Mainzer Stadtviertel: Gonsenheim

23.09.2016
Wohnen
mb

Nach Gonsenheim verschlägt es den Otto-Normal-Studi eher selten, dabei hat es als zweitgrößter Stadtteil von Mainz einiges zu bieten: von interessanter Historie und Tradition über dörfliches Ambiente trotz Stadtnähe bis hin zu attraktiven Erholungsmöglichkeiten für Naturlustige.

Eckdaten

Gegründet bereits im 6. Jahrhundert durch einen fränkischen Heerführer und im Jahr 775 erstmals urkundlich als Gunsenheim erwähnt, ist Gonsenheim einer der ältesten Stadtteile von Mainz. Allerdings gehört es erst seit 1938 wegen Zwangseingemeindung zur Stadt Mainz, ist auch heute noch sehr dörflich und bewahrt seine eigenen Traditionen. 

Gonsenheim ist mit über 22 000 Einwohnern nach der Neustadt der zweitgrößte Mainzer Stadtteil. Er grenzt westlich an Hartenberg-Münchfeld, und liegt südlich von Mombach, östlich von Finthen und nördlich von Bretzenheim.

Alex, Mathestudent an der JGU, wohnt seit drei Jahren in Gonsenheim und schätzt es vor allem wegen seiner vielen Grünflächen und der guten Anbindung zur Uni. Er findet: "Es ist alles da und wir brauchen nur selten in die Stadt zu fahren.“ Auch Christiane, langjährige Bewohnerin von Gonsenheim, antwortet auf die Frage, was sie an Gonsenheim mag: "Die gute Anbindung, das Dörfliche und die Nähe zur Stadt.“

Die Breite Straße

Sie ist das Herz Gonsenheims: eine gemütliche Einkaufsstraße mit allem, was das Herz begehrt. Am oberen Ende durch die Evangelische Kirche Gonsenheim begrenzt liegt die Breite Straße. Von Buchhandlungen, Kleidungs- und Geschenkeläden, einem kleinen Supermarkt, Post und Apotheke, Cafés, Eisdielen und Restaurants bis hin zur letzten Videothek in Mainz ist alles da. Wer braucht da noch die Mainzer Innenstadt?

Wildpark Gonsenheim und Gonsenheimer Wald

Der umgangssprachlich oft als Gonsenheimer Wald bezeichnete Lennebergwald ist ein kleines Paradies für Jogger und Spaziergänger. Auf über 700 qm erstreckt sich eines der wenigen Waldgebiete Rheinhessens. So ist der unter Naturschutz stehende Lennebergwald ein Anziehungspunkt für alle Frischluftbegeisterten und eines der beliebtesten Naherholungsgebiete.

Der Gonsenheimer Wildpark ist daran nicht unschuldig: In den 1950 Jahren mit je einem Gehege für Wildschweine und Hirsche gegründet, hat sich der Bestand seitdem um einige Arten erweitert. Ziegen, Meerschweinchen und Kaninchen, Mufflons, Wildkatzen, Dam- und Rotwild, Gänse, Enten und Hühner locken täglich um die hundert Besucher an. Am Eingang des kostenfreien Parks kann, wer will, am Automaten ein kleines Päckchen Tierfutter kaufen und verfüttern.

Der Große Sand 

Direkt an den Lennebergwald grenzt der Große Sand. Mit etwa 33 Hektar ist es zwar ein kleines, aber überregional bedeutendes Naturschutzgebiet. In dem Binnendünengebiet gibt es dank des sandigen Bodens und des günstigen Klimas viele seltene Tier- und Pflanzenarten, die sonst in Deutschland nicht mehr vorkommen.

Nach der letzten Eiszeit vor über 12 000 Jahren ist der Große Sand das größte erhaltene Steppengebiet Deutschlands. Schafe und Ziegen werden zum natürlichen “Abmähen” der Grasflächen genutzt, Besucher müssen aber auf den gekennzeichneten Wegen bleiben, denn Flora und Fauna sind stark gefährdet. Der Botanische Garten der JGU hat 2006 eine Schaufläche mit den außergewöhnlichen Pflanzen des Großen Sand gestaltet, sodass sie auch vom Campus aus bestaunt werden können.

An den Seitenwänden der Unterführung “Am Großen Sand” unter der sogenannten Panzerbrücke können außerdem Graffiti-Künstler und –Interessierte seit 2012 legal die Betonmauern mit eindrucksvollen Kunstwerken schmücken. 

Kultur und Tradition

Die katholische Kirche St. Stephan unweit der Breiten Straße wird oft als “Rheinhessendom” bezeichnet und das nicht ohne Grund: Mit 62 m Länge des Kirchenschiffs und den beiden knapp 60 Meter hohen Türmen ist die erstmals 1401 urkundlich erwähnte Kirche eine eindrucksvolle Erscheinung.

Daneben bietet auch das Rathaus Gonsenheim einen kulturhistorischen Einblick: 1615 erbaut, verweist der Baustil auf die späte Renaissancezeit. Das Rathaus und sein 1779 errichteter Anbau können zu den Öffnungszeiten besichtigt werden.

Gonsenheim pflegt ein reiches Vereinsleben. Neben vielen Sportvereinen wie je einem Hand- und Fußballclub, einem Reit- und einem Turnverein, gilt der Stadtteil als "Fastnachtshochburg in der Fastnachtshochburg”. Die Schnorreswackler, die Eiskalten Brüder und die Kleppergarde stürmen in der fünften Jahreszeit traditionell das Rathaus, halten ihre Sitzungen ab und organisieren einen kleinen Umzug. 

Übersicht

Entfernung zur Uni: 4,1 km

Anbindung ÖPNV: Gonsenheim ist mit den Bahnen 50 und 51 nach Finthen zu erreichen, beide fahren etwa im fünf-Minuten-Takt. Außerdem fahren die Buslinien 57 und 62 mit Endstelle Gonsenheim/Wildpark und die 64 nach Budenheim werktags ca. alle 20 Minuten. 

Mietpreise: 11,11 Euro/qm

Grünflächen: Gonsbachtal, Lennebergwald mit Wildpark, Großer Sand

Nachtleben: Retro Bistro-Cocktailbar

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