Wie die Wohnheime mit Internet versorgt werden

07.08.2015
Wohnen
db

Die Frage wie das Internet in die Wohnheime des Studierendenwerks kommt ist gar nicht so leicht zu beantworten. Denn hier läuft vieles anders als bei einem normalen privaten Hausanschluss.

Funkinternet versorgt die meisten Wohnheime

Alle Wohnheime des Studierendenwerks werden über den Campus der Universität mit Internet versorgt. Die drei Wohnheime K3, Inter 2 und Bingerschlag sind direkt per Glasfaserkabel an den Internetknotenpunkt der Uni angeschlossen. Für die restlichen Wohnheime müsste das Studierendenwerk teure Leitungen mieten. Das wäre besonders bei so weit entfernten Wohnheimen wie Weisenau oder Hechtsheim sehr teuer. Außerdem bietet die hauseigene Technik, das ZDV, mit ihren Kabeln eine günstige Alternative. Nur ca. 30 Cent kostet es das Studierendenwerk - pro Monat, pro Studi - eine Leitung beim ZDV zu mieten. Man hat sich beim Studiwerk daher dazu entschlossen, die campusfernen Wohnheime per Funk an das Internet anzubinden.

Richtfunk braucht Sichtkontakt

Das Ganze funktioniert über sogenannte Richtfunkantennen. Diese brauchen jedoch Sichtkontakt, um zu funktionieren. Das heißt kein Baum, kein Gebäude oder ähnliches darf im Weg stehen. Sechs von neun Wohnheimen werden mittels Richtfunk mit Internet versorgt. Früher wurden fast alle Wohnheime über eine Richtfunkstrecke auf dem Dach des höchsten Gebäudes der Uni und des Studierendenwerkes, dem Inter 1, mit Internet versorgt. Doch seit klar ist, dass das Hochhaus zum Medienhaus umgebaut wird, sind bereits viele Richtfunkantennen für andere Wohnheime auf das Dach des Inter 2 umgezogen.

Richtfunkverbindung zur Wallstraße ist schwierig

Die Wallstraßen-Antenne ist eine der letzten auf dem Dach. Das hängt auch damit zusammen, dass die Verbindung zur Wallstraße sowieso kompliziert ist, denn das große und massive Gebäude des Südwestrundfunks (SWR) verbaut eine direkte Funkverbindung. Die Signale werden also umgeleitet vom Dach des Inter 1 über zwei Spiegelantennen auf dem Dach des Berufsschulzentrums am Judensand oberhalb der Wallstraße und dann runter aufs Dach des Wohnheimes. Vom Dach des Inter 2 sind jedoch auch diese Spiegelantennen nicht mehr zu erreichen. Die einzige realistische Möglichkeit besteht nur noch im zweiten höchsten Gebäude des Campus: dem ZDV. Da das Gebäude aber nicht dem Studierendenwerk gehört, muss die Installation der Antenne erst mit verschiedenen Stellen abgesprochen werden. Eine Lösung des Problems wird laut Insiderkreisen jedoch erst mit dem Baubeginn des neuen Medienhauses im Inter 1 erwartet.

Internetprobleme bei Feuchtigkeit

Als Anstalt des öffentlichen Rechts bekommt das Studierendenwerk für ihre Richtfunkantennen einfach und kostenlos Lizenzen bereitgestellt. Jedoch ist die dafür erlaubte Sendestärke unter der, die allein ein handelsübliches Handy zum Telefonieren abgibt. Die Richtfunkstrecken des Studierendenwerks schaffen es also nicht, durch Gebäude hindurch zu senden. Lizenzen für stärkere Richtfunkstrecken wiederum kosten deutlich mehr. Auch bei schlechtem Wetter sind diese Richtfunkstrecken extrem anfällig. Jeder Form von Wasser, also Regen, Schnee oder Nebel, kann die Funkverbindung zum Teil sogar zum Erliegen bringen. Das Wohnheim Wallstraße hat es dabei besonders schwer. Durch die Umleitung über die Spiegel auf der Berufsschule gehen bereits 20 Prozent der Signalqualität verloren. Bei starken Regen kann es also sogar zum Internetausfall kommen – meist dauert dieser aber nur wenige Minuten.

Besondere Technik der Richtfunkstrecken

Die Technik zum Aufbau der Richtfunkstrecken, wie sie bei den Wohnheimen des Studierendenwerks Mainz eingesetzt wird, ist kein industrieller Standard. Es gibt nur wenige Nutzer in Rheinland-Pfalz. Diese Technik ist teuer in der Anschaffung, verursacht dafür aber fast keine Betriebskosten. Circa ein Cent wird für die monatliche Richtfunkübertragung pro Person gerechnet. Kosten verursachen dann fast nur noch die Wartung bzw. die Ersatzteile. Die einzelnen Teile der Netzwerktechnik sind zwar nicht unbedingt teuer, erst recht nicht wenn man das Ganze auf jeden Studierenden umlegt, der durch die Technik abgedeckt ist, aber schwer zu bekommen. Bestimmte Geräte der Netzwerkinfrastruktur haben Mindestlieferfristen von 14 Tagen andere wiederum wie simple Switches oder Kabel sind jederzeit griffbereit, um schnell ausgetauscht werden zu können.

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