Sand, Hagebutten und Mondbewohner

14.02.2016
Essen, Mensablog
daniel

Mensablogger goes Wild (14.02.2016): Teil zwei der Serie von meinen Genuss-Abenteuern als Teilnehmer des Outdoor- und Wilderness-Kulturkurses. Diesmal: Ausflug zum Mainzer Sand und wie wir es überlebten.

(1)* Zusammen mit unserem Guide Bernd wagten wir uns dieses Mal in den Mainzer Sand beim Waldfriedhof in Mombach. Inzwischen, nach zwei Monaten Outdoor- und Wildernesstraining, hatte sich ein harter Kern aus ambitionierten und interessierten Wochenend-Abenteurern herauskristallisiert.

(2) An unserer ersten Station fanden wir verharztes Holz in einem aufgesplittertem Baum. Das Holz roch richtig schön nach Saunaaufguss. Als urbaner Nomade kenne ich die Gerüche eben nur aus solchen Erfahrungen. Stöcke, die also nach Sauna riechen, brennen gut und sind somit optimale Feuerstarter in der Wildnis – der Beginn eines jeden guten Essens.

(3) Eine der wenigen Früchte, die noch im tiefsten Winter in Mainz wachsen, sind die Hagebutten. Zu unserer aller Überraschung schmeckten sie sogar sehr süß und lecker. Für Marmelade waren es aber dann doch zu wenige. Hagebutten besitzen hundertmal mehr Vitamin C als Orangen und in den Kernen steckt sogar der Geschmacksstoff Vanillin. Wir pflückten ein paar und hoben sie für später auf.

(4) Der Mainzer Sand ist eine interessante Gegend, die entfernt an eine Mondlandschaft erinnert. Als wir an jenem Morgen dort ankamen, entdeckten wir im hellen Sand noch Spuren der vergangenen Nacht. Müssen wohl Mondbewohner gewesen sein… wir nahmen jedenfalls die Verfolgung auf.

(5) Wir verfolgten die Spuren über eine halbe Stunde und konnten ihren nächtlichen Futtermarsch nachvollziehen. Es waren übrigens Wildschweine, keine Mondmenschen, was man an zwei großen Vorderklauen und dahinterliegenden, seitlich versetzten Afterklauen erkennen konnte.... Hihihihi, er hat "After" gesagt!

(6) Im Wald entdeckten wir noch eine Eibe und Bernd erklärte uns, dass die Blätter giftig seien, aber nicht die knallroten Beeren, die man im Sommer immer sieht. Die Kerne der Beeren sind allerdings wiederum giftig. Das ist schon alles sehr kompliziert mit diesen Naturgiften in Pflanzen, Sträuchern und Bäumen. Aber die Eibe hat dafür noch eine andere interessante Eigenschaft: Sie hat zwei verschiedene Härtegrade.  Wofür braucht man die? Genau, da das hier der Mensablog ist, geht’s natürlich ums Essen. Aus dem Holz der Eibe kann man sehr gutes und elastisches Bogenholz herstellen, mit dessen Hilfe man dann im Omnivoren-Stil besagte Wildscheine schießen könnte.


(7) Am Ende der kleinen Wanderung rund um den Waldfriedhof fanden wir uns nochmal zusammen, um einen der berüchtigten Outdoor-Tees zu kochen. Diesmal nutzten wir die dafür gesammelten Hagebutten. Die mussten nur klein geschnitten und kurz aufgekocht werden, danach hatten wir einen durchaus süßen und wohlschmeckenden Tee.

 

* Die korrespondierenden Fotos findet ihr oben links in der Bildergalerie.

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