Mit dem Semesterticket nach Koblenz

11.08.2016
Freizeit
lsc

Vorlesungsfreie Zeit ist Reisezeit. Wer noch einen Grund und ein Ziel sucht, die Hausarbeiten einen Tag mehr auf die lange Bank zu schieben, dem ist ein Tagesausflug nach Koblenz zu empfehlen.

Anfahrt

Züge von Mainz zum Hauptbahnhof in Koblenz fahren etwa stündlich. Auch wenn der RE etwa eine halbe Stunde schneller ist, lohnt es sich, die langsamere RB zu nehmen, denn die Strecke führt durch das malerische Weltkulturerbe Mittelrheintal, wo es praktisch an jeder Haltestelle mindestens eine Mittelalterliche Burg zu bestaunen gibt, zusätzlich zu der atemberaubenden Landschaft, die jedes Jahr Milionen Touristen anlockt. Die Fahrt mit der RB dauert etwa eine Stunde und 25 Minuten, mit dem RE ist man etwas über eine Stunde unterwegs.

Erste Schritte

Wenn man in Koblenz mit dem Zug ankommt, kann man meist kaum glauben, dass man deswegen den weiten Weg auf sich genommen hat. Zugegeben, der Bahnhof ist keines der Glanzstücke der Stadt, aber die versteckten Perlen machen den Reiz dieser Tour aus.

Als ersten Zwischenstop empfiehlt sich das Kurfürstliche Schloss mit seinen ausgedehnten Gartenanlagen. Es liegt vom Löhrplatz(nicht weit nördlich vom Bahnhof) aus ein kurzes Stück Richtung Rhein. Der Schlossgarten und die in der Nähe gelegenen Rheinanlagen rund um das Denkmal Joseph Görres bieten sich auch an, um eine Weile zu verschnaufen, wenn man von der Anfahrt noch ein wenig erschöpft ist.

Rheinpromenade, Deutsches Eck und Moselufer

Wenn man der Rheinpromenade nun stromabwärts folgt, bieten sich einem sowohl ein malerischer, für die Bundesgartenschau extra ausgebauter Fußweg, als auch ein wunderschöner Blick über den Fluss auf die Festung Ehrenbreitstein. Wer möchte, kann mit der Seilbahn auch zu der Festung fahren, allerdings empfiehlt es sich, dafür mehr Zeit mitzubringen.

Wenn man weiter der Rheinpromenade folgt, kommt man nicht umhin, irgendwann an den Zusammenfluss von Rhein und Mosel, das Deutsche Eck, zu gelangen. Das Eck ist gleich aus mehrfacher Hinsicht interessant, nicht nur wegen der beeindruckenden Reiterstatue Wilhelms I. und des fantastischen Ausblicks, den man aus dem Inneren des bunkerartigen Sockels hat.

Vom Eck aus bietet sich eine Fortsetzung der Flusssafari am Moselufer an, für einen Zwischenstopp befindet sich am Eck ein Biergarten. Die besonders Ausdauernden können sogar eine etwas ausgedehntere Strecke entlang der Mosel in Betracht ziehen, bis hinauf zum Mosellum, wo man an guten Tagen Fische über eine Treppe erklimmen sehen kann und eine Menge über Leben und Überleben in der Mosel erfahren kann.

Altstadt und Innenstadt

Um den richtigen Weg vom Moselufer in die Altstadt zu finden, braucht es manchmal ein paar Pfadfinderkentnisse und etwas Glück, denn man muss die letzte Gasse finden, die vor der ersten Moselbrücke über eine Treppe von der Mosel wegführt.

Wenn man die richtige Treppe gefunden hat und weiter geradeaus geht, muss man nur noch eine Wandmalerei von Gustav Klimt unterqueren und findet sich (hoffentlich) auf dem Münzplatz wieder. Zur Rechten befindet sich das Haus Metternich, Geburtshaus des gleichnamigen österreichischen Staatskanzlers, mittlerweile ein Jugendtreff. Der Münzplatz bietet, neben dem Augenroller (unbedingt die höchstens fünfzehn Minuten bis etwas passiert abwarten!) genügend Gelegenheiten für Speis und Trank, wer sich aber abkühlen möchte, für den wartet die beste Eisdiele der Stadt ein wenig abseits. Schräg halblinks vom Münzplatz aus kommt man zur Eisdiele E Gelosia, wo man zwar fast sicher auf sein Eis warten muss, aber das lohnt sich.

Zum Abschluss des Ausflugs sollte man noch einen Streifzug durch die historische Altstadt machen und dem Forum Confluentes in der Innenstadt (das man auf gar keinen Fall mit dem danebenliegenden Schandfleck von Shoppingmall verwechseln sollte, das den irreführenden Namen Forum Mittelrhein trägt.) einen Besuch abstatten.

Geheimtipps für die Abendgestaltung

Wer jetzt noch immer nicht genug von Koblenz hat und auch sein Abendprogramm am Zusammenfluss von Rhein und Mosel verbringen möchte, auch dem kann geholfen werden.

Hier bilden wieder Eck und Rheinanlagen interessante Punkte, die in der Dämmerung noch einmal eine ganz andere Atmosphäre als bei Tag liefern.

Koblenz Kult-Kneipe der IrishPub, von den Eingeborenen leibevoll kurz „Irish“ genannt liegt zwischen Münzplatz und Moselufer und ist immer einen Besuch wert, ebenso wie der Circus Maximus in der Innenstadt, wo regelmäßig Konzerte, Poetry-Slams und ähnliches stattfinden. Außerdem kann man hier wirklich hervorragend essen.

Postskriptum: Der eine Tag im Jahr, der sich besonders lohnt

Besonders beeindruckend lässt sich der Besuch in Koblenz während der Veranstaltung Rhein in Flammen abschließen, da an diesem Termin das gesamte Rheinufer sowie die Festung in wundervolles Licht getaucht wird.

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