Spaltung in der Publizistik

03.02.2014
Campus-News, Studium
ml

Am 29. Januar teilten die beiden Professoren des Journalistischen Seminars Karl N. Renner und Volker Wolff über die Webseite des Seminars überraschend mit, dass ihre beiden Lehrstühle aus dem Institut für Publizistik (IfP) ausgetreten wären.

Der Konflikt zwischen dem IfP und den Lehrstühlen der Journalistik schwelt schon seit einiger Zeit, doch der Entschluss zum Austritt wurde erst nach einer Sitzung des IfP-Leitungskollegiums am 21. Januar gefällt. Hierfür gab es verschiedene Gründe. Die allgemeine Strukturplanung des Instituts sah nicht die vom Seminar gewünschte Erweiterung des Beifachs Audiovisuelles Publizieren (AVP) zu einem Kernfach vor. Außerdem gab es unterschiedliche Ansichten zum Anforderungsprofil bei der Nachfolge von Prof. Wolff. Beim Profil eines potentiellen Lehrstuhlinhabers setzten sich die zwei Journalistik Professoren und ein studentischer Vertreter aus dem Masterstudiengang Journalismus für die Berufung eines Journalisten ein, welcher über „umfangreiche journalistische Praxis in Printmedien auch in Führungsaufgaben“ verfügen solle. Dagegen sieht der Beschluss des Leitungskollegiums nun eine stärker forschungsorientiertes Profil für die Nachfolge vor. Die Maßnahmen, die das IfP vorsieht, sind laut der Journalistikprofessoren Wolff und Renner „ein massiver Eingriff in die innere Belange der Mainzer Journalistik.“

Gespräche mit anderen Institutionen

Die beiden Professoren hatten angekündigt, in den kommenden Wochen mit verschiedenen wissenschaftlichen Institutionen über eine Aufnahme der beiden Lehrstühle Gespräche führen zu wollen. Ein bereits ausgearbeiteter Strukturplan für die beiden Professuren sollte die Verhandlungsgrundlage für die Gespräche bilden.

Institut und Universitätsleitung prüfen Austritt

Sowohl die Geschäftsführung des Instituts für Publizistik als auch die Universitätsleitung haben mittlerweile reagiert und das Gespräch mit den beiden Professoren gesucht. Dr. Birgit Stark, Geschäftsführerin des IfP, äußerte sich auf Nachfrage zurückhaltend: „Die Dinge werden nun ­geprüft - von den verantwortlichen Personen bzw. Institutionen.“ Kurz darauf war die Stellungnahme der beiden Professoren Renner und Wolff auf der Homepage des Journalistischen Seminars nicht mehr verfügbar.

Fachbereich und Senat zuständig

Jedoch ist schon jetzt klar, dass ein Lehrstuhl nicht einfach austreten kann. „Im Zuge der inneruniversitären Demokratie erfolgt die Zuordnung von Professuren zu einem Institut aufgrund der Organisationsregelung des jeweiligen Instituts, die auf Antrag des Fachbereichs vom Senat verabschiedet wird und somit auch nur von diesen Gremien wieder geändert werden kann,“ erklärte die Leiterin der Abteilung Kommunikation & Presse der JGU Petra Giegerich. Es sei jedoch noch keine Entscheidung zu diesem Thema in einem der zuständigen Gremien gefallen.

Studierende nicht betroffen

Für die Studierenden der betroffenen Lehrstühle hat der Austritt zunächst keinerlei Auswirkung. Alle Lehrveranstaltungen werden unverändert fortgeführt.

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