Uni Mainz sperrt App UniNow

15.09.2016
Studium, Campus-News
kb

Die neue App UniNow soll Studierenden dabei helfen, ihr Studium leichter zu organisieren. Aktuell warnen jedoch viele Hochschulen vor der Nutzung der App. Das ZDV hat nun den Zugriff von UniNow auf Servern der JGU blockiert.

In Abstimmung mit dem Datenschutzbeauftragten der JGU hat das Zentrum für Datenverarbeitung (ZDV) den Zugriff auf JOGU-StINe, die Mailserver und die Ausleihsysteme der Universitätsbibliothek blockiert. Allen Studierenden, die die App verwendet haben, empfiehlt das ZDV, umgehend das Passwort zu ihrem Uni-Account hier zu ändern. Weiterhin wird empfohlen, die App vom Smartphone zu deinstallieren.

Die App UniNow bietet Studierenden die Möglichkeit, alle Informationen rund um’s Studium in einer App abzurufen – ob Stundenplan, Prüfungsergebnisse, Ausleihlisten oder Mensaplan. Um die App nutzen zu können, muss sich der Nutzer mit seinem Uni-Benutzernamen und seinem Passwort registrieren. Auch personenbezogene Daten zum Bibliothekskonto oder zur E-Mail-Adresse der Uni-Server werden an den Anbieter übertragen.

Kritik der Hochschulen

Die Entwicklung der App geschah ohne die Beteiligung vieler Hochschulen, wie auch der Uni Mainz. Die Universitäten kritisieren nun die Datenverarbeitung der App und warnen Studierende vor der Nutzung. Laut Aussage des ZDV der Uni Mainz widerspricht die Übertragung der Daten den Auflagen des Landesdatenschutzes und die Weitergabe des Benutzernamens und des Passworts stellt eine Verletzung der zum Uni-Account gehörenden Benutzungsordnung (§2 Abs.1) dar.

UniNow widerspricht Vorwürfen: "Keine Datenspeicherung auf Servern"

UniNow reagiert in einem Facebook-Statement auf die Vorwürfe der Hochschulen und schreibt, dass keine Zugangsdaten oder personenbezogenen Daten auf den Servern gespeichert werden. Die Daten seien nur lokal und verschlüsselt auf den Smartphones der Nutzer gespeichert. Auch dem Vorwurf, gegen die Nutzerordnung zu verstoßen, widerspricht UniNow. UniNow sei lediglich ein Dienstleister, der für die Nutzer eine technische Infrastruktur zum Abruf der Daten bereitstelle und nicht als unbefugter Dritter zu sehen.

Zusammenarbeit mit Hochschulen von Seiten der App erwünscht

Für die Zukunft wünscht sich UniNow eine Zusammenarbeit mit den Hochschulen, um die App gemeinsam zu verbessern. Bisher würden die Hochschulen nur eine Authentifizierung mit Benutzername und Passwort anbieten, sodass beim Abruf der Daten die Zugangsdaten kurzzeitig entschlüsselt und an den jeweiligen Hochschulserver gesendet werden müssen.

Als Lösung der Probleme würde UniNow eine zeitgemäße, sichere Authentifizierung wie OAuth bevorzugen. Mit dem offenen Protokoll OAuth kann der Nutzer mit Hilfe des Protokolls einer Anwendung (beispielsweise Facebook) den Zugriff auf seine Daten erlauben, welche von einer anderen Anwendung verwaltet werden. Diese Art der Authentifizierung ist vergleichbar mit der Nutzung des Facebook-Accounts, um sich auf einer anderen Seite anzumelden. UniNow sei bereits mit einigen Hochschulen im Dialog, um gemeinsam an einer Lösung zu arbeiten.

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