Preisverleihung des FILMZ 2022

16.11.2022
Freizeit
pe und pmc

Am Abend des 13. Novembers wurden die Preise in den vier zur Auswahl stehenden Kategorien verliehen. Hiermit ging das diesjährige FILMZ-Festival zu Ende.

Mit der Preisverleihung am Abend des 13. Novembers im Capitol ging das 21. FILMZ-Festival des deutschen Kinos zu Ende. In einem Zeitraum von elf Tagen konnten sich die Festivalbesucher über circa 100 Filme mit verschiedenen Thematiken aus den Kategorien Langfilm, Mittellangfilm, Dokumentarfilm, Kurzfilm, Lokaler Kurzfilm und dem Rahmenprogramm freuen. 

 

Schon vor dem offiziellen Beginn der Preisverleihung waren der Platz vor dem Eingang des Capitols und das Foyer des Kinos mit gespannten Besucher:innen gefüllt. Im Innenbereich konnten Gespräche zwischen interessierten Besucher:innen und einigen Regisseur:innen der Filme vernommen werden. So beispielsweise mit Jan Gadermann, dem Regisseur des Kurzfilms „Laika & Nemo“, der von seiner Leidenschaft des Stop-Motion Films berichtete und hierbei auf aufmerksame Ohren stieß. 

Begrüßung der Zuschauer:innen und Beginn der Preisverleihung

Die Preisverleihung des diesjährigen FILMZ-Festivals startete mit der Vorführung eines Zusammenschnitts aus Szenen einiger im Verlauf des Festivals vorgeführter Filme. Hiermit wurde das Publikum schlagartig in die Welt des Films transportiert und von dieser sofort in den Bann gezogen.

 

Nach dem Einstiegsvideo wurden die Besucher:innen von einer Vertreterin des Festivals in einer Ansprache begrüßt. Hierbei wurde auf das vielseitige Rahmenangebot der diesjährigen Veranstaltungen verwiesen, das von den Zuschauer:innen nicht nur vor Ort, sondern auch on-demand verfolgt werden konnte. Zudem richtete sich der Dank an die vielen Sponsor:innen, ohne die das Festival nicht möglich gewesen sei. 

Die Preisverleihung: Sieben glückliche Gewinner:innen 

Im Anschluss an die Begrüßung galt es, die Preisträger:innen des 21. FILMZ-Festivals zu ehren. Innerhalb der sieben Kategorien standen teilweise bis zu neun mögliche Kandidat:innen zur Auswahl. Die Zuschauer:innen konnten bereits am jeweiligen Tag, an dem die Filme vorgeführt wurden, auf demokratische Weise mit Stimmzetteln die Filme bewerten. Die meisten der Kandidat:innen erfuhren jedoch erst am Tag der Preisverleihung von ihren Auszeichnungen. 

 

Die Gewinner:innen des Drehbuch-Pitchings sowie der Kategorien „Lokaler Kurzfilm“ und „Andersartig“ wurden bereits direkt am Tag der jeweiligen Vorführung bekanntgegeben, allerdings am Tag der Preisverleihung erneut genannt. Beim Drehbuch-Pitching konnten sowohl Jonathan von Büren, für „Kanimiz“, als auch Alisa Kolosova, für „Baba Jagas Hütte“, das Publikum von sich überzeugen. In den Bereichen „Lokaler Kurzfilm“ und „Andersartig“ gewannen „Das zieh ich an, wenn ich tot bin“ von Marvin Menné sowie „The Clown Wars“ von Elena Nyffeler und Team. Einen besonders kräftigen Applaus erhielten die ebenfalls bereist im Vorhinein bekannten Gewinner:innen des „Sonderpreises der Landeshauptstadt Mainz für herausragende Leistung im Film“, der in diesem Jahr sein Debut feierte und zum ersten Mal verliehen wurde. Gratuliert werden konnten Jesse Mazuch (Kamera), Vera Bracklo und Julia Nagel (Kostüm), Tajo Hurrle (Drehbuch) sowie Julia Groteclaes (Recherche). Die Auswahl der Preisträger:innen erfolgte durch die kuratorischen Teamleiter:innen von FILMZ.

 

Die Gewinner:innen des Abends

 

Des Weiteren gewann „Get Home Safe“ von Tamara Denić in der Kategorie Kurzfilm. Andreas Kessler konnte mit „Nakam“, welcher sogar für die Einreichung zu den Oscars qualifiziert wurde, den Preis für den besten Mittellangen Film ergattern. In der Kategorie Dokumentarfilm kürte das Publikum Maksym Melnyks „Drei Frauen“ zum Gewinner-Film. Dieser erhielt mit 1.500€ das bisher höchste, für einen Dokumentarfilm ausbezahlte Preisgeld der FILMZ-Geschichte. Sophie Lang belegte mit „The Ordinaries“ den ersten Platz in der Kategorie „Langfilm“. 

 

Nach Abschluss der einzelnen Preisverleihungen versammelten sich alle Sieger:innen noch einmal auf der Bühne, um für ein gemeinsames Siegerporträt zu posieren. Hierbei wurden sie vom Publikum mit anhaltendem Beifall gefeiert. 

 

„Luckywon“ – ein gebührender Abschluss des Abends

 

Um den Abend endgültig abzuschließen, wurde der Film „Luckywon“ der Regisseurin Julia Schubeius gezeigt, der auf dem diesjährigen FILMZ-Festival seine Uraufführung feierte. 

 

Erzählt wird die Geschichte eines Ehepaars, Gesa (Gabriele Völsch) und Reiner (Sebastian Reusse), die beide an den Rollstuhl gebunden sind. Sowohl bei Gesa als auch Reiner handelt es sich um begeisterte Lottospieler:innen. Daher können sie ihr Glück kaum fassen, als sie tatsächlich sechs Richtige tippen. Allerdings hält ihre anfängliche Euphorie nicht lange an, da ihre Quittung spurlos verschwunden zu sein scheint. Bei der verzweifelten Suche nach dieser bricht ein heftiger Streit aus. In diesem tritt Gesas Bedürfnis nach Selbstbestimmung und Unabhängigkeit von ihrem Mann nach Jahren der Zurückhaltung zu Tage. 

 

Im Anschluss an die Vorführung hatte das Publikum die Gelegenheit Fragen an die Produzentin
Annika Mommsen zu stellen. Auf die Frage nach den größten Hürden während des Drehs, nannte sie den Platzmangel und die Koordination von Licht und Kamera in den engen Räumen des Szenarios. Der Ablauf hätte reibungslos sein müssen, da der Film ohne Unterbrechungen in einem Take aufgenommen werden sollte. Beim kleinsten Fehler hätte die Crew komplett von vorne beginnen müssen, so Mommsen. Ursprünglich sei geplant gewesen, für die beiden Rollen tatsächlich im Rollstuhl sitzende Schauspieler:innen zu casten. Die aus einem unerwarteten Zusammenbruch der Finanzierung und dem daraus folgenden Zeitdruck resultierenden Schwierigkeiten hätten dies jedoch unmöglich gemacht. Jedoch hätte dem Team eine Rollstuhlfahrerin beratend zur Seite gestanden.  

 

Sowohl die Regisseurin als auch die Autor:innen haben nach eigener Aussage mit „Luckywon“ die Intention verfolgt, einen Film über ihre Elterngeneration zu drehen, in der die Paardynamik der beiden Hauptrollen zum Ausdruck kommt. Es sollte gezeigt werden, wie offenbarend der Moment des Lottogewinns im Hinblick auf die Beziehung der Protagonist:innen sein kann. Hierbei sollte die Fragilität dieser zum Vorschein treten und dem Zuschauenden die „Löcher“ in der Beziehung aufzeigen. In diesem Sinne sei ein Wechsel von Drama und Humor beabsichtigt gewesen. 

 

Jede Menge Dank und Vorfreude auf das nächste Jahr

 

Zum Ende des Abends sprach die Festivalleitung, bestehend aus Roman Polanski, Jule Peuckmann, Janis Noah Kuhnert und Nina Ullmann, ihren Dank an all diejenigen aus, die dieses Jahr das FILMZ-Festival, zum Teil ehrenamtlich, unterstützten. 
Außerdem dankte sie den Spielstätten, wobei hier auf die besonders prekäre Lage der Mainzer Programmkinos Capitol und Palatin aufmerksam gemacht wurde (campus-mainz.net berichtete). Den beiden Spielstätten droht wegen eines Gebäudekaufes der Fischer&Co GmbH & Co. KG die Schließung. In diesem Sinne rief die Festivalleitung das Publikum auch dazu auf, zum Erhalt der beiden Kinos beizutragen. Auch der gesamten FILMZ-Crew wurde gedankt. Wie bereits im letzten Jahr nahmen sie auch dieses Mal Abschied von einem Teil der Crewmitglieder. Anschließend wurde auch dem Publikum Dank ausgesprochen und die Preisträger:innen erneut für ihren Erfolg beglückwünscht. 

Obwohl das diesjährige FILMZ nun zu Ende war, war es der Abend noch nicht. 
Alle Anwesenden wurden noch zum Ausklingen des Abends bei Essen und Trinken im FILMZ-Zimmer am Münsterplatz eingeladen. Das nächste FILMZ-Festival des deutschen Kinos wird vom 02. bis 12. November 2023 stattfinden. 

 

Campus Mainz e.V. unterstützen!

Campus Mainz e.V. ist ein gemeinnütziger Verein und die meiste Arbeit ist ehrenamtlich. Hilf uns dabei auch in Zukunft tolle Dienste für alle kostenlos anzubieten. Unterstütze uns jetzt!