Ende führen.

Da die Sicherheit der Teilnehmenden die höchste Priorität habe, können die Austauschprogramme "ab sofort auch online im Heimatland begonnen und später im Gastland fortgesetzt werden", sagt  Dr. Stephan Geifes, Direktor der Nationalen Agentur für EU-Hochschulzusammenarbeit im DAAD. Die Stipendien für Erasmus+ werden somit weiterhin vergeben, unabhängig davon, ob die aktuelle Lehre des Gastlandes digital oder analog ist.

Verunsicherungen bei Teilnehmenden

Durch das Ausrufen von Risikogebieten und Einreiseverboten haben sich die Pläne mancher Teilnehmenden des Austauschprogramms verändert. Diesbezüglich häufig gestellte Fragen zum Rücktritt und der Kostenerstattung wurden auf der Webseite des Programms Erasmus+ beantwortet. Die Programmplaner:innen empfehlen nichtsdestotrotz, dass die Betroffenen sich aber trotzdem immer an die eigene (Gast-)Hochschule wenden sollten, um die jeweilige Lage individuell besprechen zu können.

Wurde die Einreise in das geplante Gastland oder die Gastinstitution verboten, sind zum Teil Kosten angefallen. Für diese kommt "unter bestimmten Umständen", sofern eine finanzielle Unterstützung der Reise vorgesehen war, die Europäische Kommission auf. Die Betroffenen sollten in diesem Fall alle Belege aufbewahren und sich an die Koordinator:innen von Erasmus+ an den Hochschulen wenden.

Wenn man sich schon im Gastland befindet, aber die Kurse abgesagt wurden, kann man das Stipendium unter bestimmten Voraussetzungen trotzdem behalten. Dies ist beispielsweise der Fall, wenn Teilnehmende Ausgaben haben, die direkt mit dem Auslandsaufenthalt verknüpft sind, wie Miete oder Strom, und an virtuellen Lernformaten teilnehmen.

Ein Abbruch des Auslandsaufenthalts ist aufgrund der gegenwärtigen Situation ebenfalls möglich. Welche verschiedene Möglichkeiten es gibt, mit der Situation umzugehen, kann mit der (Gast-)Hochschule besprochen werden. Generell gilt, dass man als Erasmus-Studierende:r bis zu zwölf Monate gefördert werden kann. Wenn man also das Programm nach einem Monat abbricht, stehen noch elf weitere Monate zur Verfügung, die zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt werden können.

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