Unimedizin beklagt mangelnde Förderung

Am Mittwochmorgen haben sich Professorinnen und Professoren der Universitätsmedizin in Mainz vor dem Haupteingang der Klinik versammelt, um ihren Unmut über die Situation deutlich zu machen.

Sie verlasen einen offenen Brief an die Landesregierung, in dem es heißt, der Unimedizin stünden im Jahr 2017 2,2 Millionen Euro weniger von der Landesregierung zur Verfügung.

Hinzu komme, dass durch die Tarifsteigerungen und dem höheren Gehalt für das Personal zusätzlich Gelder wegfallen. Insgesamt wären es daher sogar 4,8 Millionen Euro weniger als im Jahr 2016. Die 27 Klinikdirektoren und führenden Ärztinnen und Ärzte, die das Schreiben unterzeichnet haben, sehen durch die fehlende Förderung Forschung und Lehre gefährdet.

Mediziner fürchten Niveauverlust in der Forschung

Betroffen wären vor allem Großprojekte, wie die Gutenberg-Gesundheitsstudie. Aber auch Stellen von Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern könnten nicht mehr finanziert werden. Durch die fehlenden Landesmittel drohe ein Niveauverlust, was zu einem Nachteil im nationalen und internationalen Wettbewerb führe, befürchten die Mediziner.

Ministerium reagiert mit Unverständnis auf Forderungen

Das Ministerium für Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur erklärt dazu in einer Mitteilung, dass die behaupteten Budgetkürzungen so nicht zuträfen. Es handele sich dabei nicht um eine konkrete Kürzung der Mittel, sondern um Gelder aus dem Sonderprogramm "Wissenschaft Zukunft", die 2017 als zusätzliche Zuschüsse für die Unimedizin wegfallen und zukünftig in den gesamten Haushalt einfließen sollen. Kürzungen gebe es zwar, aber nur für neue Investitionen, dafür entfallen einmalig 672.000 Euro. Höhere Zuschüsse seien in einer Zeit der begrenzten öffentlichen Haushalte nicht realisierbar, mahnt das Ministerium.