Wenn die Eltern zu Besuch kommen – Wohnen in Wiesbaden

21.02.2016
Wohnen, Wohnblog
Nadine

Elternbesuch bedeutet für unsere Wohnbloggerin Nadine zunächst einmal eines: Stress. Im Artikel erklärt sie, warum sie es vorzieht, dass sie ihre Eltern besuchen fährt und nicht umgekehrt.

Mit voller Kraft, aber doch sehr bedacht, schiebe ich den Ceranfeldkratzer über die Herdplatte. “Geh weg, du hinterlistiger Dreck!“, schimpfe ich dabei. Endlich, der Dreckfleck hat nachgegeben. Prüfend lasse ich den Blick über die Glasplatte gleiten.

„Was ist das?“ Entsetzen macht sich in mir breit, als ich mit dem Finger über die feine, aber doch für die Augen meiner Mutter sichtbare Linie streiche. „Nein, nein, nein…“

„Was ist?“, fragt mein Mitbewohner, der gerade in die Küche kommt. „Schau mal hier“, ich deute auf die Spur. Er fährt mit dem Finger darüber. „Tja, das ist dann wohl ein Kratzer.“ Wie kann er das so neutral und trocken sagen?

Nicht alles muss perfekt sein und glänzen, aber man tut sein Bestes

Der Grund meiner Panikattacke ist der angekündigte Besuch meiner Eltern heute Nachmittag. Wie oft hat mir meine Mutter schon erklärt, wie sehr ich auf das Ceranfeld unserer von den Vermietern neu eingebauten Küche achten muss. Sie selbst pflegt ihr eigenes Kochfeld wie einen Diamanten und es sieht immer noch aus wie neu. Da kann unseres nicht mithalten, und wir haben es erst seit November. 

Um der Predigt aus dem Weg zu gehen, tue ich mein Bestes, das Ceran-Feld möglichst sauber und gepflegt aussehen zu lassen. 

Ich beschließe, einfach das Licht über der Platte auszulassen, und widme mich dem nächsten Ort mit Konfliktpotenzial: dem Bad. Hier muss das Waschbecken geputzt werden, denn dank dem Staub auf der weißen Fläche sieht es bereits wieder nach einem Tag richtig dreckig aus und lässt uns wie Schmutzfinken dastehen. 

Die verflixte Parkplatzsuche

Jedoch kann ich noch so viel putzen und aufräumen, wie ich mag. Das Hauptproblem beim Besuch meiner Eltern kann ich leider nicht lösen: Die verflixte Parkplatzsuche. Denn nicht nur bezahlbare Wohnungen, sondern auch Parkplätze sind in Großstädten Mangelware.

Es reicht nicht, dass überall schon Parkautomaten stehen. Selbst wenn man bereit ist, den Preis zu zahlen, findet man trotzdem keinen Platz in unmittelbarer Nähe zur Wohnung. In meinem Stadtteil sieht man keine einzige freie Lücke, in der Parken erlaubt ist. Mein Vater gerät wegen diesem Problem jedes Mal in gesundheitsgefährdende Zustände, wenn er mich besuchen kommt

Fazit: Meistens fahre ich zu meinen Eltern

Meine Mum hat das Autofahren in Städten ganz aufgegeben und benutzt lieber die öffentlichen Verkehrsmittel. Da sie in Mainz arbeitet und in Besitz eines Job-Tickets ist, kann sie kostenlos bis zu mir fahren.

Doch meistens fahre ich nach Hause zu meinen Eltern, wo mein altes Zimmer noch existiert. In letzter Zeit hat es sich so eingependelt, dass ich ungefähr jedes dritte Wochenende den Weg antrete. Ab und zu schauen sie nach ihrer Arbeit mal bei mir vorbei, da sie beide in der Umgebung arbeiten. Aber verständlicherweise nur angekündigt.

Manchmal kommt es auch vor, dass sie mich an einem Sonntag besuchen kommen und wir hier in der Stadt etwas essen gehen. Jedoch sind das leider Ausnahmen, dank der mangelnden Parkmöglichkeiten. Doch ein Gutes hat es – ich muss keine Ewigkeiten damit verbringen, unseren Herd zu schrubben. 

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