Psychologiestudis demonstrieren für bessere Ausbildungsbedingungen

02.06.2018
Campus-News
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Deutschlandweit fanden im Mai Proteste gegen die Ausbildungsbedingungen von Psychotherapeuten statt. Nachdem bereits über eine Reform der Ausbildung abgestimmt wurde, fordern die Demonstrierenden nun eine Übergangslösung.

In den Tagen um den 5. Mai fanden in ganz Deutschland Proteste gegen die Ausbildungsbedingungen von Psychotherapeuten in Ausbildung (PiA) unter dem Motto "Wir warten noch immer!" statt. Nachdem die Fachschaft der Psychologie dazu aufgerufen hatte, fanden sich am 4. Mai auch in Mainz mehrere dutzend Psychologiestudenten der Uni Mainz ein, um auf dem Gutenbergplatz zu demonstrieren.

Warum wurde protestiert? Ende 2017 wurde bereits über eine Reform der Psychotherapeuten-Ausbildung abgestimmt. Es fehlt jedoch laut Dana Rösch, vom PiA-Arbeitskreis der Fachschaft Psychologie, hauptsächlich an einer Übergangslösung bis die angekündigten Reformen endgültig in Kraft treten können. 

Praktikanten mit Masterabschluss

Eine der Hauptforderungen der Protestgruppe ist die leistungsgerechte Vergütung für praktische Tätigkeiten während der Ausbildung. Laut Organisatoren gibt es bisher dafür noch keinen einheitlichen Tarif, sodass viele PiAs wenig bis gar keine Bezahlung bekommen. Sie werden weiterhin "nur als billige Arbeitskräfte gesehen", kritisiert Rösch. Auch auf BAföG und Kindergeld müssen PiAs verzichten, da sie bereits einen Masterabschluss haben. So kommt es, dass viele Betroffene trotz abgeschlossenem Psychologie-Studium noch einen Nebenjob annehmen müssen.

Des Weiteren werden diverse Sozialleistungen gefordert, da die PiAs trotz Masterabschluss nur den Status von Praktikanten haben. Stattdessen sei ein sicherer rechtlicher Status nötig, damit die Auszubildenden ein Anrecht auf Sozialleistungen, wie zum Beispiel Mutterschutz, bekommen. Ohne eine Übergangsregelung werden mit Sicherheit viele PiAs mit den daraus folgenden Problemen zu kämpfen haben, bis die endgültigen Reformen umgesetzt werden, betont Rösch.

Wie geht es weiter?

Bei den Aktionen wurden insgesamt 20.000 Unterstützerinnen und Unterstützer gefunden, die eine Petition unterschrieben haben. Diese wird am 6. Juni 2018 im Gesundheitsausschuss übergeben.

Insgesamt hoffen die Studierenden und PiAs, die auf dem Gutenbergplatz demonstriert haben, darauf, in die Reform der Ausbildung miteinbezogen zu werden. Schnellstmöglichst solle eine Übergangsregelung gefunden werden, sodass die aktuellen PiAs nicht auf der Strecke bleiben.

 

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