Spundekäs - ein Meenzer Original

18.02.2015
Studiküchen, Dezember...
ml

Ein typisch rheinhessisch Meenzer Snack als Begleiter zu Riesling & Co. oder einfach als Mitbringsel auf die nächste Party.

Zutaten:

250 g Sahnequark (40 %)

400 g Frischkäse

125 g Butter

2 Zwiebeln, klein

3-4 TL Paprika, edelsüß

Salz

Zubereitung:

Die Butter mindestens auf Zimmertemperatur erwärmen. Quark, Schmand und Frischkäse abtropfen lassen (bei zu viel Flüssigkeit, kann man sie auch mit einem Küchentuch ausdrücken) und mit der Butter mischen. Dann das Paprikapulver dazugeben. Eine Zwiebel sehr fein hacken, unterrühren und mit Salz und Pfeffer abschmecken.

Die andere Zwiebel sollte in möglichst feine Ringe geschnitten werden und vor dem Servieren auf den Spundekäs gelegt werden. Außerdem kann man dekorativ noch etwas Paprikapulver auf die Oberfläche streuen.

Streit über Pfeffer und andere Zutaten

Wer glaubt, dass es nur das „eine“ Spundekäsrezept gibt, hat weit gefehlt. Über die Zutaten eines echten Spundekäs wird in Mainz oft sogar gestritten. Hier einige andere Zutaten, die oft zusätzlich verwendet werden oder einfach nur lecker sind:

  • Schmand
  • Sauerrahm / saure Sahne
  • Schlagsahne (für die, die es cremig mögen)
  • Knoblauch
  • Gehackte rote Paprika
  • Pfeffer (besonders umstritten ;-))
  • Cayennepfeffer

-          …oder sogar Kapern, Sardellenpaste und mittelscharfer Senf.

Es ist, wie so vieles, Geschmackssache.

Geschichte & Dichtung

Bei allen Zutaten ist darauf zu achten, das sie den Spundekäs nicht zu sehr verwässern. Denn er sollte nicht zu flüssig sein um seinem Namen noch alle Ehre zu machen. Diesen hat er vom Spund der Weinfässer, der mit seiner konischen Form das obere Loch am Fass verschloss. In diese Form wurde er früher gepresst und von Fuhrleuten mit auf ihre Fahrt oder von Winzern in der Wingert (=Weinberg) genommen.

Heutzutage fehlt Spundekäs nach Art des Hauses in keiner Mainzer Weinstube, Party oder offiziellem Empfang von Stadt oder Universität. Meistens werden dazu kleine Salzbretzeln oder Laugenbretzeln gereicht. Besonders gut macht er sich jedoch auch zu Pell- oder Bratkartoffeln (z.B. im Hafeneck) oder auf einem Roggenbrötchen (z.B. von Vetters Backstube in der Altstadt oder einer von Werners Backstuben).

Wer es gerne „etwas“ leichter hat, kann bei der Rezeptur auf die Butter verzichten und das Salz weglassen, wenn sowieso Salzbretzeln zum 'käs gereicht werden. Was aber auf keinen Fall fehlen sollte, ist ein guter, trockener rheinhessischer Riesling oder eine Rieslingschorle (2/3 Wein, 1/3 Sprudelwasser).

...und wie sagte der Ehrenvorsitzender des Mombacher-Carnevals-Vereins "Die Bohnebeitel", Adolf Gottron, in seinem Vortrag zur Kunst des Weintrinken so passend:

"Ein jeder wääß, zum achte Gläsje
Gehört dem Mensch e Spundekäsje.
Des reizt de Gaume, stärkt de Mage -
Korz, mer kann widder ään vertrage!"

(komplettes Gedicht mit hochdeutscher Übersetzung hier herunterladen.)

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