Während der Vorlesung kurz Facebook checken, in der Mensa das Essen auf Instagram posten oder das Referatstreffen über Whatsapp koordinieren – Soziale Netzwerke sind mittlerweile aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken. Aber was hat das eigentlich für Folgen für uns Digital Natives, die den automatischen Griff zum Smartphone von klein auf kennen?
Diese Frage stellte sich eine fächerübergreifende Forschergruppe der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU). Das Team aus den Bereichen der Kommunikationswissenschaft, Medienpädagogik, Medienpsychologie und der Universitätsmedizin hat die Mediennutzung von Jugendlichen in Rheinland-Pfalz untersucht. Dazu wurden 1.800 Schülerinnen und Schüler über einen längeren Zeitraum hinweg dreimal zu ihrem Verhalten in Sozialen Netzwerken befragt.
Mit 96 Prozent hat so gut wie jeder befragte Jugendliche ein Smartphone und das ist immer zur Hand. Auch beim Essen oder Hausaufgaben machen hat das Handy bei den meisten keine Pause, mehr als zwei Drittel der Befragten surft nebenbei noch im Internet. Dabei spielt die Angst, etwas Wichtiges zu verpassen, wenn man nicht "always on" ist, eine große Rolle, wie das Mainzer Forschungsteam herausfand. 100 Whatsapp- Nachrichten sind für rund 35 Prozent der Jugendlichen Alltag – kein Wunder, dass man sich dadurch gestresst fühlen kann.
Motive für die Nutzung der Sozialen Medien sind für die Jugendlichen die Abgrenzung zu den Eltern oder Selbstfindung. "Bei all dem können die sozialen Medien helfen. Sie sind sozusagen die digitale Nabelschnur zu den Gleichaltrigen und helfen bei der Orientierung", sagte Leonard Reinecke, Juniorprofessor für Online-Kommunikation vom Institut für Publizistik, bei der Ergebnispräsentation.
Übermäßige Smartphone-Nutzung kann aber auch gefährlich werden. So zeigten rund drei Prozent der Jugendlichen in der Studie Suchtverhalten. Fest steht: Wer konzentriert lernen will, sollte das Smartphone weglegen. Leonard Reinecke hält die Nutzung von Sozialen Netzwerken beim Lernen eher für hinderlich als förderlich.
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