Der Schau- und Experimentierraum soll nach seiner Fertigstellung nicht nur als Ausstellungsfläche für die über 30 wissenschaftlichen Sammlungen an der Universität dienen, sondern auch für Projektarbeiten mit Schülerinnen und Schülern, für Sonderausstellungen und Lesungen, für Theater- und Musikaufführungen, für Vorträge und wissenschaftliche Tagungen genutzt werden.
Darüber hinaus hob Vizepräsidentin Mechthild Dreyer beim Spatenstich am Dienstag, den 22.10.2013, die Nutzbarkeit in der Lehre für das Erlernen von Ausstellungsmanagement und Umgang mit Artefakten hervor. Eigentlich ginge jeder Mensch davon aus, dass das Sehen von Geburt an als Sinneswahrnehmung ausgeprägt sei. Doch „wir bedürfen professioneller Hilfe um den Reichtum der Welt zu erkennen.“ Denn ohne die Hinweise von Kunsthistorikern oder Botanikern bei entsprechenden Führungen sieht man weitaus weniger. Auch Aristoteles habe schon die Wahrnehmung der Augen als zentralen Sinn erkannt. Die heutige Zeit sei von Bildern geprägt, im wissenschaftlichen Diskurs spreche man deswegen vom Iconic Turn.
Pate für das neue Projekt steht die Grüne Schule im Botanischen Garten. Auch dort werden Schülerinnen und Schüler und Bürgerinnen und Bürger an die Wissenschaft herangeführt. Bei der „Schule des Sehens“ stehen zwar geisteswissenschaftliche und kulturwissenschaftliche Artefakte im Mittelpunkt, allerdings ist interdisziplinäre Zusammenarbeit, auch mit den Naturwissenschaften, hier durchaus erwünscht.
Für Peter Radermacher, den Vorsitzenden des Vereins „Freunde der Universität Mainz e.V.“, sind beide Projekte gute Beispiele für das grundlegende Ziel der Freunde, die Verbundenheit zwischen der Hochschule, der Stadt Mainz und dem Land zu pflegen und zu fördern.
Nach dreijähriger Vorbereitung wird das von der Universität und den Freunden der Universität gemeinsam finanzierte Projekt nun umgesetzt. Der Verein wolle auch in Zukunft den laufenden Beitrieb der „Schule des Sehens“ unterstützen.
Der Architekt des Bauprojekts hebt besonders das Lichtkonzept im Pavillon hervor. Die Lichtanlage soll in der Lage sein sowohl Tageslichtatmosphäre zu schaffen als auch warme und andere Lichtsituationen. Das lange Dach sorgt zudem für gute Beschattung, so dass die Projektionswände gut genutzt werden können. Die variable Bestuhlung für bis zu 80 Gäste und die Anrichte sind hervorragende für verschiedensten Veranstaltungen geeignet.
Präsident Georg Krausch ist sich sicher, dass dies kein mehrjähriges Bauprojekt wird. Er freut sich auf ein Richtfest im Frühjahr 2014 und auf die Einweihung im Herbst des gleichen Jahres.
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