Mit dem Semesterticket auf den Frankfurter Weihnachtsmarkt

15.12.2015
Freizeit
sb

Auch in Frankfurt herrscht Weihnachtsstimmung. Wir haben einen der dortigen Weihnachtsmärkte mal genauer unter die Lupe genommen.

Laut dem Internetauftritt des Frankfurter Weihnachtsmarktes besuchen jährlich circa drei Millionen Menschen den großen Weihnachtsmarkt in der Frankfurter Innenstadt. Diese Zahl lässt auf Menschenmassen und sehr viel Trubel schließen, dennoch wage ich die unkomplizierte S-Bahnfahrt an einem Mittwochabend um dem Weihnachtsmarkt eine Chance zu geben. An der Hauptwache ausgestiegen ist man sofort mittendrin: Die ersten Stände fangen bereits auf der Zeil an und die Leute genießen Glühwein und Leckereien. Schnee gibt es nicht, aber kalt genug ist es allemal.

Weihnachtsmarkt und Wolkenkratzer

In Frankfurt treffen Welten aufeinander, denn zwischen all den hübsch dekorierten Ständen, kann man immer wieder Blicke auf Wolkenkratzer erhaschen und der historische Römerberg ist nur einen Katzensprung von der belebten Zeil, einer modernen Einkaufsstraße entfernt. Genauso gemischt ist das Publikum: Touristen, Einheimische, Studierende und Bänker heben hier nach Feierabend die Tassen und bummeln durch die Stadt. Das Angebot an Ständen ist sehr groß, hält aber nur wenige Überraschungen bereit: Kerzen, Tassen, Holzspielzeug und Glasfiguren gibt es natürlich, Wurstwaren, Gebäck, Bonbons und selbstverständlich Glühwein in allen Variationen. Die erste Testrunde bestreite ich mit einem leider sehr lauwarmen Kakao für 2,50 Euro (plus drei Euro Tassenpfand). Meine Begleiter loben den Bratapfel- sowie den Heidelbeerwein für je 3,50 Euro.

Der Hunger und das Geld

Auf dem weiteren Weg von der Zeil bis zum Römerberg kommen wir an zahllosen Fressbuden vorbei und sind von einer besonders fasziniert. Belgische Fritten. Und zwar bergeweise. Eine große Portion kostet 4 Euro und wird von uns dick mit Ketchup und Currysoße garniert. Hinterher stellt sich jedoch heraus, dass es so viel Soße nicht gebraucht hätte, denn die Fritten sind ganz schön fettig. Trotzdem lecker, doch nicht jedermanns Sache. Flammkuchen, Feuerzangenbowle, Obst am Spieß und gebrannten Mandeln später, sind wir ziemlich viel Geld losgeworden. Die Testurteile sind gemischt, was bei fünf Testern mit unterschiedlichen Geschmäckern auch zu erwarten ist, bei den gebrannten Mandeln liegen jedoch die Sorten Whiskey Cream (aka Baileys) und Brownie-Spekulatius vorne (3,50 Euro für eine 100gr-Tüte). Man sollte auf dem Frankfurter Weihnachtsmarkt entweder ein dickes finanzielles Polster bereit haben, oder schon satt sein, denn die Versuchung lauert überall, aber zehn Euro für einen Flammkuchen sind fürs studentische Budget eher happig. Würstchen oder Kartoffelpuffer sind schon bezahlbarer.

Baum versus Baustelle

Was trotz der Preise begeistert, ist die Atmosphäre. Alle Besucher scheinen gut drauf zu sein, es ist für Frankfurter Verhältnisse auch eher wenig Betrieb und so hat man an den Ständen kurze Wartezeiten und kommt rasch ans Ziel, nämlich an den Römerberg. Und der ist einfach schön, mit seinen historischen Gebäuden und dem beeindruckenden Weihnachtsbaum von 32 Metern Höhe. Dass diesem beim Transport an einer Baustelle die Spitze abgebrochen war, fällt überhaupt nicht auf. Hell erleuchtet strahlt er vorm Rathaus auf den Platz und schafft ein sehr schönes Flair. Das zweistöckige Karussell ist auch auf dem Römerberg und eine Fahrt kostet 2,50 Euro. An der Rückseite des Platzes, mit Blick auf den Dom, gibt es noch eine Tasse Pfälzer Winzer-Glühwein für alle. Der weiße Glühwein ist angenehm süß und warm, wird aber mit sinkender Trinktemperatur nicht gerade leckerer, schnell trinken ist angesagt. Zum Schluss gönnen wir uns Crepes für vier Euro pro Stück mit Giotto- und Toffifee-Füllung. Ein köstlicher Zucker-Overkill und genau das richtige für alle, die es wirklich süß mögen.

Sieben von zehn Sternen

Der Frankfurter Weihnachtsmarkt punktet mit seiner Größe, der schönen Umgebung und der angenehmen Atmosphäre an diesem Abend. Leider bietet er nicht viel Neues und könnte günstiger sein. Wer jedoch mal einen schönen Abend außerhalb von Mainz erleben will, der ist hier gut aufgehoben und deshalb gibt es sieben von zehn Sternen für Frankfurt. Kleiner Tipp: Unter der Woche gehen - am Wochenende ist es garantiert nicht so entspannt.

Campus Mainz e.V. unterstützen!

Campus Mainz e.V. ist ein gemeinnütziger Verein und die meiste Arbeit ist ehrenamtlich. Hilf uns dabei auch in Zukunft tolle Dienste für alle kostenlos anzubieten. Unterstütze uns jetzt!