Mit dem Semesterticket nach Wiesbaden

16.09.2022
Freizeit
mk

Das Semesterticket gilt nicht nur in Mainz oder Rheinland-Pfalz, sondern auch in anderen Bundesländern, zum Beispiel in Hessen. Warum also nicht mal einen Ausflug in die Hauptstadt Wiesbaden machen?

 

Anreise

Um vom Mainzer Hauptbahnhof nach Wiesbaden zu gelangen, gibt es mehrere Möglichkeiten. Entweder kann man mit der S8 fahren, hier braucht man etwa 14 Minuten. Stattdessen kann man auch mit der Regionalbahn RB 75 in die hessische Hauptstadt fahren, damit ist man in etwa 13 Minuten am Hauptbahnhof. Die beiden fahren die gleiche Strecke aus Mainz heraus, auf der es erstmal hinaus ins Grüne geht.

Ankunft und erste Bilder

Kommt man mit dem Zug am Wiesbadener Hauptbahnhof an und schlendert zum Ausgang "City" kann man zunächst von außen das imposante Bahnhofsgebäude betrachten. Innen besteht es aus gelbem Sandstein, außen ist roter Sandstein. Von dort aus kann man direkt auf eine große Grünfläche schauen, die Reisinger Anlagen. Vom Hauptbahnhof aus laufe ich direkt geradeaus an den Anlagen vorbei und schlendere auf der Bahnhofstraße Richtung Innenstadt. Sehr hilfreich waren dabei die Auskunftsschilder, die an fast jeder Kreuzung zu finden sind und anzeigen, in welche Richtung sich welche Sehenswürdigkeiten befinden und wie lange man dorthin zu Fuß braucht. 

Dernsches Gelände und Fußgängerzone 

Der erste Anlaufpunkt in der Innenstadt ist das Dernsche Gelände mit dem großen Marktplatz. Dieser findet am Mittwoch und am Samstag von 7 bis 14 Uhr statt. Wenn man auf das Dernsche Gelände gelangt, sieht man zunächst eine alte Marktsäule und den Marktbrunnen. Im Umkreis des Dernschen Geländes befindet sich die Fußgängerzone, die etwa einen Kilometer lang ist und viele gemütliche Nebenstraßen umfasst. Die Stadt vereint Großstadtflair mit einer Menge grün und alles ist gut zu Fuß erreichbar. Hier gibt es alles, was das Herz begehrt: Slow Food, Snacks, viele liebenswürdige Einzelhandelsgeschäfte, Handwerkskunst und auch große Modeläden. Schaut am besten, wo es euch gerade hinzieht. Es finden sich nicht nur Geschäfte, sondern auch viele Straßenlokale, Vinotheken und Cafés laden zum Genießen ein. Ein besonderer Tipp ist hier die Goldgasse, in der sich nicht nur wie der Name sagt, viele Goldschmiede finden, sondern auch eine Menge an Cafés, Bistros, Weinlokalen und Spezialitäten wie zum Beispiel eine Tapas-Bar und italienische Pizzahäuser. 

Rathaus, Marktkirche und hessischer Landtag

Läuft man vom Dernschen Gelände etwa eine Minute Richtung Schlossplatz, gelangt man zum neuen Rathaus, zum alten Rasthaus sowie zum Hessischen Landtag. Diese historischen Gebäude befinden sich alle rund um den Schlossplatz und können so gut zusammen erkundet werden. Das alte Rathaus ist das älteste Gebäude der Innenstadt und wurde im Jahre 1610 im Renaissance-Stil erbaut. Heute ist es ein Standesamt und im Keller befindet sich ein Weinlokal. Das imposante neue Rathaus mit Blumenkästen und dem Wiesbadener Wappen auf dem Vorplatz befindet sich in Sichtnähe. Unten befindet sich ein Restaurant im Ratskeller und auch Ausstellungsräume sind im Gebäude zu finden. Gegenüber ist der hessische Landtag, der dort seit 1946 seinen Sitz im ehemaligen Stadtschloss hat. Die Marktkirche, erbaut aus rotem Sandstein, ist das höchste Bauwerk in Wiesbaden und ragt mit 84 Meter in die Höhe.

Kurstadt Wiesbaden: Thermalquellen

Wiesbaden ist nicht nur Hessens Landeshauptstadt, sondern auch eine Kurstadt, die im Jahr 2002 das Jahr des Wassers mit Ausstellungen, Stadtrundgängen, Theaterinszenierungen und weiteren Aktionen feierte. Insgesamt gibt es in der Stadt 26 heiße Thermalquellen. Wegen diesen haben die Römer vor 2000 Jahren eine Siedlung dort erbaut, aus der die Kurstadt Wiesbaden entstanden ist. 15 dieser warmen und wohltuenden Quellen laufen im Kochbrunnen am Kranz- und Kochbrunnenplatz zusammen. Hier befindet sich auch der Kochbrunnentempel, am Platz sprudeln täglich 880 Liter pro Minute aus den Quellen hinaus. Genießbar ist das Wasser allerdings nicht, es riecht sehr nach Schwefel und ist circa 68,75 Grad Celsius heiß.   

Neroberg

Nach dem Schlendern in der Stadt und am Kochbrunnen fahre ich mit dem Bus 1 von der Haltestelle "Kochbrunnen" Richtung Nerotal, dieser Bus verkehrt mindestens alle 30 Minuten und von 9 bis 19 Uhr sogar vier Mal die Stunde, man kommt also sehr einfach zum Nerotal. Dort befindet sich die Talstation der Nerobergbahn, die mich auf den Neroberg bringen soll. Ein Ticket für Berg- und Talfahrt kostet 5 Euro. Die Bahn ist bereits seit 1888 in Betrieb und gehört zu den vier ältesten Wasserballastbahnen der Welt und ist die einzige ihrer Art in Deutschland. Sie fährt von Oktober bis Ostern von 9 bis 19 Uhr im 15-Minuten-Takt. Die blau-gelben Bergbahnwagen brauchen mit einer Geschwindigkeit von 7,3 km/h etwa 3,5 Minuten bis zur Bergstation. Dort angekommen hat man einen Blick auf die große Grünfläche, rechts befindet sich ein Pavillon, von dem aus man über Wiesbaden bis in den Odenwald schauen kann. Läuft man in diese Richtung weiter, kommt man zu einer Aussichtsplattform und kann Ausschau nach dem schönen Mainz halten. Noch weiter nach rechts befindet sich dort auch der Weingarten "Chateau Nero". Geht man statt nach rechts nach links, sieht man einen großen Turm, dieser war früher ein Hotel und beherbergt nun ein Ausflugslokal, in dem man vor der Rückfahrt noch einmal etwas Leckeres genießen kann. Außerdem befindet sich auf dem Neroberg der Waldkletterpfad und ein Walderlebnispfad, sportliche Betätigung kommt also auch nicht zu kurz. Zum Sport oder zur Entspannung kann man sich auch in das Freibad Opelbad begeben, von dem man einen tollen Blick auf die Stadt hat. Ich gehe noch zur russisch-orthodoxen Kirche, die mit ihren goldenen Türmen in der Nachmittagssonne glänzt. Nach diesem kleinen Spaziergang geht es also wieder hinunter ins Nerotal und mit dem Bus 1 zurück in die Stadt. 

Kurpark und Kurhaus

Wieder zurück in der Stadt begebe ich mich Richtung Kurhaus und Kurpark. Der Vorplatz des Kurhauses hinter der Wilhelmstraße ist mit seinen zwei Springbrunnen sehr imposant und man hat einen guten Blick auf das historische Kurhaus mit seinen Säulen. Es besitzt 12 prachtvolle Säle und Salons sowie ein Foyer mit einer 21 Meter hohen Kuppel. Nebenan befinden sich die Theaterkolonaden. Rechts neben dem Kurhaus befindet sich der Eingang zum 7.500 m² großen Kurpark. Hier sind verschiedene Plätze und Denkmäler vereint, ich verbringe die meiste Zeit allerdings am Weiher, wo man auch Tretboote mieten kann. In der Benners' Lounge 1907 gibt es seit 2021 auch Getränke und Speisen im Park.

Ende der Tour

Mit dem Besuch im Kurpark beende ich meinen Besuch in Wiesbaden und flaniere an der Wilhelmstraße entlang von Boutiquen und Cafes zurück zum Hauptbahnhof. Wiesbaden bietet nicht nur eine gastronomische Vielfalt und viele Shopping- Angebote, sondern auch gemütliche Gassen gepaart mit vielen Grünflächen und Kultur. Die Stadt über dem Rhein ist also auf jeden Fall einen Besuch wert. 

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