Von Plüschponys und Nippesfiguren: Mainzer Unigeschichten

04.10.2016
Studium, Freizeit
mb

Unter diesem Namen hat am 16. September eine Ausstellung im Mainzer Rathaus eröffnet, denn die JGU feiert in diesem Jahr das 70-jährige Jubiläum ihrer Wiedereröffnung. Besucher können neben der Geschichte der Mainzer Universität auch außergewöhnliche Anekdoten rund um das universitäre Leben von damals und heute erfahren.

 

Wiedereröffnung der Mainzer Universität

Der reguläre Betrieb der Mainzer Universität wurde 1946 nach dem Zweiten Weltkrieg unter französischer Verwaltung wieder aufgenommen. Zu Gutenbergs Zeiten im Jahre 1477 gegründet war sie zur Zeit Napoleons geschlossen worden.

Stichwort universitäres Leben

Anlässlich dieses Jubiläums haben Wissenschaftler und Mitarbeiter der Universitätsbibliothek und des –archivs, der Schule des Sehens und der Sammlungskoordination zusammen mit Studierenden das Konzept für eine Ausstellung entworfen, die sich den letzten sieben Jahrzehnten der JGU widmet.

Dabei sollten nicht etwa die Institutionen der Universität, bekannte Lehrende oder Ergebnisse wichtiger wissenschaftlicher Forschungen im Vordergrund stehen, sondern persönliche Geschichten, die einen Einblick in das Leben an der Universität geben. Vom Professoren über den wissenschaftlichen Mitarbeiter bis hin zum Studierenden kommt jeder zu Wort, der etwas Interessantes rund um das universitäre Leben erzählen kann.

Interessante Anekdoten

Viele Exponate der Ausstellung scheinen auf den ersten Blick wenig mit dem universitären Leben zu tun zu haben. Doch jeder ausgestellte Gegenstand ist Teil einer Geschichte, die der Besucher auf einzelnen Karten nachlesen kann. So zum Beispiel die Besonderheit des Lastenfahrrads, das der Ausstellung neben Hammer und Brautkleid ihren Namen gegeben hat. Mithilfe des Dienstfahrrads brachten studentische Hilfskräfte Briefe zur Poststelle oder verteilten Veranstaltungsplakate auf dem Campus und sogar der ein oder andere Professor nutzte sie gerne, um zu Besprechungsterminen zu fahren.

Von studentischer Politik und Verbindungen in die ganze Welt zu ausländischen Studierenden über Zepter und Talar des Universitätsrektors bis hin zur Nippesfigur auf dem ersten PC der Universität: Die Bandbreite der Anekdoten ist vielfältig und verblüffend, viele Geschichten bringen zum Schmunzeln.

So stellt sich beim Anblick des Plüschponys "Rainbow Dash" aus der Fernsehserie "My little Pony" unwillkürlich die Frage, was dieses Plüschtier in einer Vitrine zu suchen hat, die das universitäre Leben veranschaulichen soll. Ganz einfach: Das Pony steht für die "Rosa Liste", eine hochschulpolitische Gruppe der JGU, die sich seit 2014 vor allem für die Rechte homosexueller Studierender einsetzt. In den 1950er Jahren entstanden die ersten politisch orientierten Hochschulgruppen, die sich an den bestehenden politischen Parteien orientierten. Heute entstehen mehr und mehr bunte Gruppen wie zum Beispiel "Die Geier", "Blau" und eben die "Rosa Liste".

Damals und heute

Neben den Exponaten klären viele Fotocollagen unter anderem über das Leben in einem Studentenwohnheim in den 50er und 60er Jahren auf und zeigen die Anfänge der JGU: Wie sah das Gebäude damals aus? Neben Aufnahmen aus der alten Mensa, untertitelt mit "Studentenspeisung", ist nicht zuletzt auch der Bau der Muschel dokumentiert. Doch der Campus, wie er heute aussieht, kommt dabei nicht zu kurz. In der direkten Gegenüberstellung von damals und heute sind die Veränderungen verblüffend.

Einen Zeitstrahl, der über wichtige Ereignisse der Universitätsgeschichte aufklärt oder Informationen über Glanzleistungen in der Forschung sucht man vergebens: Die Ausstellung ist ganz den Menschen gewidmet, die als Mitarbeiter oder Studierende ihren Alltag an der Johannes Gutenberg-Universität verbringen oder verbrachten.

Eine persönliche Erinnerung

Wer möchte, kann seine eigene persönliche Erinnerung an die JGU auf eine der dafür bereitgelegten Karten schreiben. Je nach Rubrik - ob nun Liebe, Feiern oder Arbeit – werden diese Karten in verschiedene Schubladen einer bereitgestellten Kommode eingeordnet und zum Lesen für spätere Besucher hinterlegt.

Eckdaten

Die Ausstellung, die am 16. September 2016 mit einer feierlichen Eröffnung begonnen hat, endet am 9. November 2016. Sie ist zu den regulären Öffnungszeiten des Rathauses zu besichtigen: Montag bis Freitag von 8 bis 18 Uhr und samstags von 9 bis 14 Uhr. Der Eintritt ist frei.

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