Wohnblog Festtagsspecial: Weihnachten als Pärchen

18.12.2016
Wohnen, Wohnblog
Jana

Weihnachten feiert man mit seiner Familie – aber wie passt da der Partner rein? Jana berichtet von der besinnlichen Pärchenzeit im Advent und dem traditionellen Weihnachtstrubel in ihrer Familie.

Advent, Advent, ein Lichtlein brennt

Der Advent ist für mich nicht die tollste Zeit des Jahres und wie 80 Millionen andere Deutsche schüttele auch ich den Kopf, wenn pünktlich zum 1. September Spekulatius und Lebkuchenherzen in die Supermarktregale einziehen, obwohl man am Wochenende noch am Badesee war. Aber wenn er dann mal da ist und uns der November mit Dunkelheit und feuchter Kälte eingeholt hat, wenn der Weihnachtsmarkt öffnet und man Handschuhe und Mütze aus den Tiefen des Kleiderschranks hervorzieht – dann beginnt auch für mich eine besondere Jahreszeit. 

Weihnachten = Pärchenzeit?

Der Winter ist wie gemacht für Pärchen – ich hänge gerne einfach nur zu Hause rum. Warum raus in die Kälte, wenn man auch zu zweit gemütlich auf dem Sofa einen Film gucken kann? Sonntagnachtmittags wird Scrabble ausgepackt und wenn die Sonne rauskommt, machen wir auch mal einen kleinen Spaziergang; allerdings nur bis zum nächsten Café. Im Winter führen wir ein Spießerleben und finden es toll. 

Die Weihnachtsdeko müssen wir nicht herausholen, denn das wenige, was wir an Deko haben, hängt einfach schon das ganze Jahr über. Aber abends werden Kerzen angezündet und Tee gekocht. Ich bastele einen Adventskalender für J. und bekomme selbst jeden Tag etwas Süßes auf den Schreibtisch gelegt. Ab und zu laden wir andere Leute ein, uns in unserer Höhle zu besuchen. Dann gibt es Käsefondue und selbstgemachten Glühwein und Bratäpfel. Wir schauen zusammen einen Film oder treffen uns zum Kaffee. Natürlich werden auch Plätzchen gebacken. Da müssen dann meine Freundinnen ran – mein Partner hilft aber später gerne beim Essen. 

Und dann steht Weihnachten vor der Tür

Tja, und dann rücken Heiligabend und die Feiertage näher. Das Weihnachtsfest mit meinen Eltern und Geschwistern ist mir sehr wichtig. Aber natürlich möchte auch J.  nicht auf seine Familie verzichten. Das Problem kennt wohl jedes Pärchen: Wie wird man jedem gerecht und erfüllt dabei auch noch die eigenen Wünsche – nämlich zusammen Weihnachten zu verbringen? 

Letztes Jahr hat J. zusammen mit meiner Familie die Feiertage verbracht und ein besinnliches Weihnachten im kleinen Kreis gegen den Festtagstrubel einer Großfamilie eingetauscht. Denn mit getrennten und wiederverheirateten Eltern, leiblichen und Stiefgeschwistern inklusive deren Partnern (und früher durfte natürlich auch die Oma nicht fehlen), sind wir ein Haufen Leute unter dem Weihnachtsbaum. Als Ausgleich haben wir Silvester mit seiner Familie verbracht. Dieses Jahr werden wir es ähnlich machen.

Weihnachtstraditionen in Janas Familie

Jede Familie hat ihre eigenen Traditionen wie das Weihnachtsfest abläuft. Bei den einen fängt es schon mit dem Frühstück an, bei vielen mit dem gemeinsamen Kirchgang oder einem traditionellen Spaziergang am Nachmittag. In meiner Familie beginnt Weihnachten erst am Abend. In die Kirche sind wir noch nie gegangen, nur das "Turmblasen" vor dem Gottesdienst, bei dem die Blaskapelle auf dem Kirchturm Weihnachtslieder spielt, haben wir uns früher angeschaut. 

Nun treffen wir uns am späten Nachmittag und sitzen bei Tee und Plätzchen um den Weihnachtsbaum, bevor es Essen gibt. Während es früher ein traditionelles Weihnachtsessen gab, variiert das Essen nun von Jahr zu Jahr. Auch der klassische Kartoffelsalat mit Würstchen war schon mal dran. 

Früher war natürlich die Bescherung das Highlight des Abends, inzwischen verweilen wir schon mal länger beim Essen und die Geschenke müssen noch einen Augenblick warten. Zur Einstimmung wird gesungen und hin und wieder packen meine Schwester und ich zur besonderen Freude unseres Bruders unsere alten Blockflöten dazu aus. Dann packt einer nach dem anderen ein Geschenk aus.

Das Ganze wird dadurch erschwert, dass keines der Päckchen mit einem Namen versehen ist, sodass man nicht weiß, ob das Geschenk, das man gerade auspackt, überhaupt für einen bestimmt ist. Es beginnt also das große Raten, für wen dieses Geschenk sein könnte. Manches ergibt sich von selbst, weil irgendjemand es sich gewünscht hat, andere sind so universell, dass sie quasi für jeden sein könnten. Aufgelöst wird aber erst am Ende, bis dahin sammelt jeder seinen Stapel "vielleicht"-Geschenke und muss am Ende das ein oder andere auch wieder abgeben.

Diese Geschenkzeremonie macht großen Spaß, aber ihr seht auch, warum es bei uns vor der Bescherung Essen gibt, oder? Bei so vielen Leuten und noch mehr Geschenken dauert das Ganze nämlich ganz schön lange, sodass wir nicht selten bis in den späten Abend hinein noch Geschenke auspacken. Aber das macht ja nichts, schließlich hat man an Weihnachten sowieso nichts anderes mehr vor. 

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