Was nun, grün-schwarzer AStA?

15.07.2015
Campus-News, Freizeit
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Nach den konstituierenden Sitzungen des Studierendenparlaments sind alle Personen für die Arbeitsbereiche des AStA und der Gremien des Parlaments gewählt. Was das neue Bündnis inhaltlich vorhat, regelt der jetzt vorgestellte Koalitionsvertrag.

In drei Sitzungen, die teilweise bis in die frühen Morgenstunden dauerten, wählte das neue Studierendenparlament den Allgemeinen Studierendenausschuss (AStA) und seine eigenen Gremien. Am Dienstagmorgen war der letzte Stimmzettel ausgezählt. Die grün-schwarze Minderheitenregierung baute bei den Wahlen auf weitere Stimmen aus der Opposition.

Zusammen schafft es die Koalition auf 17 der nötigen 18 Stimmen für eine Mehrheit. Über Absprachen mit der Rosa Liste, deren Spitzenkandidatin Marah Stoldt zur Präsidentin des Studierendenparlaments gewählt wurde, oder anderen Gruppen ließen die Hochschulgruppen nichts wissen.

Koalition zum allgemeinpolitischen Mandat

Kurz vor der letzten konstituierenden Sitzung wurde der Koalitionsvertrag als Basis der grün-schwarzen Zusammenarbeit vorgestellt. Trotz divergierender Meinungen zum allgemeinpolitischen Mandat von Studierendenvertretungen bekennt sich das neue Bündnis dazu, sich zu allen studentisch relevanten Themen als AStA zu positionieren.

Ein solches Mandat würde es dem AStA ermöglichen im Rahmen gesellschaftlicher Mitverantwortung sich, z.B. bei Themen wie Sexismus oder Rassismus, im Namen der Studierenden zu positionieren ohne dabei einen direkten Bezug auf das Studium zu nehmen. Näheres zur Vorgehensweise des AStA in diesem wolle man in einem internen und damit wenig transparenten Papier regeln. Der konservativere RCDS gilt als strikter Gegner einer allgemeinpolitschen Vertretung der Studierenden durch ihre Vertreterinnen und Vertreter.

Bundesweite Studierendenvertretung nicht absehbar

Klar gestellt wird außerdem, dass es auf absehbare Zeit keine bundesweite Vertretung der Mainzer Studierenden durch einen Wiedereintritt in den freien zusammenschluss von studentInnenschaften e.V. (fzs) geben wird.

Einer der Kritikpunkte am Dachverband war in der Vergangenheit oft die geringe Effektivität des Verbandes, welche aus Reihen des RCDS oft auch auf die allgemeinpolitischen Forderungen zurückgeführt wurde. Deswegen solle in dieser Legislatur ein Wiedereintritt „nicht umgesetzt“ werden. Trotzdem ist geplant sich wieder am vom fzs ausgerichteten „festival contre la racisme“ zu beteiligen.

Kommt die „JoGu-Card“?

Das langjährige Thema einen Zusammenführung von Semesterticket, Bibliotheksausweis und Mensakarte zu einer sogenannten „JoGu-Card“ ist Konsens zwischen den Koalitionsgruppen. Jedoch könne man die Universität nur im begonnen Prozess der Umsetzung begleiten und eine zeitnahe Umsetzung im Rahmen der Möglichkeiten des AStA forcieren.

Beratungsangebot im AStA wird ausgeweitet

Die neue Mietrechtsberatung im AStA und die Unterstützung in Rechts- und Schuldenfragen werden wohl in dieser Legislatur um eine unabhängige Versicherungsberatung ergänzt. Außerdem setze man sich für den Ausbau einer Job- und Karrierebörse im Internet ein.

Kulturangebot & Theaterticket

Beim Kulturangebot des AStA wird weiterhin auf das Kulturcafé gesetzt. Jedoch machen es teilweise schlecht besuchte Veranstaltungen nötig, das Konzept zu überdenken. Auch der Betreiber des Qkaffs, das Studierendenwerk, überlegt derzeit, inwiefern das bestehende Konzept geändert werden soll.

Das Erfolgsprojekt des Theatertickets in Kooperation mit dem Staatstheater soll genauso fortgeführt oder sogar ausgebaut werden.

Students Week & Campusmarkt

Eine Wiederbelebung erfährt mit dem RCDS im AStA die Students-Week bei der Rabatte in lokalen Geschäften für Studierende ausgehandelt werden sollen. Das Projekt war nach der letzten Beteiligung des RCDS im AStA nicht fortgeführt worden.

Darüber hinaus plant der AStA die Schaffung eines regelmäßigen Campusmarkt auf dem regionale und saisonale Produkte verkauft werden sollen.

Haus Mainusch soll bleiben

Glücklich über die Unterstützung des neuen AStA dürfen auch das autonome Zentrum im Haus Mainusch und die Wagenplätze auf dem Campus sein. Der kulturelle Beitrag zum Campusleben werde geschätzt und man setze sich für deren weiteren Erhalt ein.

Masterzugang vereinfachen

Für eine Ausweitung der Studienplatzkapazitäten in den Masterstudiengängen und einen Abbau der Zulassungsbeschränkungen will sich der AStA weiterhin engagieren. Der freie Zugang zu konsekutiven Studiengängen steht weit oben auf der Prioritätenliste.

Zertifikat für engagierte Studierende

Wer sich über seinen Studienalltag auch ehrenamtlich engagiert wird möglicherweise von einem neuen Ehrenamtszertifikat profitieren. Diese sollen in Zukunft Studierende erhalten, die sich mehr als 50 Stunden im Semester auf und außerhalb des Campus für gemeinnützige Zwecke einsetzen. Hierfür wird eine Vermittlungsstelle an der Universität für ehrenamtliches Engagement gefordert.

Mobilität von Studierenden

Mit dem Semesterticket des AStA sind Studierende schon mobil. Jedoch macht es sich die neue Koalition zur Aufgabe diese Mobilität noch weiter zu stärken. Eine Kooperation mit Fernbusunternehmen und eine Ausweitung des Carsharingangebots für Studierende werden als wichtige Aufgabe gesehen.

Die Opposition im Studierendenparlament wird dem neuen grün-schwarzen Bündnis genau auf die Finger schauen. Die größte Oppositionsfraktion, die Juso-HSG, erklärte, dass man als einzige Fraktion in allen Ausschüssen des Parlaments vertreten ist. Als Minderheitenregierung muss sich das neue Bündnis bei allen Vorhaben sowieso immer neue Mehrheiten suchen. Trotzdem werden sie sich an ihren Versprechen aus dem Koalitionsvertrag und dem Wahlkampf messen lassen müssen. 

Wer ist für welche Bereiche im AStA zuständig?

Vorstand*

Thomas Weidmann (CG) (Vorsitzender)
Ina Weißmann (RCDS) (3. Vorsitzende/Finanzen)
Katharina Olkis (4. Vorsitzende/Presse)

Finanzen

Ina Weißmann (RCDS)

Hochschulpolitik

Umut Gunc (RCDS)
Jonas-Luca König (CG),

Politische Bildung

Kira-Marie Brennemann (CG)
Manuel Schabel (CG)

Verkehr

Domenik Wocheslander (RCDS)

Presse

Verena Leirich (unabhängig)
Katharina Olkis (RCDS)
Max Weigelin (CG)

Soziales

Carina Beck (CG)
Janosch Hesse (RCDS)
Sven Plamann (CG)
Thomas Weidmann (CG)

Ökologie

Furrat Abdulle (CG)
Christina Hirschbiegel (RCDS)
Ingo Sperling (CG)

Kultur

Vivien Bender (CG)
Markus Halbrock (CG)
Nya Jasmin Sliwinski (CG)
Markus Timpf (RCDS)

Studierendenwerk

Sarah Manehm (RCDS)

 

*der/die zweite Vorsitzende ist laut Satzung immer der/die Vorsitzende des Zentralen Fachschaftenrates qua Amt.

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