In the Heights – eine neue Produktion der Musical Inc.

20.04.2016
Campus-Gruppen, Freizeit...
mgw

Die Hochschulgruppe Musical Inc. probt intensiv für das preisgekrönte US-Musical In the Heights von 1999. Rap, Hip-Hop und Salsa-Rhythmen verlangen allen Mitwirkenden ein gesangliches und tänzerisches Feingespür ab. Ein vielversprechendes, spannendes Projekt.

Der Stoff: sehr explosiv

Das Musical spielt im New Yorker Stadtteil Washington Heights, der sich aus einer multikulturellen Einwohnerschaft zusammensetzt, bei der vor allem Einwanderer mit dominikanischen und puerto-ricanischen Wurzeln dominieren. Dass es dort nicht immer friedlich zugeht und die Emotionen hoffnungsvoller junger Menschen ab und zu mal hochkochen, überrascht wenig.

Ein bisschen erinnert es an den künstlerisch wegweisenden Klassiker West Side Story mit der Musik von Leonard Bernstein aus dem Jahre 1957. In the Heights ist nicht minder anspruchsvoll: Die Autoren Lin-Manuel Miranda (Musik, Liedtexte) und Quiara Alegría Hudes (Buch) verhandeln die Hoffnungen und Träume von drei Generationen, die im Norden der New Yorker Insel Manhattan für ihre Identitätsfindung in einer sehr wechselhaften Nachbarschaft kämpfen.

Die Proben: sehr fordernd

Ein Blick auf eine große Ensembleprobe mittwochabends in der Alten Mensa zeigt den enormen Aufwand eines solchen Musicalprojektes. Die sehr körperbetonten Tänze und Bewegungsabläufe erfordern ausgiebiges Stimm- und Körpertraining (Warm-Ups), um sich wirklich mit allen Sinnen auf die Bühnenaktion einzulassen. Hier sind nicht die bei einem herkömmlichen Musical eingesetzten Jazztänze gefragt, sondern eben auch mal Breakdance.

Für Interessierte besteht neben den regelmäßigen Gesangsproben das Zusatzangebot des Vocal Coaching, das Lukas Witzel übernommen hat. Lukas (24), Masterstudent für Musik und Geschichte auf Lehramt, war für die letzten beiden Projekte als musikalischer Leiter verantwortlich und macht bereits zum fünften Mal mit. Beim Vocal Coaching gibt er Tipps und wiederholt Übungen aus den Solisten-Proben.

Er beobachtet viele individuelle Stärken innerhalb des Ensembles, das bereits zu einem richtigen Team geworden ist. Jeder hat einen anderen künstlerischen, wissenschaftlichen oder beruflichen Hintergrund, der das Gesamtprojekt bereichern kann.

Die Mitwirkenden: sehr ehrgeizig

Das bestätigen auch Scarlett Saurat (22), Studentin der Buchwissenschaft und Theaterwissenschaft, sowie Hendrik von Hülst (35), Diplom-Biologe. Beide haben 2015 erstmals mitgewirkt und erleben nun aufs Neue, wie eine sehr gemischte Gruppe eine Herzensangelegenheit teilt und über die Bühnendarbietung hinaus privat zusammenwächst.

Scarlett, die bereits reichlich Musicalerfahrung gesammelt hat, wurde damals über einen Infostand der Ersti-Messe aufmerksam. Letztes Mal war sie noch im Ensemble, jetzt gestaltet sie die Regie-Assistenz aus – sie sucht nach immer neuen Wegen auf die Bühne.

Hendrik, der im Pharma-Außendienst arbeitet, erfuhr ganz klassisch durch die Printmedien von Musical Inc. Beide finden es sehr gut, dass man über Spiel, Tanz und Gesang hinaus immer etwas über die Organisation eines Bühnenprojektes lernen kann.

Das Ensemble ist nicht hierarchisch angelegt. Wer von den über 100 Bewerben beim Casting nicht angenommen worden ist, bringt sich in die Arbeitsbereiche Presse, Maske, Ausstattung, Finanzierung oder Programmheft ein. Der Zusammenhalt, gemeinsames Arbeiten und Integration stehen ihm Vordergrund. So entstehen neue Freundschaften.

Der Verein: sehr professionell

Zur Mitwirkung ist keine schulische oder berufliche Vorerfahrung im Bereich der darstellenden Künste erforderlich: Alle Menschen sind eingeladen, sich zum Casting zu bewerben.

Der Rahmen des Projektes gestaltet sich allerdings recht professionell, weil er organisatorisch gut durchdacht ist. Der Verein Musical Inc. ist aus ehemaligen Studierenden erwachsen, die ihm zum Teil bis heute treu bleiben. Mittlerweile lockt der gute Ruf des 1993 als Hochschulgruppe gegründeten Vereins die Leute an.

Die Werbung wird analog und digital gemacht: In den Läden der Stadt und auf dem Campus prangen seit längerem Plakate, das Facebook-Netzwerk und regelmäßige Newsletter tun im Internet ihr Übriges. Sehr gut funktionieren auch die Mundpropaganda und die Zusammenarbeit mit der lokalen Presse. Im Studium Generale gibt es Vorträge, die thematisch zu den aktuellen Musicals passen und dadurch eine günstige Werbemöglichkeit bieten.

Tickets und Termine

Tickets werden sowohl online unter www.musicalinc.de als auch auf dem Campus sowie in einer Vorverkaufsstelle der Mainzer Innenstadt erhältlich sein: in der Ticketbox in der Kleinen Langgasse 4, Tel. 0 61 31 / 21 15 00. In the Heights wird drei Wochen lang mit zwölf Vorstellungen im Theater im P1 der Uni laufen:

Montag, 30.05.16, 20 Uhr
Dienstag, 31.05.16, 20 Uhr
Freitag, 03.06.16, 20 Uhr
Samstag, 04.06.16, 20 Uhr
Sonntag, 05.06.16, 18 Uhr
Dienstag, 07.06.16, 20 Uhr
Mittwoch, 08.06.16, 20 Uhr
Samstag, 11.06.16, 20 Uhr
Sonntag, 12.06.16, 18 Uhr
Dienstag, 14.06.16, 20 Uhr
Mittwoch, 15.06.16, 20 Uhr
Freitag, 17.06.16, 20 Uhr

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