Jedes Jahr wird von den Studierenden das Studierendenparlament der JGU (StuPa) gewählt. Es ist die Legislative der Studierendenschaft und wählt den Allgemeinen Studierendenausschuss (AStA). Es verwaltet unter anderem die Semesterbeiträge - eine Summe von 18 Millionen Euro! Doch trotz der wichtigen Aufgaben des StuPas ist die Wahlbeteiligung durchgehend einstellig.
Wir haben euch auf Instagram gefragt, ob ihr wählen wart und wenn nicht, warum. Hier sind die Ergebnisse.
Ein Großteil der Studierenden (59 Prozent) weiß, was das StuPa ist, die restlichen 41 Prozent wissen nur wenig bis gar nicht Bescheid. Einer der Gründe für die niedrige Wahlbeteiligung liegt also gar nicht in der Wahl an sich, sondern daran, dass dem StuPa zu wenig Aufmerksamkeit zukommt. Dies sorgt dafür, dass viele Studierenden gar nicht wissen, was das StuPa überhaupt ist und wofür es zuständig ist.
Viele der Studierenden (31 Prozent) gaben als Grund des Nichtwählens an, zu wenig informiert gewesen zu sein. Auch habe ein Teil der Wahlberechtigten (28 Prozent) gar nichts von der Wahl mitbekommen. 21 Prozent hatten kein Interesse an der Wahl und 20 Prozent der Studierenden keine Zeit.
Bei der Frage, unter welchen Umständen Nicht-Wähler:innen wählen gehen würden, kam der Vorschlag einer Online-Wahl auf. Zudem solle das StuPa transparenter mit seiner Arbeit umgehen und mehr Öffentlichkeitsarbeit leisten, um mehr über das Studierendenparlament und die Wahl zu erfahren. Hierbei ist allerdings in Frage zu stellen, ob das Problem wirklich an mangelnder Öffentlichkeitsarbeit liegt. So könnte es auch sein, dass bestehende Informationsangebote, wie zum Beispiel die Podiumsdiskussion zur StuPa-Wahl mit den antretenden Listen nicht wahrgenommen werden oder zu unattraktiv wirken.
Die Wahlbeteiligung ist im Vergleich zu den vergangenen Jahren gestiegen. So nahmen an der vorherigen Wahl nur 1.368 Studierende teil und somit 412 weniger als bei dieser Wahl. Die Beteiligung bei der 73. StuPa-Wahl im Jahr 2023 fiel mit 1375 Stimmen ähnlich aus.
Äußerst niedrig war die Wahlbeteiligung in den Jahren 2022 und 2021 mit nur 733 und 700 eingereichten Stimmen, was 2,4 Prozent ausmachte. Der Grund dafür liegt vermutlich in der Corona-Pandemie. Die bisher höchste verzeichnete Beteiligung an einer Wahl zum Studierendenparlament lag im Jahr 2020 mit 3352 eingereichten Stimmen und 11,3 Prozent.
Auch wenn die Wahlbeteiligung nach der Corona-Pandemie wieder langsam ansteigt, sollte sich das neue StuPa vermehrt Gedanken darüber machen, wie man die Studierenden dazu bewegen kann, wählen zu gehen. Auf die StuPa-Wahl wird unter anderem mit Plakaten aufmerksam gemacht, doch diese hängen meist nur im vorderen Bereich des Campus bei den Geisteswissenschaften. Um eine höhere Aufmerksamkeit auf die Wahl zu lenken, sollten mehr Plakate in wirklich allen Bereichen der Uni aufgehängt werden.
In der Ersti-Woche bieten sich ebenfalls viele Möglichkeiten, um mehr Aufmerksamkeit für das StuPa zu generieren. Auch könnten Mitglieder des StuPa, wie manche Fachschaften und Hochschulgruppen es auch tun, Vorlesungen in der ersten Uni- Woche besuchen, um dort das Parlament vorzustellen.
Eine weitere Maßnahme, um mehr Studierende für die Wahl des Studierendenparlament zu begeistern, wäre die Wahl einfacher und bequemer zu gestalten. Dies könnte beispielweise mit einer Online-Wahl statt einer Urnenwahl vor Ort ermöglicht werden.
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