2012 wurde der Bau eines Medienhauses am Campus der JGU Mainz angekündigt, das zukünftig das Zentrum für alle Medienfächer der JGU darstellen soll. In den folgenden Jahren gab es immer wieder Planänderungen (campus-mainz berichtete) zu den Standorten und dem Beginn des Bauprojekts.
Anfang 2019 war der Baubeginn für 2020/21 geplant. Aktuell geht die Bauleitung davon aus, dass "bauvorbereitende Arbeiten" 2022 starten können, erklärt die Kommunikationsleiterin des Landesbetrieb Liegenschafts- und Baubetreuung (LBB) Claudia Renner auf Anfrage. Der LBB ist als Bauherr für alle Bauprojekte auf dem Campus zuständig.
Seit Mai 2020 werden in Zusammenarbeit von dem LBB, dem beauftragten Architekturbüro sowie der JGU und der Hochschule Mainz verschiedene Entwurfsvarianten untersucht. Weitere Details zur "nachhaltigen und wirtschaftlichen Planung" des Bauprojekts würden laut Renner noch festgelegt werden.
Die Grundstücksfläche beträgt rund 9.000 Quadratmeter. Angaben zur äußeren Erscheinung des Medienhauses können zu diesem Zeitpunkt noch nicht gemacht werden.
Das Medienhaus soll am Jakob-Welder-Weg zwischen Philosophicum und Johann-Friedrich-von-Pfeiffer Weg entstehen. Dabei soll es baulich an das Philosophicum aus westlicher Richtung angebunden werden. Die Gebäude, die sich auf der verplanten Grundstücksfläche befinden, sollen 2021 abgerissen werden, erklärte die Leiterin der Stabstelle Kommunikation und Presse der JGU, Petra Giegerich, auf Anfrage.
Die voraussichtlichen Kosten werden während der Entwurfsplanung noch berechnet. Konkret könne man diese aber erst nach der Fertigstellung und Genehmigung des Projekts nennen, so Giegerich.
Nach dem genehmigten Raumprogramm sollen sieben Studiengänge ganz oder teilweise im neuen Medienhaus untergebracht werden. Das umfasst Buch-, Film- und Theaterwissenschaft, Medienpädagogik, Journalistik, Europa- und Medienrecht sowie Musikinformatik.
Darüber hinaus soll die Hochschule für Musik dort ein neues Hörlabor bekommen. Außerdem soll es Studio- und Schnitträume geben, betrieben vom Zentrum für Audiovisuelle Produktion (ZAP) der JGU und dem Offenen Kanal Mainz (OK:TV Mainz). Zusätzlich will das Zentrum für Datenverarbeitung (ZDV) der JGU einen E-Klausuren-Raum für die gesamte Universität stellen. Einen Hörsaal und Seminarräume soll es ebenfalls im Gebäude geben.
Die Hochschule Mainz ist im Medienhaus mit dem Institut für Mediengestaltung vertreten. Darüber hinaus werden das Mainzer Medieninstitut und ein Büro der Landeszentrale für Medien und Kommunikation (LMK) in das neue Gebäude einziehen.
Bei der Ankündigung des Bauprojekts gab die JGU 2012 bekannt, dass die Bauarbeiten für das Medienhaus Mainz 2014 beginnen könnten. Damals war mit einem voraussichtlichen Bauabschluss 2016 gerechnet worden. Das Medienhaus sollte dort entstehen, wo das ehemalige Studierendenwohnheim Inter I steht. Die dafür vorgesehene Sanierung des Inter I sollte ursprünglich 15,9 Millionen Euro und der Neubau des gegenüberliegenden Medientechnikzentrums 20,8 Millionen Euro kosten (campus-mainz berichtete).
2019 wurde ein neues bauliches Konzept mit einem neuen Standort vorgestellt. Aus wirtschaftlichen Gründen wurde der Plan, das Inter I zu sanieren und als Bürogebäude zu verwenden, sowie die Rolle des gegenüberliegenden Grundstücks geändert, wo das Haus Mainusch liegt: "Insbesondere hat sich die Revitalisierung des Hochhauses Inter I als nicht wirtschaftlich erwiesen", so Staatssekretär Dr. Stephan Weinberg. Daher wird das ehemalige Studierendenwohnheim nun abgerissen (campus-mainz.net berichtete).
Die neue Lösung für das Medienhaus war ein Neubau westlich des Philosophicums. Dort könne ausreichend Bauplatz entstehen und es gebe Kapazitäten für einen künftige Ausbau des Gebäudes, versicherte die JGU 2019. Der voraussichtliche Beginn zum Bau des neuen Medienhauses war damals für 2021/22 geplant.
Auf die Frage, warum es ausgerechnet beim Bau des Medienhauses solche Verzögerungen gibt, antwortete der LBB 2018, dass "Terminanpassungen" und "besondere technische Anforderungen der Nutzung sowie Planungsstudien zur nutzungstechnischen und wirtschaftlichen Optimierung" der Grund seien. 2020 habe die Corona-Pandemie zudem auch den Baubereich getroffen, erklärte Claudia Renner vom LBB Ende März diesen Jahres dem Merkurist.
Bisher waren viele Medienfächer der JGU an verschiedenen Orten in der Stadt verteilt untergebracht. Mit einem Medienhaus am Campus soll die räumliche Trennung der JGU zufolge aufgehoben werden. In unmittelbarer Nähe zum Philosophicum und dem Georg Forster-Gebäude, in dem die Sozialwissenschaften untergebracht sind, "können weitere Synergien und ein erheblicher Mehrwert für Lehre und Forschung entstehen", so Dr. Waltraud Kreutz-Gers, Kanzlerin der JGU.
Doch das Medienhaus ist nicht das einzige Großprojekt an der Uni Mainz: Im Rahmen des "Campus Construction Programs" sollten zwischen 2005 und 2020 auf dem Campus insgesamt 20 neue Gebäude entstehen und acht Umbauten durchgeführt werden. Dazu zählt beispielsweise die Hochschule für Musik, das Georg Forster-Gebäude oder das Max-Planck-Institut für Chemie (campus-mainz.net berichtete).
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