Semesterticket wird zum 9-Euro-Ticket

09.06.2022
Campus-News
mk

Du hast Lust, in den Semesterferien einen Ausflug oder einen Urlaub queer durch Deutschland zu machen? Durch das neue „9 für 90“ Ticket ist das auch für Studierende der JGU im Sommer möglich.

Für den Sommer gibt es im deutschen öffentlichen Personen-Nahverkehr die Möglichkeit des sogenannten 9-Euro-Tickets. Der Hintergrund dieser Aktion ist der Ukraine-Krieg sowie die Verkehrswende zugunsten einer nachhaltigeren Klimapolitik. Das Ticket gehört somit zu einem Entlastungspaket und soll die Bevölkerung dazu einladen, mehr Bus und Bahn zu fahren. Besonders interessant für Studierende ist, dass das Semesterticket in den Sommermonaten Juni bis August automatisch zum 9-Euro-Ticket aufgewertet wird. Es soll für Studierende der Johannes Gutenberg-Universität laut Allgemeinem Studierendenausschuss (AStA) Rückerstattungen für das in der Zeit bezahlte Semesterticket geben.

 

Daten und Fakten

Mit der sogenannten „Bahncard 100 light“, dem „9-Euro-Ticket“ mit dem Beinamen „9 für 90“ gibt es für jede:n die Möglichkeit, Deutschland für wenig Geld mit Bus und Bahn zu erkunden. Das Ticket ist seit dem 01. Juni 2022 erhältlich und die Sonderaktion dauert bis zum 31. August 2022 an. Somit gilt das Ticket  für die ganzen Sommermonate und einen Großteil der Semesterferien.

Für die Monate Juni, Juli und August gibt es jeweils ein eigenständiges Ticket, das je 9 Euro kostet. Insgesamt bezahlt man also für drei Monate 27 Euro. Das Ticket gilt in allen Bussen, Bahnen und Regionalzügen, ausgeschlossen sind Fahrten mit IC, ICE, EC und Flixtrain. Wenn man kein Aboticket besitzt, kann man das Ticket an allen Kundenzentren und Ticketautomaten sowie auch online über die App DB Navigator oder über die Webseiten der Verkehrsverbünde und die Seite besserweiter wie ein normales Ticket buchen. Es gilt für die zweite Klasse.

 

Und was hat das mit Studierenden der JGU zu tun?

Studierende der JGU sind im Besitz eines Semestertickets. Dieses Aboticket soll im gültigen Zeitraum automatisch zum 9-Euro-Ticket werden. Laut besserweiter gilt für Abokund:innen das 9-Euro-Ticket außerhalb des eigenen Tarifbereiches als normales Fahrtticket zweiter Klasse ohne sonstige erweiterte Regelungen. Im eigenen Tarifgebiet ändern sich die Mitnahmeregelungen/Berechtigungen nicht. Laut der Mainzer Mobilität sollen sich Abokund:innen um gar nichts kümmern. Es werde an einer Lösung gearbeitet, dass alle Besitzer:innen eines Abotickets die Differenz zwischen Aboticket-Preis und 9-Euro-Ticket entweder per Gutschrift oder Reduzierungen der Bankeinzüge zurückgezahlt bekommen.

Dasselbe gilt auch für das Semesterticket: Laut dem AStA der JGU soll es auch für Studierende Rückerstattungen für den Zeitraum geben. Wie diese gestaltet werden, ist noch unklar. Eine genaue Kostenaufschlüsselung soll es laut dem AStA geben, wenn klar ist, wie hoch die Rückerstattungen sind und wie sie geleistet werden können. Die Art der Rückerstattung steht jeder Universität und den entsprechenden Studierendenverwaltungen frei. An der JGU wird derzeit an einer individuellen Lösung gearbeitet. Spezifische Updates sind auf der Seite des AStA- Verkehrsreferats  zu finden.  

Allgemeine aktuelle Informationen sind auf der Seite der Mainzer Mobilität , auf dem Zugportal Bahndampf oder auf besserweiter zu finden.

 

Warum so ein günstiges Angebot

Das 9-Euro-Ticket gehört zum sogenannten Entlastungspaket, gestiegene Energie- und Spritpreise sollen dadurch kompensiert werden. Laut Koalitionsvertrag steht generell der Ausbau der Schienen-Infrastruktur im Fokus, bis 2030 soll die Verkehrsleistung im Personenverkehr auf das Doppelte gesteigert werden.

 

Bleibt der Nachhaltigkeitsgedanke auf der Strecke?

Laut dem Zugportal Bahndampf ist es gut möglich, dass eine Welle an Low-Budget-Reisen im Sommer mit Regionalzügen anrollt. Der Fahrgastverband PRO BAHN hingegen warnt vor überfüllten Zügen und fordert eine Aufstockung der Kapazitäten für zusätzliche Züge. Neusten Informationen auf dem Zugportal Bahndampf zufolge bereite sich die Deutsche Bahn auf die steigenden Fahrgastzahlen vor, indem über 50 zusätzliche Züge führen, die 60.000 zusätzliche Sitzplätze schaffen würden. Außerdem würden 700 zusätzliche Sicherheits- und Servicekräfte den Ein- und Ausstieg koordinieren.

Die Kosten für die Möglichmachung des Tickets belaufen sich auf rund 2,5 Milliarden Euro, die aus den Bundes-Regionalisierungsmitteln der Bundesländer bezogen werden sollen. Diese Mittel sollen laut Koalitionsvertrag 2022 auf 3,7 Milliarden Euro erhöht werden. Die Länder und Kommunen sollen dadurch in der Lage sein, Attraktivität und Kapazitäten des ÖPNV zu verbessern. Die einmalige Sonderaktion sei hier nur kurzfristig gedacht meint PRO BAHN.  Das investierte Geld würde später im nachhaltig orientierten Ausbau des Schienen- und ÖPNV-Netzes fehlen.

Gelobt wird die Aktion von Klaus-Dieter Hommel, Vorsitzender der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG), zum Beispiel dafür, dass es ein Ansatz sei, den ÖPNV attraktiver und günstiger zu gestalten.

 

Semesterticket an der JGU

Das Semesterticket der JGU gilt in den Mainzer und Wiesbadener Stadt- und Regionalbussen sowie Straßenbahnen, im gesamten Liniennetz des Rhein-Main-Verkehrsverbundes (RMV) und des Rhein-Nahe-Nahverkehrsverbundes (RNN), im Übergangsgebiet vom RMV in den Verkehrsverbund Rhein Neckar (VRN), im Übergangsbereich Alzey/Worms des RNN und auch im Regionalverkehr auf der linksrheinischen Bahnstrecke zwischen Bingen Hauptbahnhof über Bacharach und Boppard nach Koblenz Hauptbahnhof (jedoch nicht im Stadtgebiet Koblenz). Besonders schöne Orte, die mit dem Semesterticket erreichbar sind, stellt campus-mainz.net in der Artikelreihe „Mit dem Semesterticket nach…“ vor. Durch ganz Deutschland reisen, funktioniert allerdings nicht. Das ändert sich mit der einmaligen Sonderaktion der Deutschen Bahn in den kommenden Sommermonaten.

 

Fazit

In Bezug auf Mainzer Studierende bleiben also noch Fragen offen, trotzdem: als Student:in der JGU im Besitz eines Semestertickets kommt man automatisch in den Genuss des 9-Euro-Tickets und kann in den Semesterferien ganz Deutschland  erkunden. Also:  Urlaub an der Ostsee oder Nordsee, in den Alpen oder doch ein City-Trip nach Hamburg oder Berlin? Mit dem 9-Euro-Ticket wird’s möglich!


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