Die Prüfungsanmeldephase ist vorbei und nun wird es langsam Zeit, mit dem Lernen anzufangen. Wir haben die Student:innen der Johannes Gutenberg-Universität (JGU) gefragt, wie sie mit dem Stress in der Klausurenphase umgehen. Sie haben uns ihre besten Tipps und Tricks anvertraut.
Doch neben dem Stress während der Prüfungsphase leiden einige Studierende außerdem unter Prüfungsangst. Hierzu haben wir ebenfalls Empfehlungen bekommen, welche helfen sollen, diese Angst zu überwinden.
Wie geht man denn nun mit dem Stress während der Klausurenphase um? Eine Empfehlung, welche vermehrt genannt wurde, ist eine gute Strukturierung des Tages. Dadurch ist es möglich, Pausen oder auch ganze freie Tage einzuplanen, an denen man es etwas ruhiger angeht. Diese Auszeit dient zudem als Ansporn und motiviert, das Lernen durchzuziehen.
Ein weiterer Tipp fürs Lernen war außerdem die „Pomodoro Methode“. Es handelt sich hierbei um eine Technik des Zeitmanagements. Hierbei wird im Vorfeld Zeit zwischen dem Lernen eingeplant, um regelmäßig eine kurze Pause einzulegen. Klassisch für die Pomodoro Methode ist, dass man 25 Minuten aktiv lernt und anschließend eine fünfminütige Pause einlegt.
Diese Blöcke können beliebig oft wiederholt werden, wobei nach vier Blöcken eine längere Pause von 10 bis 15 Minuten empfohlen wird. Durch die regelmäßigen Pausen und dem zeitlich eingeplanten Fenster, in welchem man produktiv ist, soll die Konzentration und das Durchhaltevermögen steigen. Infolgedessen ist das Lernen effektiver und ein potentielles Eintreten von Unaufmerksamkeit wird reduziert. Natürlich kann man die Blöcke an die eigenen Präferenzen anpassen und beispielsweise längere Lern-Blöcke einplanen.
Außerdem gibt es verschiedene Apps, die hierfür verwendet werden können. Sie helfen beispielsweise auch dabei, während der Lernsessions nicht das Handy zu verwenden. Hier findest du zum Beispiel eine App aus dem Google Playstore und hier eine aus dem Apple App Store.
Ein weiterer Tipp: In den Pausen einen kleinen Spaziergang einlegen, um den Kopf freizubekommen und den Körper zu lockern. Zudem sollte nicht vergessen werden, ausreichend zu trinken und ausgewogen zu essen, um genügend Energie fürs Lernen zu erhalten.
Falls das alles nicht funktioniert, gibt es immer die Möglichkeit, die Klausur auf das nächste Semester zu verschieben oder im Notfall zu wiederholen, falls die Abmeldung von der Prüfung nicht mehr möglich ist.
Tatsächlich ist Prüfungsangst ein Phänomen, welches nicht selten auftritt. Falls du darunter leidest musst du dich also nicht allein fühlen. Eine Umfrage auf dem Instagram Account von campus-mainz.net hat ergeben, dass 81 Prozent der Teilnehmer:innen (171 Personen) unter Prüfungsangst leiden oder schonmal gelitten haben. Lediglich 19 Prozent (40 Personen) waren bisher nicht von der Prüfungsangst betroffen.
Als Tipp von Betroffenen wurde vor allem eine Verhaltenstherapie genannt, welche besonders gut helfen soll. Auch besondere Skills aus der Verhaltenstherapie wurden aufgelistet, wie zum Beispiel das Anwenden von Reflexionsfragen. Dabei kann man sich beispielsweise fragen: „Was sind meine schlimmsten Befürchtungen?“, „Was spricht dafür?“, „Was spricht dagegen?“. Durch die Reflexion soll die Angst gemindert und das Vertrauen in sich selbst gestärkt werden.
Zudem kann Sport als Kompensation genutzt werden, da dadurch für eine gewisse Zeit der Fokus nicht mehr auf der Angst vor der Klausur liegt. Außerdem dient Sport dem Stressabbau und kann die Stimmung verbessern.
Genannt wurde abschließend, sich seiner Angst zu stellen und keine Angst vor dem Versagen zu haben. Man soll sich ins Gewissen rufen, dass im schlimmsten Fall immer die Möglichkeit besteht, die Klausur erneut zu schreiben. So lässt sich effektiv die Versagensangst bekämpfen.
Ein Tipp von uns ist die Psychotherapeutische Beratungsstelle der JGU. Dort gibt es immer die Möglichkeit einer kurzfristigen Hilfestellung bei akuten Krisensituationen, (Online-) Beratungen oder Kurzzeit-Psychotherapien oder Kurse. Online findet sich z.B. ein Problemlösetraining, welches sowohl im universitären als auch privaten Kontext helfen kann.
Zudem kann man spezifisch zur Prüfungsangst einen Termin zu einer Online-Beratung vereinbaren und wird so regelmäßig durch eine Berater:in betreut und nach einem Erstgespräch in das Programm aufgenommen.
Zudem gibt es ein weiteres offenes Programm, welches zur Selbsthilfe konzipiert wurde. Dieses Programm nennt sich "Prüfungsangst Bewältigen Online (PBO)" und beinhaltet fünf Module, welche sich mit verschieden Teilaspekten der Prüfungsangst beschäftigen. Die Kurse und ihre Inhalte sind online einzusehen.
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