UniChor und UniOrchester: Musizieren an der JGU

23.10.2016
Freizeit
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Der graue Wintersemester-Alltag hat wieder begonnen – Zeit, sich zum Ausgleich den schönen Seiten der Uni zu widmen, wie dem Musikangebot auf dem Campus. Zum Semesterstart nehmen Chor und Orchester wieder neue Mitglieder auf.

Das Collegium musicum der Uni Mainz wurde vor 70 Jahren gegründet. Seit 2012 steht es nun unter der Leitung von Prof. Felix Koch, dem nicht nur die klassische Musik selbst, sondern auch die Vermittlung derselben an junge Menschen am Herzen liegt.

Haupt-Ensembles sind UniChor und UniOrchester, die ihre Pforten zu Semesterbeginn wieder öffnen. Die Proben finden dabei zunächst getrennt voneinander statt. In jeweils drei Stunden in der Woche sowie zwei Probenwochenenden werden pro Semester große sinfonische Werke einstudiert.
Gekrönt wird das Semester durch ein Konzert, bei dem Chor und Orchester gemeinsam auftreten: Im Wintersemester 2016/17 wird Giuseppe Verdis Messa da Requiem am 5. Februar 2017 in der Halle 45 aufgeführt.

Um den neuen musikalischen Stoff und sich gegenseitig besser kennenzulernen, lädt das Collegium musicum zudem in der ersten Vorlesungswoche zur Verdi-Videoparty ein. Am Donnerstag, den 27. Oktober 2016, trifft man sich dort bei Essen und Trinken zur Semesterbegrüßung und hört sich ein erstes Mal in das neue Werk ein.

Mit Engagement dabei

Cecilia Egle spielt seit vier Semestern Klarinette im UniOrchester, ansonsten studiert sie Publizistik und Musikwissenschaft und steht kurz vor ihrer Bachelorarbeit. Als HiWi beim Collegium musicum fungiert sie außerdem als Schnittstelle zwischen Dirigent und Orchester.
Zusammen mit Leona Frech, die den Chor betreut, und Julio Fernández kümmert sie sich um die Organisation, die rund ums Musizieren anfällt.

Die gute Teamarbeit und das abwechslungsreiche Progamm machen das Musikangebot der JGU für sie außergewöhnlich: „Der Spaßfaktor ist groß und trotzdem herrscht ein hoher musikalischer Anspruch. Was ich total beeindruckend finde, ist im Orchester zu spielen mit einem großen Chor hintendran, dass man echt so mit 300 Leuten auf der Bühne steht. Da steckt Power dahinter.“

Wer die Proben bei Julio Fernández, Markus Stein und Felix Koch miterlebt, stellt fest: Hier wird jede Woche hart gearbeitet und bis zur Erschöpfung geübt. Ihre Motivationsfähigkeit ist mitunter ein Grund, warum auch anspruchsvolle Werke wie etwa Mozarts Große Messe in c-Moll (WiSe 2014/15) gegen Ende des Semesters sitzen. Aber den Leistungsdruck gleichen die drei durch ihre herzliche Art aus. Von Anfang an duzt man sich, strenge Hierarchien herrschen innerhalb von Chor und Orchester bewusst nicht. Die musikalische Leidenschaft dahinter ist auch nach der zehnten Wiederholung eines schwierigen Parts noch spürbar.

Neuzugänge sind willkommen

Insgesamt gebe es eine gute Mischung an erfahrenen und jüngeren Musikern, meint Cecilia:
„Im Orchester kommen Laien und Profis zusammen und unterstützen sich gegenseitig, ohne dass jemand Angst haben müsste, in den Schatten gestellt zu werden.“ Insbesondere für die Instrumente Fagott und Oboe kann das Orchester, das ungefähr 60 bis 80 Musiker umfasst, noch Unterstützung gebrauchen. Geige und Kontrabass sind ebenso gern gesehen. Grundsätzlich sind aber alle Instrumentengruppen offen für neue Mitglieder. Interessierte können einfach zu den Orchesterproben (immer dienstags von 19 bis 22 Uhr) kommen. Ein Vorspiel ist nicht nötig und ein Einstieg notfalls noch bis zur dritten Probe möglich.

Attraktiv wird das Mitwirken im Orchester außerdem durch eine eigene Freizeit, die dann spätestens für die nötige Teambildung sorgt. An einem gemeinsamen Wochenende auf Burg Altleiningen wird hier noch einmal intensiv geprobt.
Im Chor fällt ebenso auf, wie unterschiedlich die Zusammensetzung der ca. 200 Sänger ist: Studierende, Universitätsmitarbeiter und andere Singlustige aller Altersklassen bilden eine große Gemeinschaft. Vom absoluten Einsteiger über Sänger mit musikalischer Vorbildung hin zum Chor-Veteranen ist alles dabei.
Auch wer geringe Vorkenntnisse mitbringt und noch Schwierigkeiten mit dem Notenlesen hat, ist zum Mitmachen eingeladen. Wichtiger sind der Spaß am Singen und die Bereitschaft, regelmäßig in den Chorproben mitzuarbeiten (immer mittwochs von 19 bis 22 Uhr).

Zusätzliche Ausbildungsangebote

Besonders seien auch die Lehrangebote des Collegium musicum, so Cecilia. Neben den beiden Haupt-Ensembles gibt es nämlich die Möglichkeit, an der Chor- bzw. Orchesterakademie teilzunehmen. Für einen – im Vergleich zu etwa Musikschulunterricht – geringen Betrag von 100 Euro im Semester können sich (studierende) SängerInnen oder InstrumentalistInnen in Einzel- oder Kleingruppenunterricht spezifisch ausbilden lassen. Zur Chorsängerausbildung zählt beispielsweise Stimmbildung und das Mitwirken im Gutenberg-Kammerchor.

Am Ende möchten wir noch wissen, was Cecilias Lieblingsstücke aus den letzten Semestern sind. Die Antwort kommt prompt: „Richtig bombastisch fand ich Bruckners Te Deum und Brahms‘ Gesang der Parzen. Das war Wahnsinn!“ Da versuchte sich die Klarinettistin während der Proben auch mal im Chor und erlebte die Werke so aus verschiedenen Perspektiven.

Alle Konzerte des Collegium musicum, wie zum Beispiel Bruckner, Brahms und Liszt aus dem Wintersemester 2015/16, lassen sich übrigens auf CD nachhören.

Die wichtigsten Termine im Überblick

Orchesterprobe: immer dienstags, 19 bis 22 Uhr, linke Aula in der Alten Mensa, Forum universitatis

erste Probe: Dienstag, 25. Oktober 2016

Chorprobe: immer mittwochs, 19 bis 22 Uhr, linke Aula in der Alten Mensa, Forum universitatis

erste Probe: Mittwoch, 26. Oktober 2016

"Musikalische Verdi-Videoparty": Donnerstag, 27. Oktober 2016, 19:00 Uhr, Alte Mensa

Orchesterfreizeit: Probenwochenende von 13. bis 15. Januar 2017, Burg Altleiningen (Nordpfalz)

Konzert: Sonntag, 5. Februar 2017, 18 Uhr, Halle 45, Mainz-Mombach

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