U-Boot macht in Mainz Halt

13.05.2023
Freizeit
pmc

Am 15. Mai erwartet den Mainzer Zollhafen ein ungewöhnliches Bild. Das U-Boot U17 macht dort auf seinem Weg zum Technikmuseum Speyer halt.

Nach 50 Jahren tritt das U-Boot U17 seine letzte Reise an. Es wird von Kiel nach Speyer über den Rhein transportiert und von dort nach einigen Umbauarbeiten anschließend über Land zu seinem letzten Ziel, das Technikmuseum Sinsheim, gebracht. Auf dem Weg wird es auch in Mainz haltmachen.

Mithilfe eines Schwimmpontons, eines riesigen Floßes, wird das ausgemusterte U-Boot über den Rhein nach Speyer transportiert. Startpunkt war bereits am 29. April in Kiel. Am Montag, den 15. Mai, wird das U17 um 17:30 Uhr in Mainz ankommen und am Zollhafen zu sehen sein. Tags darauf wird es seine Fahrt gegen 6 Uhr morgens nach Mannheim fortsetzen. Am 17. Mai soll es dann im Naturhafen Speyer ankommen und am 21. Mai via Straßentransport ins Technikmuseum Speyer gebracht werden.

Technikmuseum organisiert Transport

Nachdem das U-Boot als wehrtechnische Leihgabe von dem Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) den Technik Museen Sinsheim Speyer überlassen worden ist, haben letztere den Transport organisiert und mithilfe von Spenden finanziert. Die Personen, Firmen und Institutionen, die den Transport finanziell unterstützten, sind auf der Webseite des Technikmuseums aufgelistet. In Speyer soll das U-Boot demilitarisiert und sämtliche Parameter für die Weiterfahrt nach Sinsheim überprüft werden. Dort soll es in zirka einem Jahr ankommen.

Der Transport des fast 50 Meter langen U-Boots erinnert durch den damit verbundenen logistischen Aufwand an den der Boeing 747 und des sowjetischen Space Shuttles "Buran", die seit 2002 und 2008 im Technikmuseum zu sehen sind.

Das U17 ist ein konventionelles U-Boot, das nicht durch Atomkraft angetrieben wird und auch nicht über atomare Waffen verfügt. Es ist 48,6 Meter lang, wiegt 500 Tonnen und war vom 28. November 1973 bis zum 14. Dezember 2010 im Dienst. Das U17 war als erstes deutsches Nachkriegs-U-Boot im Atlantik aktiv und nahm an verschiedenen internationalen Militärmanövern teil, zuletzt an der NATO-Operation Active Endeavour im Mittelmeer. Danach verblieb es mehr als zehn Jahre lang im Marinearsenal in Wilhelmshaven.

Grüne kritisieren Baumrodung an Landungsstelle

Unumstritten ist der Transport nicht. An der geplanten Landungsstelle in Speyer wurden von der Stadtverwaltung auf einer Fläche von 800 Quadratmeter im Naturschutzgebiet Auenwald Bäume gefällt. Deswegen haben die Speyerer Grünen Anzeige erstattet und äußerten sich hierzu: "Privatpersonen drohen empfindliche Strafen, wenn Bäume ohne Genehmigung und triftigen Grund gefällt werden. […] Umso entsetzter sind wir GRÜNE darüber, dass – quasi heimlich – in einem Naturschutzgebiet Rodungen und weitere, das Ökosystem massiv belastende Maßnahmen, vorgenommen wurden." In Mainz wurde bisher keine Kritik geäußert. 

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