Studentenfutter: Knabbere dich gesund

29.07.2017
Essen
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Jeder kennt die Mischung aus Trockenobst und verschiedenen Nüssen wie Cashewkernen, Erdnüssen und Mandeln. Aber die wenigsten wissen, dass sie nicht nur ein leckerer Snack, sondern auch noch gesund ist.

 

In den vergangenen Jahren hat das Bewusstsein für gesunde Ernährung deutlich zugenommen. In der Ratgeber-Abteilung der Buchhandlung, im Zeitungsregal und natürlich im Internet – überall findet man die verschiedensten Tipps und Anweisungen für eine gesunde Ernährung, die sich häufig gegenseitig widersprechen. Übersichtlich ist das nicht. 

Dank einer Studie des Imperial College of London und der Norwegian University of Science and Technology ist jetzt jedenfalls eines klar: Esst Studentenfutter – oder zumindest die Nüsse, die darin enthalten sind.

Länger leben dank der Knabberei 

In einer Metastudie analysierten Wissenschaftler der beiden Hochschulen insgesamt 29 Untersuchungen mit mehr als 819000 Teilnehmern. Das Ergebnis: „Ein höherer Konsum von Nüssen reduziert das Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen, Krebs, Diabetes und Infektionen“, schreiben die Forscher im Forschungsbericht. 

Konkret verringere sich die Wahrscheinlichkeit an Krebs zu erkranken um 15 Prozent, das Risiko einer koronaren Herzerkrankung sogar um 29 Prozent. Auch die Wahrscheinlichkeit eines Schlaganfalls sei dank einer kleinen Menge an Nüssen täglich um 7 Prozent geringer. Besonders gut scheint der Verzehr von Nüssen Diabetes vorzubeugen. 40 Prozent geringer soll die Wahrscheinlichkeit einer Erkrankung beim Konsum von Nüssen sein, allerdings basiert dieser Befund im Vergleich mit den ausgewerteten Daten für die anderen Krankheiten auf einer vergleichsweise geringen Menge an ausgewerteten Daten. 

Zudem schätzen die Wissenschaftler in ihrer Publikation, dass allein 2013, dem in der Studie letzten berücksichtigten Jahr, rund 4,4 Millionen Todesfälle durch eine bessere Ernährung mit einem regelmäßigen Verzehr von Nüssen hätten vermieden werden können.

Viel hilft nicht unbedingt viel

Angesichts all der positiven Wirkungen der Nüsse, wäre wohl eine logische Konsequenz täglich so viele Nüsse wie möglich zu essen. Bis zu 20 Gramm, das entspricht etwa einer Hand voll, ist das auch zu empfehlen, zeigt die Studie. Über 20 Gramm hinaus konnten die Wissenschaftler dann aber keinen Überlebensvorteil mehr erkennen. 

Die 20 Gramm sind allerdings ein statistischer Wert. Es kommt nicht darauf an, täglich genau diese Menge an Nüssen zu konsumieren – viel wichtiger ist es, regelmäßig Nüsse zu essen. 

Außerdem sind Nüsse je nach Sorte meistens vergleichsweise teuer und mit ihrem hohen Fettgehalt nicht gerade förderlich für die schlanke Linie. Mit bis zu 600 Kilokalorien entsprechen 100 Gramm laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung etwa einer Hauptmahlzeit.

Woher kommt eigentlich der Name?

Ursprünglich bestand die Trockenfrucht-Nussmischung, die schon im 17. Jahrhundert als Studentenfutter bezeichnet wurde, nur aus Rosinen und Mandeln. Diese blieb angesichts der teuren Mandeln eher reicheren Personenkreisen vorbehalten, zu denen damals auch Studierende zählten, denn nur reiche Familien konnten ihren Kindern ein Studium ermöglichen. Außerdem glaubten viele, dass Mandeln besonders gegen einen alkoholbedingten Kater helfen würden. Erst später wurden dann auch andere Trockenobst- und Nusssorten hinzugefügt.

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