Studenten besitzen oft kein Auto und fahren dadurch öfter zum Supermarkt, um kleinere Mengen zu Fuß zu transportieren. Ein Mini-Supermarkt auf dem Campus, mit dem täglichen Bedarf eines Studierenden ausgestattet, könnte das Problem entschärfen. Schnell könnte man auf dem Weg nach Hause noch etwas einkaufen und wenig Zeit verlieren.
Vom Studentenwerk der Uni-Darmstadt wurde diese Idee bereits in die Tat umgesetzt. Das Projekt nennt sich „Studentenfutter“ und besteht bereits seit gut einem Jahr. Das Studentenfutter ist ein kleiner Studentensupermarkt mit angegliedertem Bistro. Er liegt im Erdgeschoss eines der Wohnheime, die ebenfalls vom Studentenwerk Darmstadt betrieben werden. Im Markt gibt es alles, was das Studentenherz begehrt, unter anderem frisches Obst und Gemüse von Bauern aus der Region, Milch und Joghurt etc., „Tiefkühlfutter“, verschiedene Müslisorten, die man vor Ort selbst zusammen mischen kann, und vieles mehr. Außerdem stehen dort die „kleinen Helfer“, die eher einem Drogeriemarkt-Sortiment ähneln: Deo, Shampoo, Taschentücher, Putzmittel etc. Das Sortiment ist optimal abgestimmt auf die Wünsche der studentischen Kundschaft. Das Studentenfutter nimmt auch Erweiterungen seines Sortiments mittels Wunschbox von den Studierenden entgegen.
Ergänzt wird das Konzept des Zielgruppen-Supermarktes mit dem Bistro, in dem es frisch zubereitete Gerichte gibt oder auch „Schnellfutter“ zum Mitnehmen wie Burger oder Rindswurst im Brötchen. Mittags gibt es ein spezielles, wechselndes Menü. Abgerundet wird das Konzept mit dem Rezept der Woche, das die Mitarbeiter des Studentenfutters aus den vorhandenen Waren des Supermarktes erstellen. Die Zutaten werden gesammelt und stehen griffbereit mit dem Rezept zum schnellen Einkauf „ohne Einkaufsliste“ parat.
Frau Schreiber vom Mainzer Studierendenwerk teilte uns auf Nachfrage mit, dass es in den siebziger Jahren auch hier am Campus einen „Studenteneinkauf“ gab, dieser aber wohl mangels Nachfrage geschlossen wurde. Doch wenn das Modell in Darmstadt Erfolg hat, warum nicht auch in Mainz?
Würde das Konzept in Mainz ähnlich umgesetzt werden wie das Vorbild in Darmstadt, dann würden dadurch auch die regionalen Bauern mit den Studenten zusammengeführt werden. Wenige Studenten sind am Wochenende morgens auf dem Wochenmarkt unterwegs; sie würden im Studenten-Supermarkt in Kontakt mit regionalen und saisonalen Waren kommen.
Der entscheidende Vorteil der Johannes Gutenberg-Universität gegenüber der Uni Darmstadt ist, dass es sich bei der JGU um eine Campus-Uni handelt, die fast alle Fachbereiche und Institute vereint. Und bei solch einem großen Campus sollte es doch möglich sein, einen Platz für einen kleinen Supermarkt zu finden.
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