Mainz vs. Marburg: Kleineres Ticket, höhere Kosten?

31.01.2019
Campus-News
fk

Das Marburger Semesterticket hat einen ähnlich großen Geltungsbereich wie das der Uni Mainz, nur gilt es auch für die IC und EC Züge der Deutschen Bahn. Ein Vergleich mit Schwierigkeiten

Wie jedes Wintersemester wird zum 15. Januar mit dem Semesterbeitrag auch das Semesterticket gezahlt. Jedoch können einige Semestertickets deutlich mehr als das der Uni Mainz: Das Semesterticket der Uni Marburg gilt in ganz Hessen auch für die Fernverkehrszüge der Kategorie IC/EC und auf dem Streckenabschnitt Heidelberg - Marburg - Kassel sogar für den ICE. Die Kosten des Semestertickets belaufen sich auf 186,76 Euro, der Zuschlag für die Nutzung des Fernverkehrs beträgt 50 Euro.

Der Geltungsbereich beider Semestertickets liegt größtenteils im Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV), zudem sind die Gebiete der Tickets ähnlich groß. In Marburg gibt es bereits seit mehreren Jahren die Möglichkeit, auch den Fernverkehr der Deutschen Bahn zu nutzen. 

Deshalb ergibt sich berechtigterweise die Frage, warum es die Möglichkeit nicht auch für Studierende der Uni Mainz gibt? Denn auch im Geltungsbereich des Mainzer Semestertickets liegen IC und EC Verbindungen, z.B. die IC/EC Strecken, wie Koblenz - Mainz - Frankfurt oder Koblenz - Mainz - Worms.

Eine solche Option des Semestertickets würde sich nicht nur für Pendler lohnen, sondern besonders die Kosten für die Fahrt zum "Wochenende in der Heimat" deutlich schmälern oder die Dauer verkürzen. 

Höherer Beitrag für ein kleineres Ticket?

Das Verkehrsreferat des Mainzer AStA sieht die Vorteile einer solchen Erweiterung des Semestertickets, allerdings rechtfertige die damit einhergehende Preissteigerung den Nutzen nicht. Marburg verhandele angeblich mit weniger Verkehrsbünden bezüglich des Semestertickets als Mainz. Die Tickets beider Asten beinhalten Strecken von drei Verkehrsverbünden, mit dem Gebiet des RMV teilen sie sich den größten. 

Der AStA der Uni Mainz hat keine Erfahrungen, was Verhandlungen über eine Ausweitung auf den Fernverkehr der DB betrifft. Es habe noch keine Bestrebungen gegeben, das Semesterticket auszuweiten, obgleich diese Möglichkeit in Marburg schon seit Jahren besteht. 

Warum geht das nicht mit dem Ticket der JGU?

Der Mainzer AStA sieht Schwierigkeiten mit der geografischen Lage der Stadt Mainz, die das Semesterticket in seiner derzeitigen Form bereits teurer macht als das Marburger Ticket: „Die Studierenden der Uni Marburg können in Mainz mit ihrem Semesterticket fahren, da Wiesbaden und Mainz eine Tarifzone bilden. Mainz ist somit als einziges Tarifgebiet außerhalb Hessens Teil des RMV-Geltungsbereichs. Für uns besteht die Möglichkeit eines vergleichbaren Tickets nicht“, so das Verkehrsreferat. Allerdings kann mit dem Ticket der Uni Marburg noch weiter nach Rheinland-Pfalz gefahren werden, so beispielsweise bis nach Bingen Hauptbahnhof.

Tatsächlich ist die Mainzer Verkehrsgesellschaft wegen ihrer Lage in Hessen und Rheinland-Pfalz weder vollwertiges Mitglied im RMV, noch im rheinland-pfälzischen Rhein-Nahe-Nahverkehrsverbund (RNN). Mit beiden Verbünden besteht ein Kooperationsvertrag des Verkehrsverbund Mainz Wiesbaden (VMW). Innerhalb dessen gilt eine gesonderte Preisstufe, Marburg hingegen ist vollwertiges Mitglied des RMV. 

Dies könnte also eine mögliche Erklärung sein für die Preisunterschiede von 186,76 Euro für ein Ticket mit mehr Leistungen in Marburg, und 208,45 Euro in Mainz. Aber macht dieser Unterschied den Vergleich der beiden Tickets unmöglich? Am Ende lässt sich sagen, dass es sich nur um Mutmaßungen handeln kann, wie sich eine Ausweitung auf den Fernverkehr für die Uni Mainz gestalten würde: Es gab noch keine Verhandlungen mit der DB und es wird wohl auch so bald keine geben. 

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