Kurzfilm mit Filmförderung der Uni Mainz

25.08.2014
Campus-News, Campus-Medien
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Der Nachwuchsregisseur Andreas Ramm verwirklicht mit Hilfe der Filmförderung der Universität Mainz das Kurzfilmprojekt „Streifzug“. Die Filmförderung soll den Studierenden der JGU die Realisierung eigener Filmprojekte ermöglichen.

Andreas Ramm studiert im 6. Semester Filmwissenschaften und audiovisuelles Publizieren. Der Kurzfilm „Streifzug“ ist nicht sein erster Film, aber sicherlich der Film mit dem höchsten Budget. Mit 2000 € wird er von der Filmförderung der Universität Mainz unterstützt. Doch der Weg zur Filmförderung ist nicht einfach. Andreas Ramm berichtet über seine Erfahrungen, die Dreharbeiten und wie es weiter geht.

Andreas, bisher hast du viel im No-Budget Bereich gearbeitet. Wie bist du auf die Filmförderung gekommen und was war deine Motivation für die Bewerbung?

 „Im letzten Jahr war ich bei dem Filmprojekt „Am helllichten Tag“ Regieassistent. Die Autorin dieses Filmes und eine gute Freundin, Nadjeschda Burchert, hat für diesen Film auch die Filmförderung in Anspruch genommen. Dadurch bin ich auf die Filmförderung gestoßen. Das Drehbuch für „Streifzug“ entstand schon 2012 in Berlin. Nur die Mittel haben bislang gefehlt – nun hat sich für mich die Möglichkeit ergeben, das Projekt zu realisieren.“

Hat sich das Drehbuch in den letzten zwei Jahren noch verändert?

„Die Grundidee ist in einer Berliner Kneipe eines Freundes bei einem Glas Whiskey entstanden. Doch Drehbücher entwickeln sich ja - den Feinschliff habe ich noch vor der Abgabe des Antrages gemacht.“

Und wie sieht dieser Antrag aus?

„Der Antrag muss das Drehbuch und ein Projektkonzept enthalten. Sehr wichtig ist hierbei die Kalkulation. Doch ich empfehle jedem, der die Filmförderung in Anspruch nehmen will, sich im Vorfeld mit einem Betreuer zu treffen. Ansprechpartner sind Dr. Mauer (Filmwissenschaften), Prof. Renner (journalistisches Seminar) und Prof. Schleicher (Filmklasse der Kunsthochschule Mainz). Ich habe mich mit Prof. Renner getroffen. Wir sind zusammen das Drehbuch durchgegangen und er hat mir hilfreiche Tipps gegeben, um die Story noch zu verbessern. Darüber hinaus hat mir Nadjeschda Burchert geholfen. Da sie schon gefördert wurde, konnte sie mich vor allem bei bürokratischen Dingen unterstützen. Auch die Kalkulation muss sehr ausführlich sein und man darf nichts vergessen. Man muss an Fahrkosten, Catering, Equipment und Kostüme denken. Allein anhand der Kalkulation wird nämlich der Bedarf errechnet.“

Mit wie viel hast du geplant?

„Die Planung ergab einen Bedarf von 2500 €. Gerade Kostüme und Kamera machen den größten Teil des Budgets aus. Wir wollten einen bestimmten Kino-Look und diesen Look kann man halt nur mit einer guten Kamera und professionellen Kostümen erreichen. Genehmigt wurden dann 2000 €. Als wir vor den Drehtagen die Kostüme und die Kamera erhalten haben, habe ich mich mega gefreut, dass ich die Förderung bekommen habe. Nur durch die Förderung haben wir die Möglichkeit mit einem größeren Budget zu drehen. Das einzige Problem dabei ist jedoch, dass man das Geld vorstrecken muss und erst nach der Abrechnung von der Förderung zurück erhält.“

„Streifzug“ – was verbirgt sich hinter dem Titel?

„In „Streifzug“ geht es darum mit den Sehgewohnheiten des Zuschauers zu spielen. Am Anfang werden harmonische und ästhetische Bilder von der Natur gezeigt. Dazu hört man den Text des Osterspaziergangs von Goethe. Doch dann kippt die Stimmung. Aber mehr möchte ich nicht verraten. Ich mag Kontraste im Film – Film kann dich auch anlügen.“ (Andreas lacht)

Und wie waren die Dreharbeiten?

„Wir wollten Anfang August drei Tage drehen. Aufgrund des unbeständigen Wetters konnten wir aber nur einen Drehtermin wahrnehmen. Drehort war Mombeach. Den haben wir 3 Tage vorher besichtigt. Doch als wir dann zum eigentlichen Drehtermin kamen, sah alles irgendwie anders aus. Der Pegelstand war höher und alles war überschwemmt. Wir hatten nur einen kleinen Platz für das Basislager. Doch wir mussten das einfach durchprügeln. In der Natur ist das halt nicht so einfach. Wir haben von 10-21 Uhr gedreht – 50 Einstellungen von insgesamt 70.  Das war ein harter Tag, hat aber funktioniert.“

Und wie hast du das Team gefunden?

„Das Team bestand überwiegend aus Freunden, die auch Filmwissenschaften oder audiovisuelles Publizieren studieren. Doch so wirklich fest stand das Team erst kurz vor Schluss. Ich hab mir gedacht, wenn ich keinen finde, dann mach ich das alleine. Die einzige sichere Konstante war der Kameramann Stefan Wagner. Doch nach und nach schlossen sich mehr dem Projekt an. Mit Anna Kramer hatten wir sogar eine richtige Maskenbildnerin. Das war super.“

Wie soll es weitergehen?

„Wenn das letzte Bild im Kasten ist, geht es an den Schnitt. Der Schnitt ist dann hoffentlich im Oktober fertig und dann wird der Film bei verschiedenen Filmfestivals eingereicht. Ich bin gespannt auf das Feedback. Ich will wissen, ob man den Film so versteht, wie ich mir das vorgestellt habe.“

Dann drücken wir dir die Daumen und sind gespannt auf das Ergebnis.

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