Was hat eine drogenabhängige Mutter, die Schönheit von der Stadt Longyearbyen im arktischen Eis und ein Generalmusikdirektor des Darmstädter Staatstheaters gemeinsam? Diese drei verschiedenen Themen und viele andere konnte man im CAPITOL in Mainz bestaunen. Die Experimentierfreude am Medium Film war in den Filmen sehr deutlich zu erkennen und auch den Filmschaffenden vor Ort ins Gesicht geschrieben.
Die Veranstaltung wird vom Institut für Mediengestaltung der Hochschule Mainz organisiert und findet im vierteljährlichen Rhythmus statt. In der FILMZEIT#3 wurden Bachelor-Abschlussarbeiten vorgestellt.
Besonders interessant ist dabei der direkte Kontakt zu den Regisseurinnen und Regisseuren, die nicht nur während der Veranstaltung vor Ort sind, sondern den Zuschauern auf der Bühne auch noch Rede und Antwort stehen. Dabei erfährt man viel über den Schaffensprozess und die dabei aufkommenden Probleme – von einem Generalmusikdirektor, der wenig Zeit für Proben einräumt, bis hin zu gewaltigen Zeitproblemen am Set erfährt man hier alles.
Intime Momentaufnahmen waren im Film „Disturb, don’t disgust!“ von Sophia Sauer zu sehen. Sie stellte sich dem schwierigen Thema „Bondage & Discipline, Dominance & Submission, Sadism & Masochism“ (BDSM) sowie Fetisch und wurde diesem in einer künstlerischen Auseinandersetzung mit eindrucksvollen Bilder gerecht.
Ein schwieriges und wichtiges Thema wurde auch in „Ein bisschen Normalität“ von Michael Schaff und Thomas Toth behandelt. Das sehr intime Portrait einer jungen drogenabhängigen Mutter zeichnet sich durch den ständigen Rollenwechsel von der verantwortungsvollen Mutter zum hilflosen Drogenjunkie aus. Trotz der vermeintlichen Verzweiflung als Drogenabhängige gelingt es dem Kurzfilm eine derartige Stärke und Lebensfreude der Mutter aufzuzeigen, sodass man sie doch gern hat.
Kontrastreich ist auch die Kurzdokumentation „Ingenmannsland“ von Alexander Hansen über die Stadt Longyearbyen, welche auf der Insel Spitzbergen im arktischen Eismeer liegt. Dabei wechseln sich monumentale Landschaftsbilder und deren Schönheit mit den vielen Interviews und den persönlichen Schicksal und Problemen der Einwohner ab.
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