Mit Oma im Seminar? – „Studieren 50 Plus“ in Mainz

19.10.2023
Campus-News, Studium
bp

Im Vorlesungssaal begegnet man den verschiedensten Menschen aus allen Lebenslagen. Das Programm „Studieren 50 Plus“ der JGU ermöglicht vor allem Altersdiversität im Uni-Alltag.

Das neue Semester nimmt seinen Lauf und für viele Studierende geht es direkt von der Schulbank in den Vorlesungssaal. Vorbei sind die Tage der kleinen Klassen, in denen jeder im selben Lebensstadium ist. Doch Kommiliton:innen sind nicht unbedingt nur zwei oder drei Jahre älter – manchmal sind es sogar 20 oder 30 Jahre.  An der Johannes Gutenberg Universität-Mainz (JGU) wird dies insbesondere durch das Programm „Studieren 50 Plus“ ermöglicht.

Was ist „Studieren 50 Plus“?

„Studieren 50 Plus“ wendet sich an Personen, die sich im Anschluss an ihre Karriere oder Familienarbeit mit wissenschaftlichen Fragestellungen beschäftigen und Angebote der Universität nutzen möchten. Das Programm liegt in der Verantwortung des Zentrums für wissenschaftliche Weiterbildung (ZWW). Hierbei handelt es sich um eine zentrale Einrichtung der JGU, welche u. a. die Kernaufgabe der wissenschaftlichen Weiterbildung miterfüllt. Mit ihren Angeboten möchte sie auf die stetige Notwendigkeit von lebenslangem Lernen reagieren. Außerdem ist das ZWW Mitglied der Bundesarbeitsgemeinschaft Wissenschaftliche Weiterbildung für Ältere (BAG WIWA).

„Studieren 50 Plus“ wird vom ZWW in enger Zusammenarbeit mit beteiligten Fachbereichen sowie verschiedenen Einrichtungen der Universität realisiert.

Studienaufbau

Das Programm ist strukturiert in Veranstaltungen und Seminare, welche auf die Interessenbereiche älterer Menschen ausgerichtet sind. Die Veranstaltungen werden aus fünf verschiedenen Themenbereichen angeboten. Ältere Studierende haben die Möglichkeit an Veranstaltungen aus den Bereichen

• Kunst- und Literaturwissenschaft – Philosophie – Musik
• Geschichts- und Kulturwissenschaften – Theologie
• Sozial- und Gesellschaftswissenschaften – Sport
• Mathematik – Naturwissenschaften – Technik – Umwelt – Medien
• Sprachen

teilzunehmen.

Mit dem Zeugnis in der Hand

Doch Ziel ist es nicht nur, dass die Teilnehmer des Programmes in die genannten Bereiche hineinschnuppern. Laut dem ZWW haben viele ältere Menschen auch den Wunsch, sich gezielt mit wissenschaftlichen Problemstellungen zu befassen. Im Rahmen des Programmes erhalten sie daher die Möglichkeit, nach vier Semestern ein Abschlusszertifikat zu erwerben. Dieses ist mit 13 LP nach dem European Credit Transfer System (ECTS) belegt.

Die Veranstaltungen können auch ohne das Ziel eines Abschlusses besucht werden, doch wer ein Zertifikat erwerben möchte, muss fünf Lehreinheiten aus einem gewählten Schwerpunktbereich mit einem Umfang von jeweils mindestens 2 SWS besucht haben. Darüber hinaus müssen drei weitere Lehreinheiten im Umfang von jeweils mindestens 2 SWS aus Themenbereichen, die nicht den Schwerpunkt bilden, absolviert werden. Schließlich muss noch eine wissenschaftliche Hausarbeit im Umfang von 15 Seiten verfasst werden.

Perspektive für Jung und Alt

Bei über 70 möglichen Veranstaltungen für Teilnehmer:innen des Programmes „Studieren 50 Plus“ ist die Wahrscheinlichkeit, mit älteren Kommilitonen zu studieren, hoch. Während es für diese eine gute Möglichkeit ist, sich stärker ihren Interessen zu widmen, bietet es auch für jüngere Studierende einen hohen Mehrwert. Sie erhalten dadurch einen Einblick in die Perspektiven einer anderen Altersgruppe und die seltene akademische Erfahrung, Themen in einem intergenerationellen Diskurs kennenzulernen.

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