Rückblick: AStA-Sommerfest 2015

13.08.2015
Campus-News, Freizeit
aw

Die Zusammenarbeit zwischen Organisatoren, Uni und AStA sei optimal gewesen und das Feedback der Studierenden positiv. Die finanzielle Bilanz will der AStA aber noch nicht rausrücken.

Am 10. Juli 2015 fand auf dem Campus das traditionelle AStA-Sommerfest statt. Keine Selbstverständlichkeit, denn nach den großen Verlusten im Jahr 2014 stand das Stattfinden des Fests in diesem Jahr zunächst auf der Kippe. Wie ist das diesjährige Sommerfest gelaufen, konnten die Fehler des vergangenen Jahres vermieden werden und wurden wieder rote Zahlen geschrieben?

Feedback für das Fest: „durchweg positiv“ 

17.000 Menschen sollen das Sommerfest 2015 laut Angaben des AStA-Pressereferats besucht habe. „Dies sehen wir bei dem engen finanziellen Spielrahmen, den das Organisationsteam für Werbung und Öffentlichkeitsarbeit zur Verfügung hatte, als großen Erfolg.“, erklärt Max Weigelin, AStA-Presseferent und Mitglied von CampusGrün. 

Sowohl Mitorganisator Moritz Eisenach von der Musikmaschine als auch Weigelin sagen, die Rückmeldungen zum Sommerfest seien durchweg positiv gewesen. Bei den Studierenden, der Universität und den beteiligte Einrichtungen sei das Fest gut angekommen, erklärt Max Weigelin. Moritz Eisenach sagt, das Line-Up sei gelobt worden. Darüber hinaus hätten die Besucher das dezentrale Konzept und das differenzierte Angebot an Ständen sehr gut angenommen. 

Gute Zusammenarbeit

Auch die Zusammenarbeit aller Beteiligten bei der Organisation des Festes habe gut geklappt.

Das Organisationsteam, das in diesem Jahr aus der Künstleragentur Musikmaschine und dem Café Wildes Leben bestand, verdiene ein „dickes Lob“, sagt Weigelin. Die Gestaltung des Programms habe voll und ganz den Vorstellungen des AStAs entsprochen und auch die deutliche Verkleinerung des Fests habe die Atmosphäre nicht negativ beeinflusst.

Auch Eisenach äußert sich positiv: die Zusammenarbeit mit AStA und Universität sei optimal gewesen. Durch eine kontinuierliche und ausführliche Kommunikation zwischen Organisationsteam und AStA habe man Missverständnisse und Pannen vermeiden können. 

Insgesamt bewerten sowohl AStA als auch Musikmaschine das Sommerfest 2015 als Erfolg. Allerdings stehe diese Beurteilung noch unter dem Vorbehalt des finanziellen Ergebnisses. 

Finanzielle Bilanz bleibt vorerst unter Verschluss

Obwohl die finanzielle Bilanz des Festes nicht nur für die Beteiligten, sondern für die gesamte Studierendenschaft von großem Interesse sein dürfte, wurden die Zahlen bislang noch nicht offengelegt. Eigentlich sollten diese am 6. August im Plenum des Studierendenparlaments (StuPa) vom AStA verkündet werden. 

Die Liberale Hochschulgruppe kritisiert die Aufschiebung der Veröffentlichung der Zahlen. Die Gruppe spricht von mangelnder Transparenz und Offenheit des AStA. Die Weitergabe von Informationen an interessierte Studierende sei miserabel. Außerdem widerspreche die nichtöffentliche Diskussion der Zahlen der Praxis der vergangenen Jahre. 

Die LHG vermutet, dass die Offenlegung der Zahlen aufgeschoben wird, weil eine schlechte Bilanz CampusGrün und den Jusos, welche zusammen den letzten AStA stellten und demnach verantwortlich für das Sommerfest 2015 sind, schaden würde. Der RCDS füge sich lediglich seinem Koalitionspartner CampusGrün. 

„Veröffentlichung vorläufiger Zahlen wenig sinnvoll“

Der AStA weist die Kritik der LHG an der Nicht-Veröffentlichung der finanziellen Bilanz zurück. Weigelin erklärt hierzu, man habe im vergangenen Jahr auch die Erfahrung gemacht, dass es nicht sinnvoll sei, ein vorläufiges Ergebnis zu verkünden. 2014 sei man zunächst von einem positiven Ergebnis ausgegangen, erst sehr spät habe sich herausgestellt, dass der AStA große Verluste gemacht hat. 

Zum diesjährigen Sommerfest liege dem AStA derzeit noch kein abschließendes Ergebnis vor. Um zu vermeiden, dass die Zahl „wöchentlich hoch- und runter korrigiert wird“, wolle man mit der Veröffentlichung warten, bis eine endgültige Bilanz vorliegt.

Ähnlich äußern sich auch der RCDS und die Juso-HSG. 

Dominik Geiger, Gruppen- und Fraktionsvorsitzender des RCDS erklärt: „Vorläufige und kaum gesicherte Zahlen helfen kaum jemandem weiter, sondern schaffen bloß Irritationen.“ Auch AStA-Finanzreferentin Ina Weißmann vom RCDS betont, dass die derzeitigen Zahlen nur vorläufig seien. 

„Da viele Rechnungen und Gutschriften noch nicht eingereicht und verbucht werden konnten, kann sich noch viel tun. Sobald wir eine Endabrechnung erstellt haben, werden wir sie natürlich auch veröffentlichen."

Carina Lang von den Jusos sagt „die Juso-HSG sieht nicht, dass irgendwelche endgültigen Zahlen vom AStA zurückgehalten werden.“ Auch sie betont, dass derzeit lediglich Schätzungen vorlägen, die stark vom tatsächlichen Ergebnis abweichen könnten. Der AStA habe ihnen allerdings zugesichert, dass das endgültige Ergebnis im September mitgeteilt werde.

Von CampusGrün liegt uns bislang keine Stellungnahme zu der Kritik der LHG vor. Auf eine Anfrage von Campus Mainz hat die Gruppe noch nicht geantwortet. 

Finanzierungsdebakel 2014

Hintergrund der Diskussion um das AStA-Sommerfest und seine Finanzierung ist, dass das Fest im Jahr 2014 große finanzielle Verluste gemacht hat (Campus Mainz berichtete). Deshalb wurde auch zunächst im StuPa diskutiert, ob das Sommerfest 2015 überhaupt wieder stattfinden soll. 

Das StuPa entschied sich vergangenen November für die Weiterführung des Festes. Voraussetzung dafür sei allerdings gewesen, dass das finanzielle Risiko reduziert wird, sagt Weigelin. Dafür wurde zusammen mit den Organisatoren ein neues Konzept erarbeitet, das verschiedene Maßnahmen vorsah, um die Finanzierung sicherzustellen.

Das AStA-Sommerfest 2015: Kleiner und regionaler

Die Idee hinter dem diesjährigen Sommerfest sei vor allem gewesen, die „eigentlichen Akteure des AStA Sommerfests wieder in das Fest zu integrieren: Studierende und Akteure aus der Region“, erklärt Max Weigelin.

Das Sommerfest sei von Anfang an kleiner geplant worden als das vergangene Sommerfest. Zudem seien die studentischen Belange in den Mittelpunkt gerückt worden, sagt Weigelin, sowohl im Hinblick auf die Getränkepreise als auch bei der Auswahl der Künstler und Show Acts. Auf dem Fest sollte vor allem studentischen Projekten und Künstlern aus der Region eine Plattform geboten werden. 

Finanzielle Verluste vermeiden

Um finanzielle Verluste zu vermeiden, wurden verschiedene Maßnahmen ergriffen. Das StuPa legte für das Fest einen festen Kostenrahmen fest: Das Budget für das Fest lag laut Weigelin bei maximal 90.000 Euro. Zusätzlich gab es Kontrollmöglichkeiten für den AStA-Vorstand sowie die Pflicht, jeden Monat Rechenschaft im StuPa abzulegen. 

Um zusätzliche Einnahmen zu erzielen, wurden im Vorfeld des AStA-Sommerfests vier Vorfreude-Partys sowie nach dem Fest vier Aftershow-Partys veranstaltet, erklärt Moritz Eisenach.

Außerdem hätten die Organisatoren hartnäckig mit Partnern und Dienstleistern verhandelt, um günstige Preise zu erhalten. Zusätzlich habe man das Künstlernetzwerk der Musikmaschine genutzt, um „Freundschaftspreise“ auszuhandeln. 

Wie geht es weiter?

Ob die genannten Maßnahmen erfolgreich waren, wird sich erst zeigen, wenn das endgültige finanzielle Ergebnis vorliegt. Erst dann wird es möglich sein, dass Sommerfest 2015 abschließend zu beurteilen. 

Carina Lang von den Jusos betont, dass ihre Hochschulgruppe auch weiterhin für eine kritische Auseinandersetzung mit dem Sommerfest stehe. Verluste wie im vergangenen Jahr seien untragbar. Daher habe die Juso-HSG auch einen Antrag im StuPa gestellt, die ausgeweiteten Kontrollmechanismen des Sommerfestes 2015 für das kommende Sommerfest zu erhalten. 

Eine Abschaffung des AStA-Sommerfests scheint derzeit aber nicht mehr zur Diskussion zu stehen. 

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