Prakti-Challenge | 31 Tage, 31 Komplimente

13.02.2016
Freizeit
nf

Im Rahmen der Prakti-Challenge habe ich mir vorgenommen, einen Monat lang jeden Tag jemandem ein Kompliment zu machen. Wie das funktioniert hat und was dabei rausgekommen ist, erfährst du hier.

Jeder kennt das: Man sieht im Seminar jemanden mit einem Kleidungsstück, das einem gefällt. Oder auf dem Campus jemanden, der schöne Schuhe an hat. Und jeder von uns macht in dem Moment ein gedankliches Kompliment, aber wer spricht es tatsächlich laut aus? Meiner Erfahrung nach die wenigsten. Aber Komplimente sind doch eigentlich was Schönes. Also habe ich einfach mal angefangen, jeden Tag ein Kompliment zu machen. Das wird schon nicht so schwer, war dabei mein erster Gedanke. 

“Kompliment nicht vergessen”

Am Anfang fällt es einem jedoch gar nicht so leicht. Ein paar Mal habe ich vergessen, dass ich eigentlich bewusst ein Kompliment machen soll. Also habe ich kurzerhand eine Erinnerung auf meinem Handy eingerichtet, die mich jeden Tag aufs Neue erinnert. Dann lief es auch viel besser und nach gut zwei Wochen habe ich selber gemerkt, dass ich die Erinnerung gar nicht mehr brauche, die Komplimente mache ich einfach von selber.

Mein Ziel war es, mich so selten wie möglich mit den Komplimenten zu wiederholen. Innerhalb von 31 Tagen kommen daher schon einige und sehr verschiedene zusammen. Über den Zeitraum hinweg habe ich jedoch gemerkt, dass viele davon Gemeinsamkeiten haben und dass es bestimmte Arten von Komplimenten gibt, die ähnliche Reaktionen hervorrufen, je nachdem auf was es sich bezieht oder, wem man es schenkt. 

Die Art des Kompliments

Zuerst gibt es die einfachen Komplimente. Die, die ohne großes Nachdenken über die Lippen gehen: Du hast heute ein echt schönes Kleid an. Hast du deine Haare gefärbt? Sieht toll aus. Deine Schuhe sind richtig cool, wo hast du die her? Diese sind am einfachsten, gehen am schnellsten und kamen während der 31 Tage wahrscheinlich am häufigsten vor. Auch wenn sie nicht überaus bedeutend sind, freuen sich die meisten Menschen trotzdem, wenn einem etwas Positives auffällt und man es einfach anspricht. 

Dann gibt es auch Komplimente, die eine Schicht tiefer gehen. Ich nenne sie einfach mal die Persönlichkeitskomplimente. Ziemlich schnell habe ich gemerkt, dass man Leuten eine noch größere Freude macht, wenn man ihnen ein Kompliment zu einer ihrer Persönlichkeitsstärken schenkt: Wenn die Schwester im Ausland gerade eine schwierige Zeit durchmacht und man ihr einfach mal sagt, dass sie das Ganze echt toll meistert. Oder wenn eine ausländische Studentin, die gerade Deutsch lernt, im Seminar das Referat auf Deutsch hält und man danach kurz hingeht und ihr sagt, dass sie das wirklich gut gemacht hat. 

Das Gleiche gilt auch für die Arbeit von anderen Leuten. Lobt man unerwartet die Kollegen bei der Arbeit, wenn man etwas besonders gut fand oder etwas einem selber sehr weitergeholfen hat, dann kommt das immer gut an und die Menschen fühlen sich geschätzt. 

“Hey, ich kenn dich zwar nicht, aber …”

Zuletzt ist mir noch ein besonderer Unterschied zwischen Komplimenten an Freunde/Familie oder an Fremde aufgefallen. Auch wenn sich Leute, die man kennt, natürlich über ein Kompliment freuen, war die Reaktion, wenn ich Unbekannten ein Kompliment gemacht habe, immer noch freudiger. Alle waren nach einem kurzen Moment der Verwirrung von jemand Fremden angesprochen worden zu sein, durchweg positiv überrascht und haben sich wirklich gefreut, dass ich etwas gesagt habe. 

Und so schwer ist das gar nicht: Das geht in der Mensa, wenn man in der Schlange steht und die Studentin vor einem, einen schönen Schal anhat. Oder im Bus, wenn man neben jemandem sitzt, der richtig coole Kopfhörer anhat. Auch wenn es sich zuerst merkwürdig anfühlt, Fremde einfach so anzuquatschen und ihnen ein Kompliment zu machen, nach einer Weile macht es irgendwie Spaß, wenn andere sich über das freuen, was man ihnen sagt. 

Mein Fazit 

Was ich aus dem Ganzen gelernt habe? Wahrscheinlich nichts Weltbewegendes. Jeden Tag werden Millionen von Komplimente gemacht. Aber ich habe bemerkt, wie einfach es eigentlich ist, anderen Menschen nur durch ein Kompliment eine Freude zu machen. Und ein bisschen Freude können doch alle von uns ab und zu mal gebrauchen, oder? 

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