Gutenberg im Kartoffelsack

13.12.2018
Campus-News
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Die Gutenberg-Büste verhüllt, Absperrband am Forum und Statements auf dem Boden vor dem GFG. Wer und was steckt hinter der nächtlichen Protestaktion vom 10. Dezember?

European May – "Kein Europa, keine Menschenrechte"

Die neu gegründete Gruppe namens "European May" möchte auf politische Missstände innerhalb Europas aufmerksam machen. Mit der Protestaktion auf dem Campus ist sie zum ersten Mal in Erscheinung getreten. Sie soll die erste von weiteren sein, vor allem während der Europawahlen vom 1. bis 9. Mai 2019 plant die Gruppe Aktionen durchzuführen. 

Mit dem Absperrband vor dem Haupttor und der Alten Mensa will die Gruppe durch die Schließung der Universität Aufmerksamkeit auf Ungarn lenken. Dort sorgte ein neues Hochschulgesetz, das die Central European University zur Schließung zwang, letztes Jahr für Demonstrationen. 

Weiterhin wurde die Gutenberg-Büste mit einem Kartoffelsack verhüllt, um den Namensgeber der Universität symbolisch zum politischen Gefangenen zu machen. Unter der Büste wurde ein Schild angebracht mit der Aufschrift: "Kein Gutenberg – Keine Presse. Kein Europa – Keine Pressefreiheit". So will die Gruppe auf Verstöße gegen die Pressefreiheit und Verfolgung von Journalisten aufmerksam machen. 

Warum der 10. Dezember?

Nicht nur in Mainz war die Gruppe aktiv. In der gleichen Nacht wurden in insgesamt acht weiteren europäischen Städten Protestaktionen ausgeführt, darunter Brüssel, Rennes, Lyon, Hamburg, Bielefeld, Dijon, Berlin und Warschau.

Am 10. Dezember 1948 wurde die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte von der Generalversammlung der Vereinten Nationen (UN) in Paris verkündet. Sie sichert die Würde des Individuums und das Recht auf Freiheit. Der Tag jährt sich 2018 zum 70. Mal.

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