Prüfung der Uni-Bibliothek auf NS-Raubgut

26.07.2016
Studium
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Mit einem Forschungsprojekt soll der Sonderbestand der Universitätsbibliothek im Bereich Kunstgeschichte von der Kunsthistorikerin Prof. Dr. Elisabeth Oy-Marra auf NS-Raubgut hin untersucht werden.

Einige Bücher aus dem Bestand der Uni-Bibliothek im Bereich Kunstgeschichte entstammen aus der Kunsthistorischen Forschungsstätte Paris (KHF). Das Institut wurde 1942 von den nationalsozialistischen Besatzern gegründet.

Im Jahr 1946 wurden nach der Schließung des Instituts insgesamt 3.080 Bücher in die Bibliothek der neugegründeten Universität in Mainz überführt. Der Buchbestand umfasst sowohl deutsch- und französischsprachige Fachpublikationen der Kunstgeschichte, als auch viele Auktionskataloge.

Erste Indizien auf NS-Raubgut

Ein Forschungsprojekt soll nun unter der Leitung von Prof. Dr. Elisabeth Oy-Marra den Buchbestand systematisch auf seine Provenienz überprüfen. Bereits vergangene, von der JGU finanzierte Recherchen lieferten erste Indizien dafür, dass es sich bei dem Buchbestand der ehemaligen KHF um NS-Raubgut handle.

Das Projekt wird vom Deutschen Zentrum Kulturgutverluste unterstützt, welches kürzlich 15 Projekte auswählte, die mit insgesamt 1,5 Millionen Euro gefördert werden sollen. Das Zentrum unterstützt mit solchen Förderungen von Provenienzforschungen die Suche nach NS-verfolgungsbedingt entzogenem Kulturgut.

Zweieinhalb Jahre Forschung

"Ich bin sehr froh, dass wir nun endlich in der Lage sind, die Provenienz dieses Buchbestands klären zu können", so Prof. Dr. Elisabeth Oy-Marra vom Institut für Kunstgeschichte und Musikwissenschaft der JGU.

Mit Ergebnissen des Forschungsprojektes wird in zweieinhalb Jahren gerechnet. Diese sollen sowohl über die Datenbank Lost Art, als auch im Rahmen einer Online-Publikation veröffentlicht werden.

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