Jedes Jahr finden an der Uni Mainz verschiedene Wahlen statt, bei denen die Studierenden ihrer Stimme Ausdruck verleihen können. Die Wahl des Studierendenparlaments (StuPa) ist ein wichtiger Bestandteil der studentischen Selbstverwaltung. Doch was machen StuPa und AStA eigentlich und wozu gibt es studentische Selbstverwaltung?
Bei den StuPa-Wahlen vom 24.-29. Mai 2018 sind wieder alle Studierenden aufgerufen, an die Wahlurne zu treten und über die neuen Abgeordneten abzustimmen. Diese Möglichkeit besteht einmal jährlich und hat somit Bedeutung über das aktuelle Semester hinaus.
Im StuPa sitzen insgesamt 35 Abgeordnete - aktuell werden die 35 Sitze im StuPa von der Linken Liste (4), der Juso-Hochschulgruppe (7), CampusGrün (8), der Fachschaftenliste Ma.u.L (1), der Freien Liste (3), Die LISTE (1), dem RCDS (7) und der Liberalen Hochschulgruppe (4) besetzt. Die aktuelle Koalition bilden Jusos, RCDS und die Liberale Hochschulgruppe.
Diese Abgeordneten treffen Entscheidungen, die direkte Auswirkungen auf den Studi-Alltag haben. So verabschiedet das StuPa beispielsweise den Haushalt der Studierendenschaft. Außerdem wählen die StuPa-Abgeordneten den Allgemeinen Studierendenausschuss (AStA) und kontrollieren ihn.
Der AStA ist unter anderem dafür verantwortlich, die Studierenden gegenüber der Hochschulleitung zu vertreten und diese in vielen Bereichen des studentischen Lebens zu beraten. Außerdem veranstaltet das Kulturreferat des AStA verschiedene kulturelle Veranstaltungen, wie zum Beispiel das AStA Sommerfest, das in diesem Jahr nach einjähriger Pause wieder stattfinden wird.
Eine der wichtigsten Aufgaben des AStA ist die Verwaltung und Verteilung des Semesterbeitrags. Dessen höchster Posten wird für das Semesterticket aufgewandt, aber auch sonstige Projekte des AStA werden damit finanziert, wie zum Beispiel die Kooperation mit dem Staatstheater, welche es den Studis ermöglicht, kostenlos Vorführungen zu besuchen. Des Weiteren können Hochschulgruppen eine finanzielle Förderung für ihre Projekte vom AStA beantragen.
Als Grundlage der studentischen Selbstverwaltung dient die Verfasste Studierendenschaft. Damit ist die Gesamtheit aller Studierenden der Universität gemeint. Wenn alle Studierenden der Universität zusammengerufen werden, spricht man von der "Vollversammlung". Diese wird in jedem Semester einberufen, damit die Vertreter und Vertreterinnen der Studierenden in den verschiedenen Gremien, beispielsweise dem AStA, über ihre Arbeit informieren und Rechenschaft gegenüber der Studierendenschaft ablegen können.
Das bedeutet, dass alle Studierenden sich an der Hochschulpolitik beteiligen können und sollen – sei es über Wahlen, Vollversammlungen oder über eine eigene hochschulpolitische Mitarbeit. StuPa und AStA sind in diesem System die Vertreter der Verfassten Studierendenschaft und sollen die Interessen dieser wahren.
Dass viele Studis sich dennoch nicht für Hochschulpolitik interessieren, wird an der Wahlbeteiligung deutlich, die regelmäßig sehr niedrig ist. Im vergangenen Sommersemester lag sie bei nur knapp 10%. Und die Vollversammlung aller Studierenden lockt regelmäßig so wenig Besucherinnen und Besucher an, dass bereits darüber diskutiert wurde, sie gänzlich abzuschaffen. Für das Nicht-Wählen gibt es sicherlich verschiedene Gründe. Eine denkbare Motivation lautet vermutlich "Das betrifft mich sowieso nicht" oder "Davon merke ich im Alltag ohnehin nichts." Das stimmt aber nicht, auch wenn man nicht ständig und überall merkt, was genau der AStA eigentlich so treibt.
Die Entscheidungen des StuPa und des AStA betreffen die Verwaltung des Semesterbeitrags, kulturelle Veranstaltungen und die Förderung studentischer Hochschulgruppen. Damit sind alle Studierenden direkt von deren Entscheidungen betroffen. Es lohnt sich also, die Aktivitäten des AStA ab und an mal zu verfolgen und sich ein bisschen darüber zu informieren, wer da eigentlich Hochschulpolitik macht. Und natürlich: mitzumachen.
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