Wo, wer und wieviel – Wohnen im Inter 2

24.01.2016
Wohnen, Wohnblog
Pia

Was ist eigentlich der Unterschied zwischen einem Zimmer im Studentenwohnheim und einer üblichen Mietwohnung? Welche Risiken und Nebenwirkungen auftreten können, und was das Ganze kostet, hat unsere Wohnbloggerin Pia hier zusammengefasst.

Ich wohne in einer sogenannten Flurgemeinschaft im Inter 2. Diese besteht aus (Überraschung!) einem Flur, von dem sieben bis acht Einzelzimmer abgehen. Der wohl größte Unterschied zu einer üblichen Wohngemeinschaft besteht darin, dass man sich nicht klassisch ein Bad teilt. Stattdessen gibt es zwei Duschen und zwei Toiletten mit einem Hauch Schwimmbadatmosphäre. Zähne geputzt wird dann auf dem Zimmer, denn jeder hat ein eigenes Waschbecken mit Spiegelschrank.

Neben diesem darf ich auch einen Kühlschrank mein Eigen nennen, der ebenfalls in jedem Zimmer vorhanden ist. Auch wenn er nachts genüsslich vor sich hin grummelt, bin ich wirklich froh, dass ich mein Essen in sicherer Umgebung weiß. Nichts gegen meine zahlreichen und zufällig zusammengewürfelten Mitbewohner, aber die Küche ist auch mit getrennten Kühlschränken chaotisch genug.

Ein zahlenreicher Überblick

Mein Einzelzimmer in der Wohnanlage Inter 2 kostet monatlich 326 Euro, die Kaution beträgt 652 Euro. Die Miete beinhaltet alle Nebenkosten. Wer das WLAN nutzen möchte, muss sich lediglich einen Router kaufen und hoffen, dass alles funktioniert. Bei kleineren und größeren Inkompetenzen kann man sich aber an die wunderbare Netzwerk AG des Wohnheims wenden, die stets ihr Bestes gibt, um Unwissenden zu helfen. Haben sie bei mir auch geschafft, nur Mut.

Im Wohnheim befindet sich ein Waschkeller. Ein Waschgang kostet 1,80 Euro und eine Runde im Trockner 0,80 Euro.

Meine 13 m² sind mithilfe einer Schlüsselkarte zugänglich. Diese sieht genauso aus, wie die gängigen Mensakarten und kann ebenfalls mit Geld aufgeladen werden. Wer sich aussperrt, muss 15 Euro löhnen, damit die Tür von den Hausmeistern wieder geöffnet wird. Wer die Karte verloren hat, bekommt für 2,50 Euro ein neues Exemplar. Allerdings muss man mit den Hausmeistern ein bisschen Glück haben.

Ansprechpartner und Pausenzeiten

Wieso man mit den Hausmeistern Glück haben muss? Die Öffnungszeiten des Hausmeisterbüros sind etwas unübersichtlich, mal ganz galant ausgedrückt. Rennt man gerade mal nicht gegen verschlossene Türen, darf man wunderbare Wunschzettel im Büro ausfüllen. Wenn mir Türklinken entgegenfallen, Duschköpfe verschwinden oder dem Flur die Erleuchtung fehlt – diese Zettelchen sind für mich da. Wofür die Beschwerden anschließend verwendet werden, ist bisher noch unklar (Tassenuntersetzer? Schmierzettel? Papierflieger?), denn einmal ausfüllen hat bei mir noch nie gereicht. Aber weil Zettel schreiben so viel Spaß macht, geht man eben täglich die Hausmeister besuchen, bis man wieder wunschlos glücklich ist. Irgendwann, im besten Fall jedenfalls…

Für alle Fragen rund um den Mietvertrag steht einem das Studierendenwerk zur Verfügung. Jedes Semester muss man dort die Immatrikulationsbescheinigung vorlegen, ansonsten landet die fristlose Kündigung im Briefkasten, ganz ohne Vorwarnung. Eigentlich sollte das nicht so schwer sein, da die Büros direkt auf der gegenüberliegenden Straßenseite sind. Meistens wird aber sogar die Kündigung für längere Zeit nicht bemerkt, denn regelmäßig den Briefkasten zu leeren gehört nicht zu den Kompetenzen eines Studenten.

Die Haus(un)ordnung

Die Hausordnung besagt, dass von 22.00 – 08.00 Uhr "in besonderem Maße Ruhe zu halten" ist. "Besonderes Maße" ist erfahrungsgemäß Definitionssache, besonders in der Grillsaison. Außerdem sind "Hausflure und Treppenhäuser von allen Gegenständen frei zu halten". Das klappt mindestens genauso gut wie die Ruhe. Die 0,80 Euro vom Trockner kann man sich als Studi doch wohl sparen, indem man jeden freien Quadratmeter mit Wäscheständern verbarrikadiert. Immerhin tut das der Umwelt gut. 

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