Mit dem Semesterticket nach Alzey

21.06.2016
Freizeit
muw

Auch während des Semesters bleibt noch Zeit für Tagesausflüge, die im Gültigkeitsbereich des Semestertickets liegen. Zum Beispiel Alzey. Wir sind mal hingefahren und haben geguckt, was es dort alles zu sehen gibt.

Anreise

Nach Alzey gelangt man, indem man am Mainzer Hauptbahnhof die Regionalbahn oder den Regionalexpress nimmt. Diese benötigen in der Regel 40 bis 50 Minuten.

Wer noch etwas mehr Zeit hat, kann auch in die Linie 660 auf dem Bahnhofsvorplatz steigen. Die Fahrtzeit beträgt hier etwa 90 Minuten und führt durch viele kleine Dörfer. Egal, für welches der beiden Transportmittel man sich entscheidet – beide fahren eine schöne und sehr sehenswerte Strecke durch rheinhessische Weinbaugebiete.

Ankunft und erste Eindrücke

Kommt man schließlich am Alzeyer Bahnhof an, kann man sich in Richtung der nicht weit entfernten Innenstadt machen. Hierzu läuft man den Bahnberg hinab, der in die Antoniterstraße mündet.

Zur rechten Seite kann man hier schon das Alte Hospital sehen, in dem heute das Museum der Stadt untergebracht ist. Würde man hier im September links in die Hospitalstraße abbiegen, fände man sich beim alljährlichen Winzerfest wieder, das dort auf dem großen Platz stattfindet und zu dem Menschen aus der ganzen Region anreisen.

Läuft man die Antoniterstraße nun ein Stück weiter entlang, kommt man in die Fußgängerstraße Alzeys, die mit den meisten Geschäften und Shops zum Einkaufen einlädt.

Marktkomplex mit Fachwerkhäusern

Das Ende der Straße führt zum sogenannten Roßmarkt, der gemeinsam mit dem Fisch- und dem Obermarkt, die sich in unmittelbarer Nähe befinden, den Marktkomplex der Stadt bildet.

Der Roßmarkt präsentiert sich als ein Fachwerkensemble und besonders in den oberen Geschossen der Häuser findet sich mehrfach das typische Fachwerkmotiv des wilden Mannes, eine Form des Strebenkreuzes, das wie eine abstrakte Figur eines Menschen mit gestreckten Armen und gespreizten Beinen erscheint.

Inmitten des Platzes finden wir den Roßmarktbrunnen. Auf diesem Bronzegaul, dem Schlachtross Volkers von Alzey, der das Nibelungenlied prägte, sitzen auch heute wieder so einige Kinder. Der Platz bildet mit seinen vielen niedlichen Cafés und Restaurants drum herum zweifelsfrei das pulsierende Herz Alzeys.

Altes Rathaus der Stadt

Links vom Roßmarktbrunnen gelangt man mit wenigen Schritten zum Fischmarkt, auf dem man die Statue der Undine von Karlheinz Oswald begutachten kann. Diese befindet sich genau vor dem alten Rathaus, das im Jahre 1586 erbaut wurde und als das älteste Gebäude der Stadt gilt – ein dreigeschossiger Renaissancebau der kurpfälzischen Bauschule.

Heute wird das Rathaus nicht mehr als solches genutzt, ist aber als ehemaliger Sitz des bedeutendsten Oberamtes innerhalb der Kurpfalz und auch wegen seines Treppenturms ein besonderes Zeugnis der Stadt. An der Fassade des Gebäudes finden Touristen eine Zeittafel Alzeys, die alle wichtigen und interessanten Ereignisse und Fakten der Geschichte auflistet.

Spätmittelalterliche Nikolaikirche

Folgt man nun westlich der Statue dem Weg, findet man sich auf dem dritten Marktkomplex, dem Obermarkt, wieder.  Heute befindet sich dort hauptsächlich ein großer Parkplatz. Nördlich von diesem sieht man die Nikolaikirche, eine spätmittelalterliche Kirche, die nach einem Stadtbrand 1689 starke Beschädigungen erlitt und in den folgenden Jahrhunderten saniert wurde.

Burggrafiat und Alzeyer Schloss

Wir laufen zurück zum Roßmarkt und biegen rechts am Eiscafé in die Schlossgasse ab. Hier finden wir nach einigen Metern das Weingut der Stadt. Nicht umsonst kann sich Alzey als sechstgrößte Weinbaugemeinde von Rheinland-Pfalz bezeichnen.

Nachdem wir rechts in den Kästrich biegen, kann man hier auf der rechten Seite das ehemalige Burggrafiat begutachten, den ehemaligen Sitz des Burggrafen. Heutzutage kann man dort ganzjährig Kunstausstellungen besuchen.

Unser eigentliches Ziel liegt jetzt direkt vor uns: das Schloss der Stadt. Durch den noch gut erhaltenen Torbogen der mittelalterlichen Stadtbefestigung gelangt man direkt in den Schlossinnenhof.

Das Schloss, das vermutlich aus einer staufischen Reichsburg hervorgegangen ist, wurde im 16. Jahrhundert zum Schloss ausgebaut und war lange Sitz der Oberamtsverwaltung. Außerdem diente sie den Pfalzgrafen als zweite Residenz neben Heidelberg. Heute finden sich hier das Amtsgericht von Alzey und ein Mädcheninternat.

Wartbergturm

Wer jetzt noch etwas Zeit übrig hat, kann noch einen 20 minütigen Spaziergang zum Wartbergturm machen, den man vom Schloss aus über die Schießgasse und die Kaiserstraße erreicht. Dieser ist ein knapp 30 Meter hoher Aussichtsturm, der früher als Beobachtungsposten zu militärischen Zwecken diente. 

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