Es ist allgemein bekannt, dass sich permanente Lärmbelästigung negativ auf die Psyche des Menschen auswirkt. Forscherinnen und Forscher der Universitätsmedizin Mainz wollten es genauer wissen. Dazu untersuchten sie den Zusammenhang zwischen Angst und Depressionen als Folge von Straßen-, Baustellen- oder auch Fluglärm. Auf Letzteres legten sie ihren Fokus und befragten dabei in einer repräsentativen Stichprobe 15.000 Personen aus Mainz und Umgebung.
Die Studienteilnehmer zwischen 35 und 74 Jahren machten Angaben über ihre persönliche Erfahrung mit Lärmbelästigung. Alle Befragten wohnen in der Nähe des Frankfurter Flughafens. 62 Prozent von ihnen fühlten sich durch den Fluglärm belästigt. Als zweitgrößten Lärmfaktor für die Probanden wurde mit 18 Prozent der Straßenverkehrslärm benannt. Die genauen Ergebnisse wurden in der Fachzeitschrift PLOSone veröffentlicht.
"Bei extremer Lärmbelästigung sind Depression und Angst immerhin doppelt so häufig wie bei geringer Lärmbelästigung," meint Studienleiter Univ.-Prof. Dr. Manfred Beutel von der Klinik für Psychosomatische Medizin. Ob aber aus den bisherigen Befunden ein kausaler Zusammenhang zwischen Lärmbelästigung und Depressionen hergestellt werden kann, bleibt nach wie vor offen. Die Gutenberg Gesundheitsstudie plant deshalb weitere Nachforschungen in diesem Gebiet.
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