Obwohl die Mensa Bambus von einigen Student:innen regelmäßig besucht wird, gibt es mehrere Aspekte, welche laut der Umfrage Verbesserungspotential haben. 82 Prozent der Umfrage-Teilnehmer:innen geben an, schon mal in der Mensa Bambus gegessen zu haben. Insgesamt wurden 349 Personen befragt.
Viele kritisieren die Organisation der Mensa: Die „guten“ Gerichte seien teilweise sehr schnell ausverkauft und schon ab 14 Uhr nicht mehr verfügbar. Auch das Personal wurde vermehrt als unfreundlich beschrieben. Die Räumlichkeiten seien für die Nachfrage viel zu klein und überlastet. Die Wege seien uneindeutig ausgeschildert, beispielsweise vermische sich die Schlange für Pommes mit der Schlange für andere Gerichte, sodass „man sich gegenseitig im Weg steht.“
Auch die Sitzmöglichkeiten seien vor allem zu den Stoßzeiten, mittags kurz nach den Vorlesungen, zu wenig.
Außerdem seien die Portionen zu klein. Einer der Befragten schrieb: „Teilweise sehr kleine Portionen, davon wird man nicht statt. In der Zentralmensa ist es besser.“
Einige stört es, dass die Speisen nur aufgewärmt und nicht frisch vor Ort zubereitet werden. Das Essen selbst wird mit „alles ist okay bis maximal essbar“ oder „nur in Ordnung“ beschrieben. Auch der Preis und die generelle Auswahl an Gerichten wird als Minuspunkt genannt.
Insbesondere der Kumpir und manche Nudelgerichte, welche fast vier Euro kosten würden, sind für viele der Student:innen zu teuer. Es gebe außerdem keine glutenfreien Produkte, was für Personen mit Unverträglichkeit sehr schade sei. Die Öffnungszeiten, aktuell montags bis donnerstags von 10:00 bis 16:00 und freitags von 10:00 bis 15:00, werden ebenfalls kritisiert.
Die Favoriten der Student:innen sind vor allem die Pommes, bei denen vom Preis-Leistungs-Verhältnis geschwärmt wird – es seien die besten Pommes auf dem Campus.
Auch die Salattheke wird gelobt, welche besonders durch ihre frische und abwechslungsreiche Auswahl punktet. Ebenso kommen die regelmäßig wechselnden Eintöpfe gut an, wobei vor allem der Kartoffeleintopf gelobt wird.
Bei den Gerichten werden die Falafel und auch die Veggie-Burger vermehrt positiv erwähnt. Allgemein gefällt vielen Student:innen, dass die Mensa Bambus rein vegetarisch und vegan ist.
Als Verbesserungsvorschlag werden sich Bilder von den Gerichten gewünscht. Dies wäre hilfreich, da man so im Voraus schneller eine Entscheidung treffen könnte und somit die Essensausgabe schneller ablaufen könnte.
Außerdem wird sich von der Mehrheit ein abwechslungsreicherer Speiseplan gewünscht.
Zudem würde ein Wasserspender gut ankommen, an dem man sich zusätzlich zu dem Essen Leitungswasser abfüllen kann.
Wir haben die am meisten genannten Kritikpunkte an das Studierendenwerk weitergeleitet. Dazu haben wir von Sebastian Stüber, dem zuständigen Ansprechpartner, eine ausführliche Antwort erhalten.
Die Küchenleitung der Zentralmensa erarbeite einen Kellen-Plan für die Portionsgrößen. Die Portionsgröße liege bei 450 bis 480 Gramm bei einem Vollwertgericht. „Diese Menge enthält alle wichtigen Bestandteile für eine ausgewogene Ernährung und stellt eine Sättigung bei den meisten Menschen sicher“, schreibt Stüber. Die Mensa hätte festgestellt, dass viel Abfall anfällt. Daraus schließt sie, dass die Portionen eher noch zu groß seien. „Uns ist sehr wohl bewusst, dass es immer wieder jemanden geben wird, der weniger gesättigt ist als der andere, aber dieser Umstand ist bei einer ca. 5000 täglichen Mahlzeiten auch ein normales Phänomen“, so Stüber.
Bei den Preisen würde darauf geachtet, den Student:innen ein möglichst günstiges Essen anzubieten. Bei der Salattheke und dem Kumpir wird der Preis pro 100 Gramm festgelegt, so könne jeder Gast seine Portionsgröße und den Preis selber wählen. „Wenn es also zu einem sehr hohen Preis kommt, dann resultiert dieser daraus, dass der Gast sich eine große Menge an Toppings etc. auf den Teller getan hat. Diese Portionierung liegt nicht in unserer Hand und hier ist jeder Gast für sich selbst verantwortlich“, schreibt Stüber.
Die Speisen werden in der Zentralmensa zubereitet und an die Mensa Bambus geliefert. Aus technischen Gründen sei es nicht möglich, eine vollwertige Küche einzubauen.
Generell bündele das Studierendenwerk die Ressourcen in der Zentralmensa. Die Mensa Bambus agiere „weit über ihrer Auslastungsmenge“ und sei nicht auf so viele Gäste ausgelegt.
Die Mensa Bambus habe 250-300 Sitzplätze zur Verfügung. Für diese Kapazitäten sei auch die Ausgabetheke konzipiert. Die tägliche Ausgabemenge der Mensa Bambus liege zwischen 600 und 800 Speisen. Es müsse eine Gästeverteilung auf dem Gelände stattfinden, um die Mensa zu entlasten und Wartezeiten zu minimieren.
„Durch die Veränderungen in der Lehre der JGU ballen sich die Studierenden im vorderen Teil des Campus und schaffen es zeitlich nicht, in die Zentralmensa zu gehen, obwohl hier das breiteste Angebot vorzufinden ist“, so Stüber. „Da wir bei der Konzeptionierung der baulichen Maßnahmen immer abhängig vom Gebäude und den Hygienerichtlinien sind, kann und wird es keine Anpassungen geben können, die eine dauerhafte Veränderung mit sich zieht. Ferner müssen sich unsere Gäste dafür stark machen, dass sie ausreichend Zeit in der Mittagspause haben, damit sie das Gesamtportfolio der Hochschulgastronomie erleben können.“
Notwendig wäre also mehr Zeit in der Mittagspause, um sich mehr verteilen zu können. Das hängt von den Zeiten ab, zu denen die Lehrveranstaltungen stattfinden. Campus Mainz fragte deshalb bei der Uni nach, die folgendes Statement schickte: „Die JGU bietet Lehrveranstaltungen über den Tag verteilt an, um die für die Lehre zur Verfügung stehenden Flächen der JGU nachhaltig und sinnvoll im Sinne guter Lehre zu nutzen und um den Studierenden insbesondere in den Lehramtsstudiengängen und den vielfältigen Kern- und Beifachstudiengängen ein möglichst überschneidungsfreies Studium zu gewährleisten.
Die Lösung für die Student:innen ist also aktuell: Entweder lange Wartezeiten hinnehmen oder zu einer der anderen Mensen zu gehen.
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