Putzplan und Haushaltsorganisation: Wohnen mit dem Partner

13.05.2017
Wohnblog
Jana

Kaum ein Thema innerhalb der gemeinsamen Wohnung ist so konfliktfördernd wie Sauberkeit und Ordnung. Was hilft? Klare Absprachen und Kompromisse.

Mal im Ernst, ich finde Putzen ätzend! Ich habe es gerne ordentlich, aber auf diese ständig wiederkehrende Sisyphusarbeit könnte ich gut und gerne verzichten. Mein Partner und ich haben zwar ein relativ ähnliches Bedürfnis, was Ordnung angeht, aber leider völlig unterschiedliche Herangehensweisen. Und das kann manchmal ganz schön anstrengend sein.

Der Ist-Zustand

Theoretisch putzen wir einmal pro Woche. Praktisch werden dann doch oft 14 Tage draus und wir halten uns zwischenzeitlich mit ein paar "Katzenwäschen" über Wasser, um nicht vollends im Chaos zu versinken. Wir haben keine fest zugeteilten Aufgaben oder Bereiche. Es ist klar, was gemacht werden muss und dann machen wir das einfach zusammen. Oder einer putzt, während der andere einkaufen geht.

Ich bin bemüht, auch unter der Woche einen halbwegs ordentlichen Zustand zu erhalten, J. schiebt das Aufräumen und Putzen hingegen meist auf das Wochenende. Das heißt im Umkehrschluss aber auch, dass unter der Woche einiges liegenbleibt. Und wenn wir dann aus irgendwelchen Gründen nicht dazu kommen, tja, dann sieht es schon ganz schön übel aus.

Da kann es schon mal zu Konflikten kommen – von den ominösen Socken, die sich in der ganzen Wohnung verteilen, hatte ich ja schon berichtet.

Was hilft?

Besonders wenn man mit dem/der Partner/in zusammenwohnt, aber auch in WGs, kommt man wohl nicht darum herum, wenigstens ein paar Absprachen zu treffen. Das heißt nicht automatisch, dass man mit der verhassten Unordnung der anderen leben muss oder man sich mit weniger hohen Ansprüchen dem Putzfimmel des Mitbewohners beugen muss.

Klar, Rücksicht ist immer angebracht! Ihr lebt schließlich zusammen und wollt auch, dass eure Bedürfnisse berücksichtigt werden. Vor allem in einer Partnerschaft erwarte ich, dass mein Partner Dinge, die mir sehr wichtig sind, ernst nimmt. Das heißt aber nicht automatisch, dass man den anderen dazu zwingen muss, mehr zu putzen oder umgekehrt, sich widerstrebend mit der Unordnung abfinden muss.

Eine gute Lösung besteht darin, die eigenen Stärken oder Vorlieben zu erkennen und dementsprechend aufzuteilen. Vielleicht übernimmt einer das Putzen und die andere kocht stattdessen öfter, übernimmt das Einkaufen oder zahlt vielleicht mehr Miete. Vielleicht sind es einzelne Aufgaben, die verhasst sind. Dann kann man sich absprechen, dass die eine immer das Spülen übernimmt, während der andere sich dafür um die Wäsche kümmert.

Gerade was Ordnung und Sauberkeit angeht, bekommt man schnell einen Tunnelblick und meint, der Partner würde "nie" etwas tun. Dabei übersieht man oft, was der Partner für Dinge macht, an die man selbst überhaupt nicht denkt.

Die 15-Minuten-Regel

Um eine Grundordnung aufrechtzuerhalten, versuche ich jeden Tag ein bisschen was zu machen und nehme mir dafür 15 Minuten Zeit. Dazu am besten wirklich einen Wecker stellen und dann den Turbogang einlegen. In einer Viertelstunde schafft man erstaunlich viel und wenn man es wirklich jeden Tag tut, hat man am Ende der Woche kaum noch Arbeit. Wichtig ist nur, nach der Viertelstunde auch aufzuhören. Das, womit man gerade angefangen hat, noch eben fertigmachen und dann ab auf die Couch! Am besten motiviert man dazu noch seinen Partner oder die Mitbewohner, dann macht's gleich noch mehr Spaß.

Keep Calm!

Natürlich will man nicht zwischen Müllbergen wohnen und im Dreck versinken, aber so eine Studentenbude ist selten das letzte Heim. Zu eurem eigenen Wohl und zur Freude des Vermieters ist putzen ab und zu bestimmt sehr zu empfehlen, aber an Muttis Ansprüche muss man sich dabei eben auch nicht halten. Was wäre eine WG, in der alles sauber funkelt und glänzt? Frei nach dem Motto "Ist der Ruf erst ruiniert" darf man das Studentsein auch in dieser Hinsicht ein bisschen genießen. Auch bei Mitbewohnern sollte man sich vielleicht zweimal überlegen, ob man jetzt ein großes Drama anzetteln möchte oder einfach über ein paar Dinge hinwegsehen kann. Die Zeit, die man zusammenwohnt, ist schließlich begrenzt. Das sieht mit dem Partner natürlich etwas anders aus.

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