Finanzielle Einsparungen bedrohen die UniVoices

19.02.2017
Campus-News, Studium...
eb & ww

Der Pop- und Jazzchor UniVoices unter der Leitung von Regina Klein fürchtet um seinen Fortbestand: Die Hochschule für Musik (HfM) kündigt an, die erforderlichen Stellen aus Kostengründen zu streichen.

"Finanzielle Engpässe auf dem Campus"

Ab dem kommenden Sommersemester 2017 wird es den Jazzchor UniVoices in seiner bisherigen Form nicht mehr geben: Die Stellen der Chorleitung und des Pianisten sollen gestrichen werden. Als Grund dafür vermutet Chorleiterin Regina Klein die Kürzungen im rheinland-pfälzischen Bildungshaushalt, die auch die HfM treffen werden. Auch die Leiterin der Pressestelle der HfM, Barbara Feilen, räumte ein, dass es "finanzielle Engpässe auf dem Campus" gebe, wollte sich jedoch aufgrund noch laufender uniinterner Gespräche über den Fortbestand des Chors gegenüber Campus Mainz vorerst nicht näher äußern. Gegenüber dem Merkurist erläuterte sie, dass die Hochschule in den kommenden Semestern kaum das verpflichtende Lehrangebot finanzieren könne.

Keine Alternative zum Jazzchor

Regina Klein teilte jedoch mit, dass ein Versuch die UniVoices in Kooperation mit dem Collegium Musicum zu finanzieren bereits gescheitert sei. Neben dem klassisch ausgerichteten UniChor des Collegium Musicum und kleineren Chören einzelner Fachbereiche bieten die UniVoices als einziger Chor auf dem Campus ein Repertoire aus Jazz, Bossanova und teilweise deutschsprachigem Pop. Besonders bedauerlich wäre die Streichung des Chors für Studierende, die am Chor teilnehmen und dadurch bisher einen Leistungsnachweis für ihr Studium erwerben konnten.

Um die Existenz des Chors zu sichern, sei inzwischen die Gründung einer selbstständigen Hochschulgruppe in die Wege geleitet worden, so Klein. Obwohl die HfM weiterhin den Proberaum der Hochschule zur Verfügung stelle, seien die UniVoices zukünftig auf Sponsoren, bezahlte Auftritte und Teilnahmegebühren der Sängerinnen und Sänger angewiesen.

Hoffnungsvoll in die Zukunft

Der seit 1999 bestehende Chor gab am Dienstag, dem 7. Februar 2017, unter dem Titel A Secret Chord in der Kirche der Evangelischen Studierendengemeinde Mainz (ESG) sein vorerst letztes Konzert. "Die 90 Sängerinnen und Sänger waren mit Herz und Seele dabei und unsere Fans waren begeistert! Aber sie waren auch bestürzt, dass uns 'gekündigt' wurde“, so Klein. Aus den Spenden des Konzerts ergebe sich ein Startkapital für die Hochschulgruppe. Die Chorleiterin resümierte: "Ich habe das Gefühl, der Chor ist jetzt zu einer noch stärkeren Gemeinschaft geworden. Sehr viele helfen mit, uns neu zu organisieren. Wir sind entschlossen weiterzumachen."

 

Anmerkung der Redaktion (28.02.2017): Inzwischen hat auch die Presseleiterin der HfM bestätigt, dass die Hochschule die UniVoices künftig aufgrund allgemeiner Mittelknappheit nicht mehr finanzieren wird. Im Gegensatz zu den anderen Ensembles der HfM sei "eine Verknüpfung in die Lehre der HfM nicht gegeben", der Chor richte sich im Rahmen des Studium generale in erster Linie an Studierende der Universität. Sie bestätigte außerdem, dass die HfM den bisherigen Proberaum in den Räumen der Hochschule weiterhin zur Verfügung stellen wird.

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