Weniger Studienanfänger:innen im Wintersemester 2020/21

01.02.2021
Campus-News, Studium
hb

Im Wintersemester 2020/21 gab es weniger Erstsemester als noch im Jahr zuvor. Insgesamt steigt die Zahl der Studierenden jedoch weiter. Beide Trends finden sich auch über die JGU Mainz hinaus.

Im Wintersemester 2020/21 begannen 15.600 Erstsemester ihr Studium an den 22 Hochschulen in Rheinland-Pfalz. Im vorrangegangenen Wintersemester gab es an rheinland-pfälzischen Hochschulen mit 16.300 Studienanfänger:innen noch 3,9 Prozentpunkte mehr Erstsemester. Laut dem Statistischen Landesamt in Bad Ems sei dies die niedrigste Zahl neueingeschriebener Studierender seit dem Wintersemester 2008/09.

Im direkten Vergleich der rheinland-pfälzischen Hochschulen verzeichnet die JGU Mainz mit einem Rückgang um 258 Studienanfänger:innen im Vergleich zum Vorjahr die größten Einbußen. Die Universität Trier folgt mit 174 Studienanfänger:innen weniger. Die Hochschulen in Ludwigshafen und Trier verzeichneten hingegen Anstiege von 100 beziehungsweise 75 Neueingeschriebenen. 

Die geringere Zahl von Studienanfänger:innen zeigt sich nicht nur in Rheinland-Pfalz, sondern auf ganzer Bundesebene. Im Sommersemester 2020 und Wintersemester 2020/21 haben sich 488.600 Personen neu immatrikuliert. Im Vergleich zum Studienjahr 2019 entspricht dies einem Minus von rund 20.100 Studienanfänger:innen, also von vier Prozentpunkten. Laut dem Statistischen Bundesamt sind die Zahlen zum dritten Mal in Folge gesunken. 

Corona-Pandemie nur einer von mehreren Faktoren

Für den Rückgang auf Bundesebene macht das Statistische Bundesamt zwei Faktoren verantwortlich: Zum einen wurde durch die Corona-Pandemie vielerorts der Universitätsbetrieb eingeschränkt. Zum anderen kamen weniger ausländische Studierende nach Deutschland. Allein in Rheinland-Pfalz sank der Anteil der ausländischen Studierenden im Vergleich zum Vorjahr von 21 Prozentpunkte auf 18 Prozent. Das bedeutet, dass von den 15.600 neueingeschriebenen Studierenden rund 2.800 einen ausländischen Pass besitzen

In Rheinland-Pfalz geht das Statistische Landesamt zusätzlich davon aus, dass die demografische Entwicklung und die "Abwanderung von Studienberechtigten in andere Bundesländer" die Zahl der Studienanfänger:innen verringert haben könnten.  

In einigen Bundesländern, u. a. Niedersachsen, wurde zuletzt außerdem G9 wieder eingeführt. Dadurch verlängert sich die Schulzeit in der gymnasialen Laufbahn von acht auf neun Jahre und Schüler:innen, die studieren wollen, kommen erst später an die Universität. In Niedersachen schlug sich dies mit einem Rückgang der Studienanfänger:innen um 0,3 Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahr nieder.

Anfänger:innen überwiegen gegenüber Absolvent:innen

Trotz der niedrigeren Zahl an Erstsemestern im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl immatrikulierter Studierender an deutschen Hochschulen insgesamt gestiegen. Denn die Zahl der Anfänger:innen übertrifft weiterhin die der Absolvent:innen, auch wenn pro Jahr immer weniger Neuzugänge verzeichnet werden. Laut Statistischem Bundesamt studieren im aktuellen Wintersemester 2.948.700 Studierende an deutschen Hochschulen. Im Vergleich zum Vorjahr handelt es sich – inklusive des Rückgangs der Erstsemester – um einen Anstieg von zwei Prozentpunkten. In Rheinland-Pfalz waren es 600 Studierende mehr als im Vorjahr. 

Fach- und Kunsthochschulen beliebter als Universitäten

Einen Zuwachs konnten besonders Fachhochschulen (fünf Prozentpunkte), Verwaltungsfachhochschulen (sieben Prozentpunkte) und Kunsthochschulen (drei Prozentpunkte) im Wintersemester 2020/21 verzeichnen. An Universitäten blieb die Zahl mit 1.779.500 Studierenden und einem Zuwachs von 0,1 Prozentpunkten auf einem ähnlichen Niveau wie im Vorjahr. 

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